Verschiedene europäische Metropolen haben längst Termine fixiert, ab denen dort der Betrieb emissionsgetriebener Baumaschinen untersagt sein wird. Untrennbar mit dem Thema verbunden ist die Frage, wie und mithilfe welcher Infrastruktur die Batterien von E-Maschinen bedarfsgerecht aufgeladen werden können, ohne den kontinuierlichen Betrieb zu unterbrechen. Ein mehrstündiger Ladevorgang ist undenkbar.
Ein Lösungsansatz besteht darin, die Akkus per CCS2-Schnellladeschnittstelle, wie sie der 8,7-t-Kompaktbagger ZE85 der Kiesel-Tochter KTEG besitzt, innerhalb kurzer Zeit nachzuladen. Diese Funktion ermöglicht es, die Maschine innerhalb von 45 Minuten via Gleichstromanschluss wieder vollzuladen und so für weitere sechs Arbeitsstunden Energie bereitzustellen. Jedoch verfügt praktisch keine Baustelle über eine entsprechende Infrastruktur. Als gängig gilt hier der dafür ungeeignete Wechselstrom. Erschwerend kommt hinzu, dass die typische Baustelle nur vorübergehenden Charakter hat und das Equipment nach dem Abschluss der Maßnahme an den nächsten Einsatzort weiterzieht.
Ortsmobil – schnellladefähig – praxistauglich
Antriebssystemanbieter Deutz arbeitet daran, Elektromobilität einer noch breiteren Masse zugänglich zu machen. KTEG sieht sich als einer der führenden Innovatoren für Schlüsselmaschinen und -technologien rund um die Baustelle. Im Geschäftsfeld ZECOM (Zero Emission Construction Machinery) entwickelt und baut das Unternehmen elektrisch betriebene Kompaktbagger. Mit »Powertree« stellen die beiden Unternehmen ein Gemeinschaftsprojekt vor, das die Anforderungen der Baustelle erfüllt und mithilfe des CCS2-Standards verschiedenste batterieelektrisch betriebene Baumaschinen und -fahrzeuge in kürzester Zeit lädt. Im Gewand eines ortsflexiblen 10'-Containers kombiniert der Powertree ein 800-V-System samt 125 kWh starker und individuell skalierbarer Pufferbatterie mit einer Schnellladesäule für den Baustelleneinsatz.
Der Powertree soll ohne speziell geschultes Personal in weniger als zehn Minuten auf jeder Baustelle in Betrieb genommen werden können. Verbunden auf der einen Seite mit dem üblicherweise vorhandenen Baustromanschluss, lädt er seinen Hochleistungspufferspeicher. Auf der anderen Seite dockt jede beliebige schnellladefähige Baumaschine an und wird mit 150 kW via CCS2-Schnittstelle aufgeladen.
Die erste Einheit des Powertree aus Serienproduktion fand kürzlich auf der »Matexpo« in Belgien Beachtung, in Kürze sollen mehrere Einheiten die Mietparkflotte der Kiesel-Gruppe ergänzen. t