Neue Modelle für neue Märkte

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Mit vier neuen Modellen komplettiert Bell zur Bauma seine E-Serien-Generation knickgelenkter Muldenkipper. Mit den aktuellen Erdbau-Dumpern B25E und B30E, den neuen mittleren Baureihen B35E und B40E sowie den neuen Großdumpern B45E und B50E hält Bell weiterhin an den »klassischen« Abstufungen fest.

Den Schritt zu EU4/Tier 4 final vollzieht Bell Equipment mit neuen Reihen-6-Zylinder-Motoren von Mercedes-Benz, die von MTU für den Offroad-Betrieb optimiert wurden. Gegenüber ihren V6-/V8-Vorgängern durchweg stärker ausgelegt, erfüllen die neuen Motoren alle aktuellen Abgasrichtlinien ohne Diesel-Partikelfilter und arbeiten im Zusammenspiel mit neuen 7-Gang-Allison-Automaten (ab B40E) laut Bell noch kraftstoffsparender.

Mit dem Übergang zu den länger bauenden Reihenmotoren entfallen in den neuen ­Baureihen die Getrieberetarder. Jetzt übernehmen Jakobs-Motorbremse und Ölbadlamellenbremsen die vollautomatische, mehrstufig vorwählbare Hilfsbremsfunktion, die dank höherer Motorbremsleitung und eigenem, separat gekühltem Brems­öl-Kreislauf noch mehr Komfort und Sicherheit auf langen Gefällstrecken bietet.

Alle neuen Modelle besitzen die E-Serien-Linienführung, die insbesondere mit der großzügig verglasten Bell-Standardkabine Maßstäbe in Übersichtlichkeit und Fahrkomfort setzen will. Der großformatige Cockpit-Monitor mit intuitiver Menüsteuerung informiert jederzeit über aktuelle Betriebszustände und hält mit Einblendung der serienmäßigen Rückfahrkamera auch potenzielle Risiken im Blick. »Auf einen Griff« erreicht der Fahrer alle Bedienelemente – zahlreiche Routinefunktionen (Kippen/Senken, Parkbremse) sind praxisgerecht in Lade- und Fahrassistenten der Bell-Fahrzeugsteuerung integriert.


»Allwetter-Mulde« als Produktions-Versicherung

Für Anfang 2017 ist der Produktionsstart der zweiten großen Bell-Premiere geplant, die in München nicht nur Knicklenker-Betreiber in ihren Bann ziehen soll: Nach mehrjähriger Entwicklung und zwischenzeitlichen Verkaufserfolgen als D-Serien-Vorversion am südafrikanischen ­Mining-Heimmarkt stellt Bell auf der Bauma seinen weiterentwickelten 60-t-Knicklenker B60E im E-Serien-Design und EU4/Tier4final-Ausführung vor. Mit typischem Vorderwagen, Dreh-/Knickgelenk und Allrad-Antrieb steht der B60E in direkter Tradition der erfolgreichen Bell-Großdumper, was auch die weitgehende Verwendung von großserienbewährten Komponenten in der adaptiven Vorderachs-Aufhängung, Motor- und Antriebstechnologie sowie Fahrzeugsteuerung und Kabinengestaltung belegt.

Doch mit dem neu entwickelten Hinterrahmen, dessen in Form und Arbeitshydraulik typischer Gesteinsmulde und der jetzt dämpferunterstützten, zwillingsbereiften 70-t-Einzelachse des deutschen Herstellers Kessler, offenbart der 60-Tonner seine wahre Bestimmung: »Wir wollten nicht den ›Super-Dumper‹ entwickeln, der als Highend-6 x 6 nochmals 10 t mehr als unser Flaggschiff B50E durch schwerstes Gelände schafft. Dafür kennen wir den Markt zu genau und wissen, dass es für solch extrem aufwendige Technik weder im schweren Erdbau noch in der Rohstoffgewinnung einen echten Bedarf gibt«, erklärt Andreas Reinert, Leiter Verkauf und Marketing der Bell Equipment Deutschland, im Hinblick auf die offensichtliche konstruktive Verwandtschaft mit starren Muldenkippern, wie sie in Steinbrüchen und Tagebauen auf befestigen Fahrwegen eingesetzt werden. »Genau dahin wollen wir mit unserem Bell B60E, in das Marktsegment der kleineren 4 x 2-Starrkipper mit 60 t bis 80 t Nutzlast. Auch wenn wir bereits vereinzelt unsere 45-/50-Tonner im stationären Bereich platzieren konnten – als buchstäbliche Allwetter-Produktionsmaschine sehen wir den neuen B60E als ideale Ergänzung für Gewinnungsbetriebe, die wir mit unserem Offroad-Angebot bisher nicht erreichten«, unterstreicht Reinert. Auch für Ganzjahres-Betriebe oder grundsätzlich kleinere Unternehmen sei die »Allwetter-Mulde« interessant: »Mit vergleichbaren Produktionsleistungen zu Starrrahmenkippern bietet der 4 x 4-Knicklenker durch seine bessere Geländegängigkeit eine höhere Flexibilität zum Beispiel im Abraumhandling – unterm Strich also eine höhere Auslastung.«

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