Die Maschinen werden montiert, als Markenware gekennzeichnet und, so informiert der Hersteller, als gebrauchte Geräte weit unter dem Marktwert angeboten. Die Mehrheit der bis jetzt gefundenen Plagiate ist rot lackiert und wird unter dem Namen der Terex Traditionsmarke Demag angeboten. Von dieser neuesten Welle der Kran-Piraterie seien insbesondere die Märkte in den asiatischen Ländern wie China, Südkorea, Singapur, Indien und Pakistan betroffen.
»Wir wissen von drei verschiedenen ›Ausführungen‹ des CC 2500-1 auf dem Markt und es wurden mindestens neun oder zehn gefälschte Krane verkauft, die alle aus China stammen«, berichtet Klaus Meissner, Director of Product Integrity bei Terex Cranes. »Die Situation ist durchaus ernst, nicht nur, weil hier unser geistiges Eigentum verletzt wird, sondern vor allem, weil dies ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko für unsere Kunden darstellt. Der Einsatz dieser minderwertigen Kopien kann tödliche Folgen haben.«
Zwar sehen die nachgemachten Krane äußerlich wie Maschinen von Terex aus, sie würden, so der Hersteller weiter, jedoch oft mit einer Mischung aus älteren und neueren Technologien bestückt und mit Bauteilen ausgerüstet, die nicht aufeinander abgestimmt seien. Häufig fänden sich bei den Kranfälschungen mangelhafte Schweißverbindungen, minderwertiger Stahlbau und nicht korrekt angepasste Ketten. Außerdem würden viele der Sicherheitsvorrichtungen fehlen, die Bestandteile eines echten Terex-Krans sind.
»Leider verschafft die Seriennummer allein dem Käufer nicht mit Sicherheit Aufschluss darüber, ob es sich um einen echten Kran von Terex handelt, denn auch die Typenschilder können gefälscht sein«, fügt Meissner hinzu. »Viele der Plagiate wurden entweder ohne jegliche Überprüfung vor Ort oder nach einer Überprüfung durch nicht qualifizierte Personen gekauft.«
Terex weist auf die Notwendigkeit einer gründlichen Prüfung gebrauchter Krane durch qualifiziertes Fachpersonal vor dem Kauf hin, insbesondere auf den betroffenen Märkten. Sowohl die Sicherheit der Mitarbeiter des einsetzenden Unternehmens als auch die der Menschen im Umfeld des Kraneinsatzes hängt davon ab.
Terex hat eine E-Mail-Adresse für Kunden eingerichtet, die sich der Echtheit eines Terex-Krans versichern wollen, den sie bereits gekauft haben oder zu kaufen beabsichtigen. Kunden können eine E-Mail an terexcranes.brandcheck@terex.com senden und ihre Fragen zu einem bestimmten Kranmodell stellen. Zudem stehen auch die Vertriebsteams vor Ort für entsprechende Klärungen zur Verfügung.
Klaus Meissner gibt potentiellen Käufern auf den Gebrauchtmärkten asiatischer Länder noch folgenden Rat: »Wenn Sie den Eindruck haben, ein Geschäft sei ›zu gut, um wahr zu sein‹ – dann liegen Sie vermutlich richtig. Rufen Sie uns einfach an! Wir helfen Ihnen gerne dabei herauszufinden, ob Sie einen echten Terex-Kran vor sich haben.«