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Sauer Bibus: »Die Welt der hydrostatischen Antriebstechnik«

Seit mehr als 14 Jahren ist Ralf Schrempp ein wichtiger Wegbegleiter der Sauer Bibus GmbH – ein Unternehmen, das sich mit der Entwicklung von Hydraulikkomponenten sowie kompletter Hydrauliksysteme einen Namen gemacht hat. Gerade im Bereich des Maschinen-, Anlagen- und Aggregatebaus gilt Sauer Bibus als Spezialist für hochwertige Technologien und innovative Weiterentwicklung. Erst kürzlich feierte das Unternehmen am Standort in Neu-Ulm sein 25-jähriges Bestehen (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 6/19, Seite 125) und ließ seine Erfolgsgeschichte gemeinsam mit Kunden, Händlern und Partnern noch einmal Revue passieren. Im Rahmen dieser Veranstaltung verriet Geschäftsführer Ralf Schrempp seine Sicht der aktuellen Wirtschaftssituation und sprach gleichzeitig davon, was er sich für Sauer Bibus in den kommenden 25 Jahren erhofft.

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bauMAGAZIN: Sauer Bibus hat gerade sein 25-Jähriges gefeiert und diesen Moment gemeinsam mit den wichtigsten Kunden und Wegbegleitern geteilt. Wir gratulieren und wollen gleichzeitig wissen: Wie sollen die nächsten 25 Jahre aussehen?
Ralf Schrempp: Wir wollen unsere Geschäftsfelder, Eigenprodukte, Markenkompetenz sowie Service in einem ausgeglichenen Mix weiter vorantreiben. Neben Land- und Baumaschinen werden wir auch die stationären Anwendungen mit dem Sauer-Bibus-Antriebstechniksystem ausbauen wollen. Zur Wachstumsstrategie gehört natürlich auch ein Ausbau der Elektronik und Digitalisierung. Hier haben wir bereits eine hohe Kompetenz, die wir durch Mitarbeiterschulungen noch deutlich erweitern werden. Die alternative Antriebstechnologie – wie beispielsweise elektrische Antriebe – wird in den nächsten 25 Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen. Kompetente Mitarbeiter mit hohem technischen Wissen werden auch in Zukunft ein wesentlicher Baustein für unser Wachstum sein.

bauMAGAZIN: Aktuell sprechen die Wirtschaftsweisen von einem Abkühlen der Wirtschaft: Die Gründe dafür sind, gerade mit Blick auf die Bau- und Baumaschinenbranche, jedoch vielschichtig. Wie betrachten Sie die Situation bezogen auf Ihre Branche? Ist dieser Trend auch für Sauer Bibus spürbar?
Schrempp: Diesen Trend spüren wir derzeit nicht. Das liegt wahrscheinlich an unserem Projektgeschäft bei mittelständischen Kunden. Unser ­Kundenstamm befindet sich hauptsächlich in Deutschland. Wir können diese Aussage mit unserem sehr guten Wachstumsergebnis im ersten Quartal 2019 unterstreichen. Auch im Jahr 2020 wollen wir nochmals deutlich zulegen. Die Kombination zwischen Service, namhaften Marken und Ergänzungen durch unsere Eigenentwicklungen macht das Sauer-Bibus-Geschäftsmodell einzigartig. Das Potenzial, besonders auch im internationalen Umfeld, ist enorm.

bauMAGAZIN: Das Unternehmen hat sich in den vergangenen 25 Jahren immer wieder neu erfunden: Was muss aus Ihrer Sicht getan werden, damit das, sagen wir, auch in den nächsten fünf Jahren so bleibt?
Schrempp: Neben dem weiteren Ausbau der fachlichen Kompetenz unserer Mitarbeiter werden wir neue Vertriebsmöglichkeiten durch die noch intensivere Digitalisierung bekommen. Die Kundenberatung wird sich deutlich durch verschiedene Medien optimieren. Dabei werden sich interne Produktions-Abläufe sowie auch die Lagerlogistik deutlich verändern. Offenheit für neue Antriebstechnologien und neue Wege in der Kundenberatung werden die nächsten fünf Jahre prägen.

bauMAGAZIN: Ein zentrales Thema dieser Tage ist die Digi­talisierung, die in der Fertigung, der Auftragsabwicklung, aber auch in der Maschinennutzung immer größeren Raum einnimmt. Wie ist Sauer Bibus dahingehend aufgestellt?
Schrempp: Großen Einzug hat bei uns die Digitalisierung bereits bei der Maschinennutzung und Produktkommunikation gehalten. Wir arbeiten eng mit Danfoss zusammen und nutzen die für uns zur Verfügung gestellte Plattform. Besonders wichtig ist uns, dass wir unser Programmierwissen an die Kunden weitergeben. Dadurch steigern wir die Partnerschaft. Dennoch sind unsere Kunden unabhängig und können bei Bedarf ihren eigenen Weg einschlagen. Fertigung und Auftragsabwicklung werden laufend analysiert und optimiert. Gerade in diesem Bereich haben wir in naher Zukunft noch deutliches Potenzial mithilfe der Digitalisierung.


bauMAGAZIN: Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Elektroantrieb – viele Baumaschinenhersteller setzen auf die Technologie und haben bereits E-Modellreihen auf den Markt ge­bracht. Wird das aus Ihrer Sicht auch Veränderungen für Sauer Bibus bedeuten?
Schrempp: Natürlich stellt sich auch Sauer Bibus diesen Veränderungen. Wir sind besonders mit unseren Partnern aus diesem Bereich optimal aufgestellt. In Zukunft werden wir aber auch hydrostatische Antriebstechniklösungen in Kombination mit dem Elektroantrieb finden. Ein Veränderungsprozess in der Antriebstechnik benötigt jedoch viele Jahre.

bauMAGAZIN: Ein häufiges Thema während der Jubiläumsfeier war natürlich die Erfolgsgeschichte von Sauer Bibus. Das Unternehmen steht wirtschaftlich gut da und die Auftragsbücher sind voll: Was ist Ihrer Meinung nach der Grund für diesen Erfolg?
Schrempp: Wir haben zwischenzeitlich unsere Marktposition gefunden und bedienen im Wesentlichen mittelständische Kunden im Sondermaschinenbau. Dabei entdecken unsere Kunden das Sauer-Bibus-System: Es bedeutet namhafte Marken kombiniert durch Eigenprodukte. Diese Einzigartigkeit in Verbindung mit hohem Anwendungs- und Systemwissen macht uns derzeit sehr erfolgreich. Wir sind immer auf der Suche nach der optimalen Lösung für den Kunden und versuchen, auf alle Wünsche einzugehen.    d

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