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Fischer-Jung – Metso: Gemeinsam stark für die Flutopferhilfe

Im Jahr 1948 entschloss sich Josef Bohnen in Swisttal (Voreifel), die im Ortsteil Straßfeld bereits einen halben Meter unterhalb der Ackerkrume liegenden Kiesvorkommen abzubauen. Heute führen seine Tochter und ihr Ehemann, Ines und Matthias Haus, das Unternehmen mit rund 20 Mitarbeitern. Tochter Katharina und Sohn Vincent sind mittlerweile ebenfalls im Unternehmen. Zum ursprünglichen Kerngeschäft der Kiesgewinnung sind mit der Zeit auch Tiefbau- und Abbrucharbeiten, die Bauschuttaufbereitung sowie eine Bauschuttdeponie hinzugekommen. Die Unwetterkatastrophe im Juli traf auch den Ort Swisttal und die Firma Bohnen hart.

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Die vom Starkregen gesättigten Böden konnten kein Wasser mehr aufnehmen, wodurch in das in einer Senke gelegene Straßfeld vermehrt Wassermassen von den Feldern hereinströmten. Kleinere Flüsse wie die Swist oder der Gräbbach traten über die Ufer.

Einen Teil der Wassermassen, der das Dorf sonst zusätzlich belastet hätte, konnte die Grube der Firma Bohnen auffangen: Das Kieswerk mit einer stationären Brecheranlage stand infolge der Ereignisse auf einer Fläche von 55 000 m² vollflächig bis zu 1,5 m unter Wasser. Sechs Tage lang versuchte man, den angesammelten Niederschlagsmengen mit eigenen Pumpen Herr zu werden, weitere vier Tage lang bedurfte es der Hilfe des Technischen Hilfswerks. Ungeachtet der eigenen Betroffenheit, nutzte die Firma Bohnen die zur Verfügung stehenden Mittel, um mit schweren Radladern Soforthilfe zu leisten. In den drei Folgemonaten wurden allein 50 000 t Bauschutt aus den vom Hochwasser zerstörten Haushalten bei Bohnen angeliefert – zusätzlich zu den Mengen, die im Tagesge­schäft anfallen.

Unterstützung gesucht

Da die Brechanlage der zusätzlichen Belastung allein nicht gewachsen war, setzte sich Matthias Haus auf der Suche nach einer Lösung mit Ralph Phlippen von Fischer-Jung aus Krefeld in Verbindung. Das Unternehmen ist auf den Vertrieb von Brech- und Siebanlagen spezialisiert und betreut Bohnen schon sehr lange. »Wir arbeiten seit Jahren erfolgreich mit einer mobilen Prallbrecheranlage von Metso Outotec, einem Lokotrack LT1213S, und schätzen vor allem die Verarbeitungsqualität, Robustheit und die daraus resultierenden, niedrigen Standzeiten«, erklärt Haus.


Im Gespräch kristallisierte sich die Notwendigkeit schneller Hilfe für die betroffenen Ortschaften und deren Flutopfer heraus, woraufhin Ralph Phlippen gemeinsam mit dem finnischen Hersteller Metso Outotec zur Klärung der Details in Kontakt trat. »Als geeignete Maschine für diesen speziellen Zweck kam für uns die Metso Lokotrack Urban LT106 in Betracht«, erläutert Hugo van Benthem, Metso Outotec Deutschland. »Der kompakte und raupenmobile Backenbrecher ist aufgrund der Gummiauskleidung des Aufgeberbodens, eingehauster Austragsbänder und der Hochdruck-Wasserbedüsung besonders emissionsarm, was nicht nur generell den Einsatz in städtischer Umgebung erleichtert, sondern auch in diesem dringlichen Fall das Genehmigungsverfahren so schnell wie möglich auf den Weg brachte.«

Ressourcen gebündelt

Nach dieser Entscheidung wurden die Ressourcen von Metso und Fischer-Jung gebündelt, um kurzfristig eine verfügbare Maschine – den neuen Lokotrack Urban LT106 – für den Soforteinsatz ausfindig zu machen. Metso Outotec entschloss sich, den Backenbrecher für vier Monate kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

»Als Ergänzung zum Backenbrecher haben wir der Firma Bohnen eine mobile Siebmaschine vom Typ Metso Lokotrack ST2.3 zu außergewöhnlichen Sonderkonditionen vermietet. Insgesamt war es einfach großartig zu erleben, wie alle Hand in Hand gearbeitet haben, um diese kurzfristige, dringend notwendige Flutopferhilfe möglich zu machen«, so Ralph Phlippen von Fischer-Jung.

Privatkunden einiger umliegender Kommunen können nun ihren Bauschutt unbürokratisch bei Bohnen anliefern – abgerechnet wird mit der Gemeinde, um die Flutopfer zumindest in dieser Hinsicht zu entlasten. Indes arbeitet man mithilfe des Backenbrechers Metso Lokotrack Urban und der mobilen Siebanlage Lokotrack ST2.3 bei einem Durchsatz von 130 t/h bis 150 t/h daran, die Bauschuttberge in Recycling-Produkte umzuwandeln.    t

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