In Cottbus sorgt das Unternehmen Lausitzer Wasser (LWG) für die Entsorgung des Abwassers von 130 000 Anwohnern. In diesem Jahr musste wegen erheblicher Schäden durch Risse und Korrosion die Sanierung eines Beton-Mischwasserkanals aus dem 19. Jahrhundert in der Bautzener Straße vorgenommen werden. Dieser dient als Hauptentwässerungskanal für den südlichen Teil von Cottbus und führt durch dichte Besiedlung. Die Planung des Projekts mit einem Budget von rund 1,2 Mio. Euro übernahm das Ing.-Büro Lug aus Cottbus. Mit der Sanierung wurde die Firma Aarsleff Rohrsanierung, Niederlassung Dresden (ehemals Insituform) beauftragt.Technische Betreuung
Nachdem die Sanierung mit bewehrtem Beton wegen der schlechten Substanz des Altkanals verworfen wurde, fiel die Wahl auf Hobas-GFK-Rohre (glasfaserverstärkter Kunststoff), die man seit den 1990er Jahren mit guten Erfahrungen in Cottbus einsetzt. Die LWG legte bei der Entscheidung Wert auf die Langlebigkeit von GFK u. a. wegen der hohen Korrosionsbeständigkeit. Auch die hydraulischen Eigenschaften von GFK spielten eine Rolle, weil die Rohrleitung dadurch wartungsarm ist. Ein Ausbau des alten Kanals wäre wegen der mit starken Verkehrsbeeinträchtigungen verbundenen aufwendigeren Umsetzung sowie den daraus resultierenden höheren Kosten nicht infrage gekommen. Für die Baumaßnahme wurden deshalb passgenaue Eiprofile entworfen, die dann später mittels Einzelrohrlining in den bestehenden Altkanal eingeschoben wurden. Trotz beengter Verhältnisse musste die betroffene viel befahrene Straße während der Arbeiten nur einseitig gesperrt werden. Bei einer Neuverlegung im offenen Graben wäre eine Vollsperrung notwendig gewesen. Durch die eingeschränkten Lagermöglichkeiten vor Ort war man auf eine Just-in-Time-Anlieferung durch Hobas angewiesen. Nach der Kalibrierung des Kanals wurden Rohrverlegepläne mit der genauen Reihenfolge der Installation der GFK-Profile erstellt. Damit die neuen Profile im alten Kanal zunächst in die eine und dann in die andere Richtung eingezogen werden konnten, wurden zwei verhältnismäßig kleine Baugruben (2 x 3,5 m) errichtet. Diese nutzte man als Zugang, um die neuen Profile herabzulassen und mithilfe eines Fahrwagens in den Kanal einzuschieben. Das relativ geringe Gewicht der GFK-Produkte erlaubte eine schnelle und leichte Verlegung. Insgesamt wurden 140 m des Altkanals mit GFK-Profilen der Maße 930 mm auf 1 510 mm und 660 m mit den Maßen 800 mm auf 1 330 mm saniert.
Erfolgreiche Umsetzung
Trotz des strengen Winters stellten die Witterungsbedingungen für die Experten von Aarsleff keine große Hürde für die Sanierung dar. GFK-Profile von Hobas können auch bei niedrigen Temperaturen verlegt werden, Laminierarbeiten und die abschließende Ringraumverfüllung verliefen ebenfalls optimal. Im Zuge der Arbeiten wurden zudem in acht Schächten neue GFK-Bauwerke eingepasst, ohne die alten Schächte entfernen zu müssen.