Top-News Abbruchtechnik / Rückbau / Recycling Gewinnung / Aufbereitung / Brechen / Sieben

MB S.p.A. Eine runde Sache

Lesedauer: min | Bildquelle: MB S.p.A.
Von: Thomas Seibold

Im Jahr 2001 erfolgte die Gründung von MB Crusher, 2002 mit dem BF90.3 die Entwicklung des ersten Backenbrecherlöffels und 2003 dessen Verkauf. Damit wurde eine Lösung für etwas präsentiert, was für viele Unternehmen in der Baubranche damals noch normal war: Abbruchmaterialien abzutransportieren und an anderer Stelle zu entsorgen oder zu recyceln. Mit dieser patentierten Erfindung konnte das jedoch zeit- und kostensparender direkt vor Ort erfolgen. Für Jubiläen hat General Manager Guido Azzolin jedoch keine Zeit, wie er im Gespräch mit dem bauMAGAZIN erläuterte, denn: »Wir blicken lieber nach vorn und nicht zurück«. Dazu passt es, dass ein geplanter Neubau bereits in greifbare Nähe rückt. Noch in diesem Jahr soll der erste Spatenstich erfolgen.

Mit seinem Gespür für die Bedürfnisse der Baubranche und einer flexiblen Produktion im Rücken hat MB Crusher es immer wieder geschafft, auf anstehende Veränderungen frühzeitig und flexibel zu reagieren. Laut Guido Azzolin »hat sich der Markt vor etwa fünf Jahren verändert. Unternehmen sind dazu übergegangen, sich eher kleinere Bagger zu kaufen und diese um eine Vielzahl von Anbauteilen – wie Backenbrecherlöffel, Schaufelseparatoren, Zerkleinerer – zu erweitern. Das versetzte sie in die Lage, beispielsweise vielfältige Aufgaben in Städten schnell sowie ohne größeren Material- und Zeitaufwand zu erledigen«. In dem Zusammenhang verweist Azzolin auf den für MB Crusher wichtigen Rental-Markt: »Viele Mietfirmen kaufen unsere Maschinen. Wenn wir eine entsprechende Vereinbarung treffen, ist darin auch ein Training enthalten. Dadurch werden die Mitarbeiter dort in die Lage versetzt, wiederum ihren Kunden schnellen Service zu bieten.«

Der Grundgedanke, für mehr Effizienz auf Baustellen jeder Art zu sorgen, spiegelte sich bereits von Anfang an im Handeln und schnell wachsendem Portfolio wider. Dazu Azzolin: »Über die Jahre haben sich die Anforderungen natürlich verändert. Wir waren aber immer bemüht, unseren Kunden mit passenden Produkten zu folgen und ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Zwar gleicht kaum ein Kunde dem anderen, aber alle Erfahrungen erweitern unsere Kompetenz in diesem Bereich. In manchen Märkten kreieren wir beispielsweise ein Produkt, das nur dort benötigt wird. Falls dann doch eine Anfrage von außerhalb kommt, passen wir es eben an – das ist unsere Stärke.«

Produkte von 2002 bis 2014

Dementsprechend legt MB Crusher seit der Gründung mit einer hohen Taktzahl an neuen bzw. überarbeiteten Produkten nach. Dem BF90.3 von 2002 folgten im Jahr darauf der BF70.2 für Bagger mit einem Gewicht von mehr als 14 t sowie der BF120.4 für Bagger mit einem Gewicht ab 28 t. Auch nach unten wurde das Angebot mit dem ab 2006 erhält­lichen BF60.1 für Bagger über 8 t erweitert. Im Jahr darauf stellte das Unternehmen die Wasserbestäubung für Brecher- und Sieblöffel vor, mit der sich die Staubbelastung effektiv verringern ließ. In den Folgejahren entstanden die S2-Version des BF90.3 und 2008 ein Magnetabscheider.

Das Einsatzspektrum der beiden  Schaufelseparatoren MB-HDS207 und MB-HDS212 (Bild) reicht vom klassischen Gartenbau bis zum Baugewerbe. So sind die Separatoren beispielsweise in der Lage, verdichteten Boden zu belüften, ihn aufzubereiten, von verschiedenen Abbruchmaterialien zu befreien oder Material für die Verfüllung von Rohrleitungen und Gräben zu sieben.

Zeitgleich mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft wurden 2009 die deutsche Niederlassung eröffnet und die Sieblöffel-Reihe MB-S mit drei Modellen (MB-S14, MB-S18 und MB-S23) vorgestellt. In den Folgejahren reihte sich eine Produktneuheit sowie Modellpflege an die andere, darunter markante Produkte wie 2012 die Brecherschaufel BF150.10 und 2013 die Querschneidkopf-Fräsen MB-R700, MB-R800 und MB-R900. 2014 schließlich erblickte die Familie der Sortiergreifer gleich mit vier Modellen (MB-G600, MB-G900, MB-G1200 und MB-G1500) das Licht der Welt. Damit einher ging auch ein Umzug an den neuen Hauptsitz in Fara Vicentino mit einer Fläche von mehr als 17 000 m².

