Zink Nutzfahrzeuge: »Das Konzept soll die Erwartungen übertreffen«

Am Anfang einer jeden Fahrzeugkonstruktion steht eine Idee – meist auf Papier niedergeschrieben. Um einen klugen Gedanken, der am Reißbrett entsteht, in die Tat umzusetzen, braucht es weit mehr: Zink Nutzfahrzeuge hat eine mehr als 100-jährige Firmengeschichte in der Fahrzeugtechnik und entwickelt sowie konstruiert individuelle Aufbauten für Ladekrane, Wechselgeräte sowie Forst- und Recycling-Technik. Dabei gilt immer ein Prinzip: Was in der Theorie beginnt, muss in der Praxis enden – oder anders gesagt, im Fahrzeugbau braucht es mehr als rein theoretische Glanzstücke. Andreas Zink, Geschäftsführer und Macher im Unternehmen, erklärt, warum das »um die Ecke denken« im individuellen Fahrzeugbau so immens wichtig ist und weshalb sein Team sich mit einem »Genug« nicht zufriedengeben möchte.

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 »Wir haben mit Andreas Zink und seinem Team nicht nur einen starken Hiab-Händler an unserer Seite, sondern ebenfalls einen echten Technologieführer für Großkrane.«  Maximilian Thiele, Vertriebs- und Marketing-Leiter bei Hiab Germany

Ob Bauindustrie, Hochlogistik, GaLaBau, Forstwirtschaft oder Entsorgung und Recycling – neben hohen Anforderungen an die Arbeitsfahrzeuge werden immer häufiger auch zusätzlicher Stauraum und erhöhte Nutzlast für Zuladungen gefordert. Maschinen müssen funktionieren, müssen robust und langlebig sein und setzen deshalb schon in der Entwicklungsphase ein hohes Maß an Materialverständnis und technischer Weitsicht voraus. Was 1903 im bayerischen Landsberg am Lech in einer familiären Schmiede begann, führt Andreas Zink in vierter Generation mit Fertigung, Wartung, Vertrieb, Reparatur und vollumfänglichen Service für Nutzfahrzeuge fort.

Im Laufe der Zeit hat sich das Unternehmen verstärkt auf den Aufbau als Komplettlösung für Großkrane konzentriert und erlebt derzeit eine außergewöhnliche Auftragslage: »Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren gewaltig gestiegen – der Markt verlangt nach individuellen Lösungen, nach Fahrzeugen und Kranen, die exakt auf die gewünschten Parameter abgestimmt sind und eben nicht von der Stange kommen«, sagt Andreas Zink, der die damit einhergehenden Hürden bestens kennt. »Um das stemmen zu können, braucht es viel Erfahrung, aber auch den Mut und das Fachwissen, um derart praxisnah zu fertigen.«

Der Nachfrage gerecht werden

Aktuell sind die Auftragsbücher bis in das kommende Jahr prall gefüllt, weshalb die Landsberger sich für den Ausbau ihrer Kapazitäten entschieden haben: »Vor Kurzem haben wir den Zuschlag für ein weiteres Grundstück in Landsberg erhalten und befinden uns aktuell in der Planungsphase«, so Zink. Zum Jahreswechsel soll mit rund 16 000 m² Gesamtfläche ein zusätzlicher Standort mit rund 5 500 m² Fertigungsfläche für den Fahrzeugbau nach modernen Produktionsabläufen entstehen. Erstmalig soll es auch eine Auslieferungshalle sowie einen Showroom für die Ladekranfahrzeuge geben plus erweiterte Bürokapazitäten und Sozialräume. Mit den Expansionsplänen geht auch ein glückliches Händchen einher: Ohne das Ausmaß der Corona-Pandemie erahnen zu können, hatte Zink Nutzfahrzeuge 2019 erstmals Ladekrane und Fahrgestelle auf Vorrat eingekauft, um eigene Lagerbestände zu füllen und flexibler reagieren zu können – das erwies sich als Glücksfall. »Und diesem Prinzip bleiben wir treu: Durch den Vorlauf von Großkomponenten können wir schneller agieren, sind unabhängiger und können unserem Anspruch besser gerecht werden«, urteilt Andreas Zink.


