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Metso – Fischer-Jung: Die Vielseitigen in der Eifel

Der Eifler Familienbetrieb Bierbrauer & Sohn ist seit 2004 mit der Vermietung mobiler Brech- und Siebanlagen, Baumaschinen, Transportdienstleistungen, Tiefbau sowie Bauschutt- und Bodenverwertung tätig und betreibt einen 6 ha großen Recycling-Hof zwischen Neuwied und Mayen. Mit einem 50 ha großen Basalt-Lava-Steinbruch in Ettringen stieg Inhaber Karl-Werner Bierbrauer 2017 mit Gründung der Terratec-Basalt in die Gewinnung ein. Sonderaufgaben in der Aufbereitungstechnik, etwa Brechversuche für große Konzerne, haben den Unternehmer stets gereizt, notfalls bis an die Grenzen seiner technischen Ausrüstung zu gehen. Einer besonderen Herausforderung hat sich Bierbrauer aktuell erfolgreich gestellt. Es handelt sich um die Aufbereitung großer Mengen Schamottsteine aus der Feuerfestindustrie. Das Material wird im Recycling-Betrieb zwischengelagert und auf Zuruf zerkleinert. Es handelt sich um 400 mm bis 500 mm große Schamotten, die über einen Metso-Backenbrecher vom Typ Lokotrack LT106 aufgegeben und zu 40 – 45 mm Körnungen verarbeitet werden.

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Der Lokotrack wurde für die Aufgabenstellung mit besonders magnetischen Brechbacken ausgestattet, deren Verschleiß höher ist als bei Mangan. Der Auftraggeber stellt hohe Anforderungen an eine rückstandsfreie Zerkleinerung und ist darauf bedacht, dass keine Metallpartikel das Endprodukt verunreinigen. Da an Brechbacken hoher Verschleiß auftritt, hat Karl-Werner Bierbrauer diesem Umstand Rechnung getragen und dafür gesorgt, dass nur besonders magnetische Rückstände in den Brechprozess gelangen können. Ein entsprechend starker Magnetabscheider zieht nach dem Zerkleinern das Verschleißmaterial umso sicherer aus dem Brechprozess. Die Maschine wurde speziell für diese wiederkehrenden Auftragsarbeiten reserviert und ist damit exklusiv der Schamottaufbereitung vorbehalten. Der Kunde übernimmt anschließend das vorgebrochene Material, um es dann in Eigenregie in kleinere Fraktionen weiter herunterzubrechen und zu sieben.

»Für das Unternehmen war es seinerzeit sehr schwierig, einen Aufbereitungspartner zu finden, der das teure Material trocken lagert, es präzise ein- und auswiegt und sauber verarbeitet«, so Karl-Werner Bierbrauer. »Einen Sattelschlepper mit durchschnittlich 25 t diesen Materials könnte man schon fast als Wertfracht bezeichnen, sobald er unseren Betrieb verlässt. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Laborant des Auftraggebers den Verarbeitungsprozess sowie das Endprodukt fortlaufend überwacht.«

Schamottmaterial in Hülsen

Die Schamottsteine werden mitunter auch in Metallhülsen geliefert, worauf das Unternehmen ebenfalls eingestellt ist. In solchen Fällen sind zusätzliche Umrüstzeiten für das Brechwerkzeug und eine gründliche Reinigung des Lokotrack erforderlich, um die Mischprodukte sauber aufbereiten und trennen zu können. Das feuerfeste Gestein wird während der Aufbereitung im Backenbrecher LT106 aus den Hülsen herausgebrochen. Über die entsprechende Einstellung eines großzügigen Brechspalts erfolgt das Eindrücken der Hülse, die nicht komplett zerquetscht wird. Am Ende zieht sie der Magnetabscheider heraus. »Man muss sich das so vorstellen, als würde man eine Konservendose kontrolliert pressen, um sich des Inhaltes vollständig zu entledigen. Sämtliche Chargen sind einzeln nummeriert, bezeichnet und dürfen nicht miteinander vermischt werden«, betont Karl-Werner Bierbrauer.

Baum- und Rasensubstrate mit Lava

Bims, Tuffasche, Lava und Basalt sind die Hauptbestandteile der Böden in der Eifel – dort, wo sich auch der Steinbruch von Karl-Werner Bierbrauer und das Recycling-Gelände befinden. Seit Kurzem beschäftigt sich das Unternehmen auch mit der Herstellung von Substraten, deren Bestandteile sich aus den regionalen Mineralien zusammensetzen. Teils kommt Lava aus dem eigenen Steinbruch zum Einsatz, teils wird – je nach Zielsetzung der Herstellung – leichtes oder schweres Lavamaterial zugekauft. Bierbrauer & Sohn stellt Baumsubstrate für nicht überbaubare Pflanzgruben in den Fraktionen 0 – 16 mm und 0 – 32 mm aus Lavagestein her. Dafür wird Oberboden mit Lava gemischt und über die mobile Lokotrack-Vorsiebanlage ST2.4 von Metso bzw. eine entsprechende 35er-Quadratmasche abgesiebt. Für eine Baumgrube wird durchschnittlich etwa 9 m³ an Material benötigt, wobei entsprechende Substrate vor allem die entsprechenden Mengen an Wasser und Luft speichern können müssen.


