Stricker: Abfall als Basis nachhaltiger Ressourcenbeschaffung

Mehr als 600 Mio. t mineralischer Rohstoffe sind nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissen und Rohstoffe 2018 im Land für Konstruktionsvorhaben angefallen. Der hohe Bedarf an Ressourcen erfordert ein sorgfältiges Beschaffungskonzept, das – in Zeiten von Klimakrise und zunehmendem Umweltbewusstsein – ebenso dem Prinzip einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft folgt. So gehört zu jedem Bauvorhaben auch das Recycling: Neben der Herstellung primärer Rohstoffe zählt die Wiederverwertung bereits verwendeter Materialien als gängige Beschaffungsmethode in der Bauwirtschaft. »Zu den recycelten Stoffen gehören Gesteinskörnungen, die durch die Aufbereitung mineralischer Abfälle entstehen«, so Ralph Krönert, Geschäftsführer der Dortmunder Stricker Umwelttechnik. »Dabei weist die erneute Aufbereitung von Baustoffen nicht nur hohen ökologischen Nutzen auf, sondern wirkt sich positiv auf die Kostenbilanz aus.«

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Mineralische Abfälle bilden entsprechend der Zahlen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Jahr 2018 mit mehr als 275 Mio. t den größten Anteil an Baurückständen in Deutschland. Dazu zählen neben Steinen und Boden auch Bauschutt, Abfälle auf Gipsbasis, Straßenaufbruch und Baustellenabfälle. Das Recycling-Potenzial solcher Stoffe hängt dabei von ihren konstruktionstechnischen sowie umweltrelevanten Eigenschaften und der stofflichen Zusammensetzung ab. Beschaffenheit und Ausgangsqualitäten lassen sich nur bedingt durch die Verfahrensweise beim Abbruch beziehungsweise Rückbau, der Getrennthaltung der einzelnen Fraktionen und der angewandten Aufbereitungstechnik bestimmen.

Ob im Hoch- und Tiefbau, Straßen- und Wegebau oder im GaLaBau-Betrieb – sekundäre Rohstoffe finden in beinahe allen technischen Bauwerken oder bei der Herstellung von Bauprodukten Verwendung. »Darüber hinaus stehen sie Primärstoffen in Bezug auf Beschaffenheit und Leistung in nichts nach: Wegen ihres teilweise geringeren Einbaugewichts und der Zertifizierung ihrer Qualitätsmerkmale handelt es sich hierbei um eine wirtschaftliche und ertragreiche Alternative«, betont der Experte für Rückbauarbeiten.


Schutz natürlicher Ressourcen

Positive Effekte des Baustoff- beziehungsweise Mineralstoff-Recyclings zeigen sich vor allem in der Umwelt. So entzieht die erneute Aufbereitung von Bauschutt dem Stoffkreislauf Schadstoffe. »Zudem reduziert ihre Wiederverwendung auch den Landschaftsverbrauch, da kein weiterer Flächenverlust durch den Abbau von Rohstoffen erfolgt und es keinen zusätzlichen Raum für die Deponierung von Stoffen erfordert«, so Krönert. Je höher der Anteil wiederverwendbarer Elemente, desto größer fällt die Entlastung bei der Entsorgung aus. Auch die Herstellung von Sekundärbaustoffen benötigt in der Regel einen geringeren Energieaufwand als bei primären Rohstoffen. Da die Aufbereitung der Materialien ortsnah erfolgt, hält sie den Transport- und Verkehrsaufwand gering. »Bereits vor den Arbeiten lassen sich Baustellen recycling-gerecht gestalten, denn Abfälle können vorab durch eine fachgerechte Konstruktion der Bausubstanz angepasst oder teilweise gar vermieden werden«, erläutert Krönert. »Somit kann letztlich jeder Bauherr durch die Verwendung von Recycling-Materialien einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.«    t

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