Auf Einsatzbedarf des Kunden zugeschnitten

Komplettlösungen aus einer Hand zu bieten, soll keine blasse Floskel sein: »Wir wissen sehr wohl, welchen Mehraufwand das individuelle Fertigen bedeutet. Aber gerade das ist unsere Stärke, das macht uns aus«, so Andreas Zink. »Im Bereich der Sonderkonstruktionen setzen wir uns mit dem Kundenprojekt – vom leeren Blatt Papier bis zur finalen Fertigung – mit der Frage auseinander, was der Anwender für seine Tätigkeit auf der Baustelle wirklich braucht.« Ziel sei es, so der Geschäftsführer weiter, dass das jeweilige Konzept die Erwartungen am Ende übertrifft. Grundprinzipien für Fahrzeugkonzepte aus dem Hause Zink sind niedrigste Ladekantenhöhen, größtmögliche Nutzlasten, kompakteste Bauweisen, praxistaugliche Staukastenlösungen und ein unverkennbares Design. »Eine umfängliche Beratung in der technischen Ausstattung des Fahrgestells ist ebenfalls grundlegend und zum Teil zwingend notwendig, um die Konzepte überhaupt realisieren zu können«, so Zink. Die Auswahl des Ladekrans oder Wechselgeräts werde ebenfalls mit dem Kunden im Detail erörtert, sodass der Einsatzzweck des Kunden vollumfänglich bedient werden kann. Um diese komplexen und in der Produktion aufwendigen Aufbauten darstellen zu können, wird im Vorfeld ein detailgetreues 3D-Modell des Projekts erstellt und vom Kunden abgesegnet.

Mit starken Partnerschaften im Rücken

Abseits seines individuellen Fahrzeugbaus, der mittlerweile aber auch auf einer großen Bandbreite an bewährten Modullösungen fußt, vertraut Zink Nutzfahrzeuge bereits seit 2008 auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Ladekranspezialisten Effer, der seit 2019 unter der vertraglichen Führung von Hiab steht. Maximale Hubkapazität, hohe Präzision und schnelle Ladezyklen sind laut Zink der Grund für diese Entscheidung. »Wir freuen uns sehr über die erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Zink Nutzfahrzeuge. Seit 2019 haben wir mit Andreas Zink und seinem Team nicht nur einen starken Hiab-Händler an unserer Seite, sondern ebenfalls einen echten Technologieführer für Großkrane. Gemeinsam haben wir bereits – im wahrsten Sinne des Wortes – großartige Projekte umgesetzt und freuen uns auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft«, sagt Maximilian Thiele, Vertriebs- und Marketing-Leiter bei Hiab Germany.

Zur Hiab-Produktpalette von Zink gehören auch Multilift mit Abroll- und Absetzkippern sowie Jonsered in dem Bereich für Forst- und Recycling-Krane und GMT Equipment, wo die Herstellung von Werkzeugen zur effizienten und sicheren Beseitigung von Bäumen im Mittelpunkt steht. »Wichtig ist uns der Zugriff auf zuverlässige Baukomponenten und Ausstattungen, die unseren hohen Ansprüchen genauso gerecht werden, wie denen unserer Kunden«, ergänzt Andreas Zink.

Zum aktuellen Stand der Dinge

Ungeachtet der Tatsache, dass Zink Nutzfahrzeuge vor und während der Corona-Krise aufgrund von Weitsicht punkten konnte, blieb das Unternehmen dennoch nicht gänzlich verschont. Lange Lieferzeiten und höhere Materialpreise hatten Zink gerade im März und April 2020 zugesetzt. Gleichwohl habe man dies aufgrund des guten Vorlaufs, der hervorragenden Auftragslage und des prall gefüllten Materiallagers gut kompensieren können, so Andreas Zink. Geplant sei trotz der notwendigen Expansion, auch weiterhin auf Sicht zu fahren und die Dynamik der Pandemie im Blick zu behalten.

Geplant ist außerdem, sowohl auf der IAA Nutzfahrzeuge am Stand von Hiab als Zink Fahrzeugbau präsent zu sein, als auch die für Oktober geplante Bauma mit einem eigenen, rund 700 m² großen  Zink-Stand auf dem Freigelände FN.921/3 zu nutzen, um eigene Ladekranfahrzeuge und Neuheiten auszustellen sowie mit Kunden, Händlern und Endanwendern über die neuesten Produktentwicklungen zu sprechen. »Mittlerweile haben wir zwar Kunden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz und freuen uns über so viel Zuspruch – aber das Kerngeschäft ist natürlich die eigene Verkaufsregion in Süddeutschland. Mit dem Bau zusätzlicher Fertigungskapazitäten und der Erweiterung unseres Serviceangebots haben wir jetzt die richtigen Schritte unternommen und freuen uns gewaltig auf das, was in diesem und im kommenden Jahr auf uns zukommt«, so Andreas Zink.    t

Firmeninfo

Zink NFZ GmbH & Co. KG

Robert-Bosch-Straße 3
86899 Landsberg am Lech

Telefon: +49-(0)8191-32017-0

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