Weiterer Bestandteil des Firmen-Portfolios ist das Rasensubstrat in 0 – 8 mm, einer Mischung aus Oberboden, Lava sowie entsprechender Kompostanteile. Darauf lässt sich Rollrasen legen oder Rasen säen. Produkt-Manager Ralf Beissel dazu: »Das Material geben wir an die GaLaBauer ungedüngt weiter. Bims ist häufig fester Bestandteil des Substrats bzw. Teil des Oberbodens, da wir ausschließlich bimshaltige Böden aus der Region verarbeiten. Rasensubstrat benötigt 35 % Wasser­speicher, entsprechend hoch ist der Kompostanteil. Am Steinbruch in Ettringen greifen wir auf unser eigenes Labor zurück, um Sieblinien, Wasserspeicher und alle wichtigen Bestandteile des Substrats auf Zuverlässigkeit hin selbstständig prüfen zu können.«

Deutschlands größter Metso-Mobilanlagenbetreiber

Bierbrauer & Sohn unterhält mit Metso-Outotec-Händler Fischer-Jung Aufbereitungstechnik aus Krefeld seit neun Jahren enge Geschäftsbeziehungen. Der Familienbetrieb wie auch das Schwesterunternehmen Terratec-Basalt betreiben insgesamt 24 mobile Anlagen von Metso und sind deutschlandweit der größte Abnehmer des finnischen Herstellers. »Die Zusammenarbeit mit Fischer-Jung Aufbereitungstechnik, unserem direkten Ansprechpartner, kann ich nur in den höchsten Tönen loben – zum einen auf der Serviceseite, was die Schulung unseres Personals anbelangt – zum anderen werden wir immer pünktlich mit den notwendigen Ersatz- und Verschleißteilen versorgt«, betont Karl-Werner Bierbrauer. »Wir bevorraten uns jährlich mit Brechbacken, Schlagleisten, den notwendigen Schrauben, Brechmänteln, Brechkegeln und Siebbelägen. Dabei profitieren wir im Gesamtpaket von günstigeren Abnahmekonditionen, wenn wir ein Jahr im Voraus disponieren. Da wir auch permanent im Bereich des Lohnbrechens und -siebens gefordert sind, ist die Ersatz- und

Verschleißteilbevorratung für uns lebensnotwendig.« Im Bereich der Lohnaufbereitung und der Maschinenvermietung gibt es zwischen Bierbrauer & Sohn sowie Fischer-Jung Synergien: Die Maschinen, die gerade nicht für eigene Betriebszwecke im Einsatz sind, werden an Fremdunternehmen vermietet. Fischer-Jung Aufbereitungstechnik vermittelt Bierbrauer & Sohn entsprechende Vermietungsanfragen, die aus dem räumlichen Umfeld kommen.

Mit eigenen Tiefladern übernimmt Bierbrauer & Sohn dann auch den Transport zu den jeweiligen Standorten, an denen sie benötigt werden. »Wenn es verlangt wird, liefern wir neben dem Brecher auch den für die Aufgabe nötigen Radlader oder Bagger und das entsprechende Personal«, so David Jakoby, zuständig für die Vermietung von Baumaschinen sowie Brech- und Siebanlagen. »Wir sind hier im Radius von 100 km die einzigen Anbieter, die Anlagen ab 25 t aufwärts mit Personal bereitstellen, ein für uns entscheidender Wettbewerbsvorteil. Erst neulich haben wir einen LT106 mit 47 t Gesamtgewicht zum Kunden transportiert.«

Bodenbereitung zur Bauerschließung

Derzeit bereitet Karl-Werner Bierbrauer ein weiteres 6 ha großes Grundstück vor, das er als technisches Bauwerk bezeichnet und das er mit zusätzlichen 500 000 t Boden in Sandwich-Bauweise ausbaut. Der Unternehmer saniert das Grundstück durch das Heranfahren von eigenem Recycling- und Bodenmaterial sowie mit weiteren Bodenbefestigungsmaßnahmen, um es später baufertig an Investoren zu verkaufen. Angelieferter Bauschutt für die Auffüllung läuft vor Ort direkt über eine mobile Waage und wird anschließend über einen Backenbrecher des Typs Lokotrack LT96 von Metso mit hydraulischer Brechspaltverstellung sowie einer Schwerlastsiebanlage vom Typ ST2.5 zu RC aufbereitet.    t

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