Erdbauer Scheele setzt auf Assistenzsysteme bei neuer Baggergeneration von Cat
Manchmal zahlt sich das Warten aus oder besser gesagt: gut Ding will Weile haben. Neue Baumaschinentechnik mit allem Drum und Dran sollte es für den Erdbauer Scheele sein. Weil die Assistenzsysteme viele Vorteile bei der Erdbewegung versprachen, wurde der Investitionszeitpunkt auf die neuen Kettengeräte in Form zweier Cat Bagger 323 abgestimmt. Diese ersetzen nun die Vorgängermodelle wie die beiden Cat 324D.
Wägesystem, Arbeitsraumbegrenzung, Planierautomatik sowie 3D-Maschinensteuerungs-technik in der neuen Baggergeneration sind für das Bauunternehmen erfolgversprechend. „Solche Features erleichtern die Arbeiten auf der Baustelle und machen vieles effizienter. Wir stellen fest, dass solche Funktionen immer mehr gefordert werden“, erklärt Maik Scheele, der zusammen mit seinem Vater Karsten die Geschäftsführung verantwortet. Das Ergebnis in der Ausführung gibt ihm recht. „Die Bagger sind produktiv und schnell. Das Arbeiten ist deswegen auch angenehm, weil die Geräte leise sind. Das kommt bei unseren Mitarbeitern an“, führt Scheele aus. Abwarten will er auch, bis die neuen Cat Mobilbagger mit Assistenzfunktionen lieferbar sind. „Auch da wollen wir die Technik für uns nutzen“, erklärt er.
Kein Weg führt außerdem an dem vollautomatischen Schnellwechsler OilQuick vorbei, der ebenfalls Bestandteil der Ausrüstung ist. Das gilt auch für den neuen Cat Umschlagbagger MH3024. Dieser dient vor allem der Sortierung und Aufarbeitung von Baumischabfällen, der sich der Mittelständler seit 1998 widmet. In der Regel bleibt die Umschlagmaschine im Greiferbetrieb, um im Zuge des Recyclings die auf den eigenen Baustellen anfallenden Abbruchmaterialien oder den Aushub auf dem Umschlagplatz weiterverarbeiten zu können.
Damit setzt das Familienunternehmen seinen Weg fort und erledigt immer komplexer werdende Arbeiten rund um den Erd- und Straßenbau, den Abbruch und das Recycling. Diese werden vom Ortsteil Lüerte in Wildeshausen aus gesteuert und auf Baustellen im Umkreis von 50 Kilometern wie in Bremen, Cloppenburg, Oldenburg und Vechta ausgeführt. 2017 entstand ein neuer Firmensitz auf einer Fläche von fünf Hektar mit einem neuen Büro samt Sozialtrakt und Fahrer-Besprechungsraum, Maschinenhalle inklusive Werkstatt, Tankstelle und Waschhalle. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 72 Mitarbeiter und für diese samt Maschinenpark war der bisherige Platz in Lüerte zu klein geworden – Möglichkeiten, weiter zu expandieren, gab es keine.
Dass es dazu einmal kommen würde, hatten Firmengründer Hinrich und seine Frau Ada Scheele nicht auf dem Schirm, als sie 1961 von ihrem Wohnzimmer aus als Lohnunternehmen anfingen, das Felder bestellt und die Ernte einbringt. Zur weiteren Einnahmequelle entwickelte sich schon bald der Erdbau. Die Söhne Karsten und Andreas führten dann das weiter, was ihre Eltern begonnen hatten: der eine als Geschäftsführer, der andere als Bauleiter. Zum Erdbau kam der Abbruch und die Bauschuttaufbereitung. Das Unternehmen liefert unter anderem Sand, Mutterboden, Kies, und Schotter. Hinzu kommt ein Containerverleih. Inzwischen ist die dritte Generation mit Maik Scheele an Bord und in Kürze wird noch sein Bruder Henrik dazu stoßen. „Es war von Anfang an klar, dass wir als Geschwister weitermachen werden. Wir haben von klein an mitbekommen, wie der Betrieb läuft“, so Maik Scheele.
So geht eben ein klassischer Familienbetrieb – Nachwuchssorgen sind hier Fehlanzeige. Es stellte sich gar nicht erst die Frage, etwas anderes zu machen. Maik und Henrik Scheele buddelten schon als Zehnjährige mit echten Minibaggern im großen Sandkasten – seitdem sind sie Feuer und Flamme bei Baumaschinen. Eine Begeisterung, die zusammenschweißt. „Wir besprechen alles gemeinsam, was ansteht. Das gilt auch für die eingesetzte Maschinentechnik, bei der wir uns eng abstimmen“, erklärt er. In engem Kontakt steht der Betrieb hier zu Zeppelin Gebietsverkaufsleiter Uwe Auner. „Er kennt unsere Bedürfnisse und weiß, was wir an Technik brauchen. Wenn es was Neues gibt, hält er uns auf dem Laufenden. Er empfiehlt uns auch schon mal, mit einer Investition noch etwas zu warten, bis sie marktreif ist, so wie es bei der neuen Ketten- und Mobilbaggergeneration der Fall war. Da ist einfach ein Vertrauen da“, so Maik Scheele.
Muss er sich für eine Baumaschine entscheiden, steht der Serviceaspekt an erster Stelle. „Im Fall von Zeppelin klappt das alles ganz wunderbar, ob mit der Werkstatt in Bremen oder mit der Ersatzteilversorgung. Deswegen fahren wir natürlich auch viele Cat Maschinen“, so Scheele. An ihnen schätzt er, dass sie robust sind und was aushalten. „Uns geht es aber auch um die Zugänglichkeit zu Wartungspunkten. Wir schauen uns an, ob wir beispielsweise an den Motor gut rankommen“, räumt er ein. Das ist im Fall der neuen Maschinengeneration gegeben. Denn alle täglichen Wartungsprüfungen für Motoröl, Kraftstoff-Wasserabscheider, Kraftstofftank-Wasserablagerungen sowie Kühlmittelstand lassen sich vom Boden aus durchführen, sodass sich die routinemäßigen Aufgaben schneller, einfacher und sicherer erledigen lassen. Dazu gehört auch die zentrale Anordnung der verschiedenen Filter, die ebenfalls den Wartungsaufwand reduziert. „Solche Aspekte sind für uns sehr wichtig“, so Scheele. Trotzdem hält der Betrieb an einem Full-Service-Vertrag mit Zeppelin fest. Dabei nicht weniger entscheidend: Die neuen Cat Bagger 323 bieten verlängerte und besser abgestimmte Wartungsintervalle. Dadurch sinken die Wartungskosten. Ein konkretes Beispiel: Der neue Rücklauffilter des Hydraulikölkreises bietet etwa mit einer Nutzungsdauer von über 3000 Stunden ein um 50 Prozent höheres Partikelspeichervermögen als die vorherigen Filter.