Vom neuen Hauptsitz bis heute

Die erweiterten Produktionsflächen versetzten MB Crusher ab 2015 in die Lage, noch flexibler auf Kundenanforderungen reagieren zu können. In diesem Jahr wurden beispielsweise der Backen­brecherlöffel BF80.3 für Bagger mit einem Gewicht von mehr als 18,5 t und der BF135.8 für Maschinen über 43 t vorgestellt. Zudem kam die neue MB-LS-Reihe von Siebschaufeln für Radlader, Kompaktlader und Baggerlader auf den Markt. Im Jahr darauf legte das Unternehmen mit der MB-LS170 sowie größeren MB-LS220 nach und präsentierte die S3-Version der Modelle BF90.3 und MB-S18. Auch 2017 stand mit der S4-Version der Modelle BF60.1, BF70.2, BF90.3, BF120.4 und MB-S14 ganz unter dem Zeichen der Evolution. 2018 entstand mit der MB-R500 die bis dato kleinste Fräse von MB Crusher, während im Jahr darauf die neue Baureihe von Schaufelseparatoren (MB-HDS214, MB-HDS314, MB-HDS320, MB-HDS323) eingeführt wurde. Bereits 2021 stellte MB Crusher den Schaufelseparator MB-HDS523 für Bagger von 30 t bis 45 t vor. Parallel dazu standen die drei neuen Greifer­modelle MB-G350 und MB-G450 für Mini- und Midibagger sowie der MB-G1000 für Bagger von 18 t bis 25 t zur Verfügung.

Premiere feierten auf der diesjährigen Samoter in Verona die beiden Sortiergreifer MB-G400 (Bild) und MB-G500.

Premieren im Bauma-Jahr 2022

Auf der Bauma im vergangenen Jahr hat der italienische Hersteller dann u. a. die bereits im Messevorfeld vorgestellten weiteren Schaufelseparatoren MB-HDS207 sowie MB-HDS212 präsentiert (das bauMAGAZIN be­richtete in Heft 6/22, Seite 147). Während der MB-HDS207 auf Minibagger von 1,3 t bis 2,8 t ausgelegt ist, lässt sich der MB-HDS212 an Midibaggern von 5 t bis 10 t sowie an Baggerladern von 8 t bis 9 t einsetzen. Dass sich die Separatorenwellen auch bei diesen Modellen direkt auf der Baustelle und damit am Einsatzort wechseln lassen, gilt als ein entscheidender Pluspunkt.

Debüt hat auf der Bauma 2022 aber auch der neue Schaufelseparator MB-HDS220 gefeiert. Bei rund 1 t Eigengewicht bietet er ein Ladevolumen von 0,6 m³. Die vielseitige Neuheit ist für Lader und Kompaktlader von 4,5 t bis 11 t konzipiert (bau­MAGAZIN 11/22, Seite 82).

Weltpremieren auf der Samoter 2023

Beständig hat MB Crusher sein Schaufelseparatorenangebot mit zwei Varianten für kompakte und ein Modell für schwere Maschinen auch zur dies­jährigen Samoter in Verona weiter ausgebaut: Neu hinzugekommen sind die MB-HDS307 (für Bagger von 2,5 t bis 5 t), MB-HDS312 (für Bagger von 7 t bis 11 t) und MB-HDS412 (für Bagger von 10 t bis 14 t).


Mit zwei Samoter-Weltpremieren an Sortiergreifern erweiterte der Hersteller aktuell seine Produktpalette ebenso – der neue MB-G400 wiegt 200 kg und ist für Minibagger von 2,4 t bis 4 t entwickelt worden, der MB-G500 (Gewicht 420 kg) hingegen ist auf Midibagger von 5 t bis 7 t ausgelegt (bauMAGAZIN 6/23, Seite 45). Beide neuen Greifer zeigen sich kompakt, präzise und vielseitig. Sie verfügen über eine breite Öffnungsweite der Schalen und können daher auch große Materialien greifen und bewegen. Um eine maximale Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten, sind sie mit einem Lasthalteventil ausgestattet, das ein unbeabsichtigtes Öffnen im Falle eines plötzlichen Druckabfalls des Trägergeräts verhindern soll. Die Sortiergreifer verfügen ebenso über einen Silent-Block, dank dem ein Einsatz auch in Bereichen möglich ist, in denen die Lärmentwicklung begrenzt werden muss.

Spatenstich noch in diesem Jahr

Der lang anhaltende Erfolg von MB Crusher fordert aber auch seinen Tribut, wie General Manager Guido Azzolin mit einem Lachen ausführt: »Aktuell werden die zur Auslieferung bereitliegenden Geräte auf einer Fläche gelagert, die eigentlich der Parkplatz für unsere Mitarbeiter sein soll. Die geplante Erweiterung ist mittlerweile notwendig und auch schon geplant.« Mariagrazia Gobbo, Branch Press Coordinator bei MB Crusher, ermöglichte dem bauMAGAZIN einen Einblick in die aktuelle Produktion, die auch weiterhin in Italien stattfindet. Nur 300 m vom aktuellen Firmensitz entfernt wird eine 12 000 m² große Fabrik entstehen. Die Investition in das Gebäude beläuft sich auf etwa 20 Mio. Euro. Guido Azzolin ergänzt: »Das Grundstück wurde bereits gekauft und aktuell warten wir noch auf die Genehmigungen. Es wird aber noch in diesem Jahr nach dem Sommer losgehen.« Die Nachfrage nach den Produkten sei weiterhin hoch, aus diesem Grund läuft die Produktion auch permanent weiter. Die produzierten Geräte werden nach dem Bestelleingang für den Kunden individualisiert, daraus ergeben sich je nach Modell Lieferzeiten von zwei bis etwa acht bzw. zehn Wochen.    s

 

Firmeninfo

MB Deutschland GmbH

Linprunstraße 49
D-80335 München

Telefon: +49 (0) 89999533180

[17]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT