Ritchie Bros. meldet Höchstpreise für gebrauchte Baumaschinen

Rund 2 000 Bieter aus 92 Ländern lieferten sich im Mai bei einer Online-Auktion einen »Preiskampf.« Vom Muldenkipper bis zum Teleskoplader gingen die Gebrauchten weg. Für Maschinenbesitzer sieht Ritchie Bros. einen idealen Zeitpunkt gekommen, den Maschinenpark zu straffen und überschüssige Modelle auf den Auktionsmarkt zu bringen.

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Gebrauchte Baumaschinen sind das Geschäft von Ritchie Bros. seit mehr als 60 Jahren. Das Unternehmen stellt Plattformen bereit, auf denen Käufer und Verkäufer weltweit zusammenfinden. Eine so große Nachfrage wie derzeit habe man jedoch selten erlebt, bestätigt Matthias Ressel, Vertriebsleiter Baumaschinen für die D-A-CH-Region. »Unsere Mai-Auktion hat ein starkes Preis-Niveau gezeigt. Die stetig steigende Nachfrage seitens unserer Käufer wirkt sich direkt in Euro aus.«

Neben Baustoffen sind heute auch Maschinen selbst Mangelware. Eingeschränkter Warenverkehr, stark beeinträchtigte Lieferketten und Produktionsausfälle zwingen Hersteller zu langen Vorlaufzeiten. Für Unternehmen, die ihre Aufträge fristgerecht abarbeiten müssen, schwer erträglich. Zumal auch Vermieter von den Engpässen betroffen sind. Rettung verspricht der Gebrauchtmarkt.


»Deutschland ist traditionell eher ein Verkäufermarkt«, erklärt Ressel. »Wirklich hochwertige Maschinen sind aber auch hierzulande gefragt – gerade derzeit.« Neben den Lieferschwierigkeiten der Hersteller schlägt sich eine Scheu vor größeren Investitionen in Krisen nieder. Und so platzierten sich bei der Auktion im niederländischen Moerdijk deutsche Käufer erstmals auf »Platz 3«, nach den Niederlanden und Polen. Die regionale Präsenz sei dafür mit ausschlaggebend, so Ressel. »Mit unseren Außenstellen in Leipzig und Regensburg bieten wir Interessenten die Möglichkeit, Maschinen vor Angebotsabgabe direkt in Augenschein zu nehmen.«

Starke Nachfrage hebt die Preise

Die Konkurrenz unter den Bietern wirkt unmittelbar auf die Verkaufspreise: Seit März 2020 wird in Europa, im Nahen Osten und in Afrika in zeitgesteuerten Online-Auktionen verkauft. Anfang Mai konkurrierten 1 973 Bieter aus 92 Ländern um die Maschinen, ein Plus von 10 % gegenüber dem Vorjahr. 1 800 Lose kamen unter den Hammer, vom Anbaugerät bis zur Arbeitsbühne. Mehr als 75 000 Anfragen gingen in der Woche vor der Auktion auf der Website des E-Commerce-Anbieters ein.     t

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