PRAXIS AG: Digitalisierung nimmt im Transportbetonsektor Fahrt auf

Die Digitalisierung hat auch in der Transportbetonindustrie und im integrierten Transportbetonpumpenbereich mit klar abgesteckten Zielen an Tempo gewonnen: Einerseits sollen die Unternehmen durch eine deutliche Minimierung der Verwaltungskosten und der Optimierung aller Prozesse auch künftig noch konkurrenzfähig sein. Andererseits spielt auch der »grüne Fußabdruck« – beispielsweise durch die Einsparung von Papier und Energie – eine zunehmende Rolle. Beate Volkmann, Vorstandsmitglied der PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG aus Pferdingsleben (Thüringen) ist davon überzeugt, dass in spätestens fünf Jahren die Digitalisierung Standard sein wird. Nicht grundlos gilt das Unternehmen als einer der Marktführer in der Digitalisierung der Baustoffbranche.

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Viele Firmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und komplett oder zumindest teilweise auf digital umgestellt. Jedoch sind auch rein analoge Lösungen mit Telefon, Eingaben per Hand, Lieferscheinen mit Durchschlägen und vielen Meter langen Archivreihen oft noch anzutreffen.

 »Die Umstellung ist zwar intensiv aber der Nutzen anschließend sehr groß.«  Beate Volkmann, Vorstandsmitglied der PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG

Was Digitalisierung kann, haben andere Industriezweige seit Langem bewiesen. Blickt man beispielsweise in ein modernes Pkw-Werk, bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, was bereits alles möglich ist. Der gesamte Fertigungsprozess dort ist digitalisiert, ein hochgenaues Zeit-Management steuert alle Arbeitsschritte und die Bereitstellung der dafür notwendigen Komponenten. Dazu zählen auch extern zugelieferte Teile, die zum richtigen Zeitpunkt »just in time« in ausreichender Menge vorhanden sein müssen. Wie empfindlich dieses System allerdings auch reagieren kann, hat Corona beispielsweise bei den dringend benötigten Elektronikkomponenten gezeigt. Aber nur so kann insgesamt eine effektive und somit gewinnorientierte Fertigung realisiert werden.

Die Aufgabenstellung ist Baustoffproduzenten bekannt, weil durchaus vergleichbar. Die Werksproduktionsauslastung (was in Transportbetonmischwerken eine elementare Rolle spielt), ein intelligentes Flotten-Management von Lieferfahrzeugen (gerade Beton muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der angeforderten Menge da sein) und ständig genügend Rohstoffe im Bunker nennt Beate Volkmann als einige Kernpunkte. Qualitäts-Management, Fakturation, Rezepturen und Stammdaten, der Rohstoffeinkauf, das Labor, die Kalkulation, die Disposition, der elektronische Lieferschein und die digitale Archivierung sowie eine zunehmende Vernetzung mit BIM (Building Information Modeling) gelten als weitere Stichpunkte, die auf der Tagesordnung stehen.


Wer zu spät kommt …

»In spätestens fünf Jahren wird dieser Prozess auch in der Baustoffbranche abgeschlossen sein«, prognostiziert Beate Volkmann. Wer hier zu spät komme, den bestrafe frei nach Gorbatschow das Leben. Mit mehr als 30 angestellten und weiteren freien Mitarbeitern werden bei der Praxis AG Software-­Lösungen wie »Bau-Else«, »Beton-Else« oder »WDV 2020« für die Baubranche erarbeitet. Neben Einzellösungen für verschiedene Bereiche gilt die WDV-Software als Flaggschiff, das nach einer kompletten Installation alle Prozesse im Unternehmen und deren Umfeld vereint und komplex verarbeitet. Die hochintegrierte Branchen-ERP wird laufend an die neuesten Anforderungen angepasst und inzwischen in der Version »2024« angeboten.

Nur noch Kontrollfunktion

»Die Einführungsphase ist sehr intensiv, kann über Monate gehen und garantiert dann aber, dass alle Prozesse aufeinander abgestimmt abgearbeitet werden können. Der Aufwand wird letztendlich aber deutlich geringer, weil die Mitarbeiter im Normalfall nur noch eine Kontrollfunktion haben«, erläutert Beate Volkmann. Durch die schnelle Datenverarbeitung hätten sie aber jederzeit einen kompletten Überblick und könnten so auch in einem Notfall sofort manuell in die ablaufenden Prozesse eingreifen. »Vor allem wird aber die Effektivität deutlich ansteigen, da die WDV alle Daten und Vorgänge unter der Vorgabe einer ständigen Optimierung erfasst und verarbeitet und somit auch Abläufe im Unternehmen dynamisch anpassen kann«, so Volkmann. Angst brauche niemand vor einer solchen Umstellung zu haben. »Durch jahrzehntelange Erfahrungen kennen wir viele Unternehmensstrukturen sowie die vorhandenen Voraussetzungen und können so für jeden eine maßgeschneiderte Lösung finden«, beruhigt Beate Volkmann. Und auch nach einer Installation sei man jederzeit erreichbar und könne bei Problemen oder Anpassungen kurzfristig helfen.    t

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