recalm GmbH »Unser Ziel ist es, das Premium Audioerlebnis aus dem Pkw Plug-and-Play auf die Baumaschine zu bringen«

Das Hamburger Audiounternehmen recalm stellt Kommunikationssysteme für Maschinen, die Automobilindustrie und die Luftfahrt her und hat eine ANC (Active Noise Cancelling) Technologie zur aktiven Geräuschunterdrückung entwickelt, die den gesundheitsgefährdenden Lärm in Fahrerkabinen um bis zu 50 % reduziert.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: recalm

Der Einsatz neuer Technologien ist bei recalm im wahrsten Sinne auf eine völlig neue Weise »hörbar«: Mit dem recalm ANCOR wurde ein System für Baumaschinen entwickelt, das Lärmquellen mittels Antischall-Signalen neutralisiert. Können Sie uns das im Detail erklären und aufzeigen, welche technischen Komponenten dazu notwendig sind?

Unser ANCOR System ist an der Kopfstütze des Fahrersitzes verbaut und arbeitet mit mehreren Mikrofonen und Lautsprechern. Die Mikrofone nehmen die vorhandenen Umgebungsgeräusche auf, während die Lautsprecher gegenphasige Schallsignale abgeben. Hierdurch heben sich die Schallwellen gegenseitig auf und niederfrequente, störende Töne werden unterdrückt, während nützliche Töne wie Stimmen, Warnsignale oder Musik leichter zu hören sind. Das Besondere ist, dass die aktive Lärmunterdrückung im Freifeld funktioniert, d.h. ganz ohne Kopfhörer wie etwa beim Apple AirPod. ANCOR schafft um den Kopf des Fahrers eine »Ruhezone« von 20 bis 30 Zentimetern Durchmesser, in welcher das Maschinengeräusch deutlich gesenkt wird.

ANCOR bietet weit mehr als »nur« die Verringerung von zu lauten Motorengeräuschen. Verschaffen Sie uns doch bitte einen Überblick, was genau das umfasst.

ANCOR beinhaltet neben der aktiven Lärmunterdrückung auch eine Freisprecheinrichtung, DAB+ Radio und eine Funkanbindung mit nutzerzentriertem Push-To-Talk, womit lästiges Übergreifen zum Funkgerät überflüssig wird. Wenn ein Fahrer über ANCOR Musik oder Radio hört und ein Funkspruch eingeht, bleibt die aktive Lärmunterdrückung fortlaufend aktiv. Die Sprach- und Musikqualität in der Fahrerkabine wird dadurch deutlich verbessert. Maschinenführer sind ein produktives Arbeitsumfeld mit hochwertiger Kommunikationstechnologie aus ihren privaten Pkws gewohnt. Dieses Erlebnis und diesen Komfort wollen wir ihnen auch in ihren Maschinen bieten, denn ihr Fahrzeug ist oft auch ihr Büro.


Gibt es weitere Features, an denen aktuell gearbeitet wird?

Wir entwickeln ANCOR ständig weiter und verbessern die bestehenden Features fortlaufend. Neben der ANCOR Kopfstütze bieten wir aber auch die ANCOR Software, Hardwarekomponenten und maßgeschneiderte Lösungen wie Kabinenintegrationen bei Herstellern an. Mit der Maschinenfabrik KRONE arbeiten wir seit Ende 2023 bereits an einer Vollintegration unseres Systems in KRONE Feldhäckslern. Auf Landmaschinen ist es ähnlich laut wie auf Baumaschinen. Gemeinsam mit KRONE wollen wir die Bedingungen für Fahrer verbessern.

Erst kürzlich hat sich recalm mit vier Startups zusammen getan, um die ConTech Association (CTA) zu gründen. Was ist die erklärte Zielsetzung und wie kann recalm davon profitieren?

Das Ziel der CTA ist es, die Digitalisierung in der Bauindustrie voranzutreiben. Es gibt auf Baustellen ja viele Dinge, die vom Einsatz digitaler und innovativer Lösungen profitieren können. Prozesse können beschleunigt und verschlankt werden und Arbeitsumfelder können verbessert werden. Für uns ist das Engagement bei der CTA wichtig, um uns mit anderen auszutauschen, voneinander zu lernen und zu helfen, neue Technologien zu etablieren. Insbesondere möchten wir jungen Unternehmen den Einstieg in die Branche erleichtern und die Innovationskraft etablierter Unternehmen stärken.

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