bauMAGAZIN: Wie schätzen Sie die Ankündigung der Serie Perkins 2600 grundsätzlich ein?
Peter Wagner: Die Ankündigung der Perkins 2600 Serie schätzen wir als äußerst positiv ein. Die Erneuerung der Perkins Motorenplattform im Leistungsbereich 340 bis 515 kW mit Referenzwerten in seiner Klasse bietet Herstellern von mobilen Arbeitsmaschinen in vielen Bereichen einen großen Mehrwert und hochinteressante Perspektiven in Bezug auf Produktivität, Betriebskosten und Verringerung der Emissionen. Die grundlegend neu entwickelte Motorbaureihe, die auch bewährte Komponenten beinhaltet, bietet den Kunden von Perkins zudem Zukunftsperspektiven und Planungssicherheit. So ist die 2600 Serie im Hinblick auf die Erfüllung künftiger Abgasstufen wie der Stufe 6 konstruiert, aber auch für die Verbrennung alternativer flüssiger und gasförmiger Kraftstoffe.
bauMAGAZIN: Was erhoffen Sie sich in Bezug auf Ihre Kunden bzw. die BU Power Group dadurch?
Peter Wagner: Mit der Markteinführung der Perkins 2600 Serie erhoffen wir uns einen deutlichen Zuwachs des Marktanteil von Perkins in diesem Leistungsbereich. In Zeiten, in denen sich manche Hersteller aus strategischen Gründen vom Motorenbau abkehren, gibt Perkins mit u. a. dieser Neuentwicklung ein eindeutiges Signal an OEMs, die in ihren Maschinen in naher und weiterer Zukunft noch nicht auf einen weiterentwickelten Verbrennungsmotor verzichten können.
bauMAGAZIN: In welchen Einsatzgebieten im Bau bzw. bei welchen konkreten Modellen erwarten oder erhoffen Sie eine entsprechende Nachfrage?
Peter Wagner: Bereits vor der Entwicklung einer neuen Baureihe macht Perkins Umfragen bei Herstellern und Anwendern in allen Zielsegmenten von mobilen Arbeitsmaschinen, um mit den Produkten bestmöglich den Anforderungen zu entsprechen. Insofern optimiert Perkins seine Produkte nicht nur für eine Maschinengattung, sondern entwickelt Leistungskurven und Anbaukomponenten für alle gängigen Anwendungen. Die 2600 Serie eignet sich für größere Baumaschinen mit dem Bedarf einer hohen Leistungsdichte bei geringen Einbaumaßen. Klassische Anwendungen sind beispielsweise große Bagger- und Trägergeräte, Brecher, Straßenfräsen, Mobilkranfahrzeuge usw. Neben den vielfältigen Optionen von Perkins entwickelt die BU Power Group darüber hinaus weitere, auf die OEM-Anwendungen optimierte Lösungen für die bestmögliche Integration des Motors sowohl in mechanischer als auch elektrischer Hinsicht. Zum Portfolio gehören die Montage und bei Bedarf auch die Lieferung von weiteren Anbaukomponenten, angepasste Kabelbäume, CAN-Bus-Steuerpanels und Kühlerlösungen bis hin zum Aufbau der Antriebseinheit auf den OEM-Maschinengrundrahmen zur Vereinfachung des Montage- und Produktionsprozesses.
bauMAGAZIN: Stehen Sie dazu bereits mit OEMs in Verbindung?
Peter Wagner: Die 2600 Serie wurde Anfang dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt und auf Basis der vielen interessierten Anfragen sind bereits OEM-Projekte gestartet worden. Aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen können wir leider keine Namen nennen, nur so viel kann verraten werden, als dass es sich um sehr unterschiedliche Anwendungen handelt.
bauMAGAZIN: Wie wichtig ist das Thema der Alternativkraftstoffe bei Ihren Kunden aktuell bzw. perspektivisch?
Peter Wagner: Perkins hat bereits in der Vergangenheit immer wieder die Eignung von Alternativkraftstoffen geprüft und umgesetzt. Aktuell ist die gesamte Palette der Perkins Einbaumotoren geeignet für eine Vielzahl von Alternativkraftstoffen, inklusive HVO und vergleichbaren regenerativen Kraftstoffen, die es dem Anwender ermöglichen, sofort eine CO₂-Reduktion im Betrieb umzusetzen. Wir rechnen damit, dass, im Zuge der weiteren Sensibilisierung der Betreiber und Auftraggeber sowie der weiteren Verschärfung von Gesetzen und Richtlinien, die Verwendung von Alternativkraftstoffen zunehmen wird. Diese Vermutung wird gestützt durch eine von der BU Power Group durchgeführten OEM-Umfrage, bei der es um die Einschätzung zu Zukunftstechnologien bei Antrieben ging. s