Um die Infrastruktur weiter zu modernisieren, wird der alte, 200 m lange Lifttunnel samt Notfalltunnel vollständig rückgebaut. An seiner Stelle entsteht eine statisch optimierte Neuanlage mit deutlich verbesserter Tragfähigkeit, Entrauchung und Sicherheit im Evakuierungsfall. Die technischen und logistischen Anforderungen sind enorm: Das Baufeld verläuft auf einer steilen Halde mit einem Gefälle von bis zu 23,4 Prozent. Zudem sind die Platzverhältnisse beengt, was den Einsatz von Kränen mit Raupenfahrwerk sowie eine durchdachte Planung und Schalungstechnik von Ringer erforderlich machte. Realisiert wird das Bauvorhaben gemeinsam mit dem Schalungspartner Elvermann Schaltechnik und dem ausführenden Unternehmen Fenne Baugesellschaft mbH.
Bodenplatte mit »Stahl Master« geschalt
Den konstruktiven Auftakt bildet die Bodenplatte des neuen Lifttunnels. Sie wurde über eine Länge von 200 m bei 8 m Breite und einer Stärke von 1 m ausgebildet, ein massiver Stahlbetonkörper mit hoher Lastabtragung. Zum Einsatz kam hier die robuste »Stahl Master«-Schalung von Ringer. Dieses Wandschalungssystem ist für hohe Frischbetondrücke ausgelegt und bleibt selbst bei großen Bauteildimensionen formstabil.
200 m Lifttunnel als zentrale Herausforderung
Das Hauptbauteil des Projekts ist der 200 m lange Lifttunnel. Für die 6 m hohen Wände mit 50 cm Stärke kam die einseitig bedienbare Stahlrahmenschalung »Master Pro« mit Alkus-Schalhaut zum Einsatz. Zwei 3 m hohe Elemente wurden dabei übereinander kombiniert. Entlang der gesamten Tunnelstrecke wurden so drei durchgehende Wandscheiben geschalt. Das starke Gefälle von bis zu 23,4 Prozent stellte besondere Anforderungen an die Standsicherheit der Schalung. Durch den Einsatz der »Ringer Master«-Bodenhalter konnte die Konstruktion auch in steilem Gelände zuverlässig fixiert werden. Zusätzlich sorgten Richtstützen für die exakte Ausrichtung der einzelnen Schalelemente. Die Wände wurden in 17 Abschnitten zu jeweils rund 12 m Länge hergestellt. Pro Takt wurde auf drei Partien gleichzeitig geschalt, wodurch jeweils drei Abschnitte in einem Durchlauf betoniert werden konnten. Die parallele Bearbeitung mehrerer Bereiche ermöglichte eine hohe Taktgeschwindigkeit bei optimalem Personaleinsatz. Der enge Zeitplan konnte so trotz der anspruchsvollen Gelände- und Wetterbedingungen zuverlässig eingehalten werden. Insgesamt befanden sich zu Spitzenzeiten rund 1 400 m² Schalfläche gleichzeitig auf der Baustelle im Einsatz. Der Baufortschritt wird im Zweischichtbetrieb mit bis zu 30 Facharbeitern pro Schicht vorangetrieben. Insgesamt werden rund 850 t Bewehrungsstahl und 4 300 m³ Beton verbaut. Die Inbetriebnahme der neuen Liftanlage ist für das vierte Quartal 2025 vorgesehen.j