IHA Internationale: Erkennen, ob das Hydrauliköl noch die Anforderungen erfüllt

Die Fragestellung, ob ein Hydrauliköl noch seinen ­Anforderungen entspricht und wie man das erkennen kann, ist für sowohl für Anwender als auch Hersteller von entscheidender Bedeutung.

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Die Farbe eines Hydrauliköls gilt nicht unbedingt als ein Merkmal der Alterung, weiß Marco Pohlmann von der Internationalen Hydraulik Akademie (IHA) in Dresden.

Hydrauliköl ist für viele Aufgaben verantwortlich, beispielsweise auch die Schmutzaufnahme, das Viskositäts-Temperaturverhalten, die Reduzierung von Reibung und die Abfuhr von Wärme. Diese Aufgaben beeinflussen die Maschinenverfügbarkeit erheblich und können unter Umständen auch einen Maschinenausfall verursachen, wenn das Hydrauliköl diese Aufgaben nicht mehr erfüllt.

In der Praxis wird häufig die Farbe des Hydrauliköls als Indikator gesehen, um die Alterung zu bestimmen. Schwarzes Hydrauliköl stehe aber nicht automatisch für altes Öl, wie Marco Pohlmann, betont.

Hydrauliköle können durch Alterung ihre Farbe verändern. Es gibt aber noch andere Faktoren, die die Farbe beeinflussen. Ein Faktor kann sein, dass das Hydrauliköl Verschmutzungen aus dem System mit aufnimmt. Hersteller können aber die Produkte beispielsweise, rötlich, grünlich oder bläulich eingefärbt haben, und auch der Dieseleffekt kann die Farbe des Öls beeinflussen.

Die einzige Möglichkeit für den Anwender herauszufinden, ob das Hydrauliköl noch seinen Anforderungen entspricht, ist eine Ölanalyse im Labor. »Nur mit dieser Analyse ist es möglich, die technischen Parameter des Öles sichtbar darzustellen, wie beispielsweise die Viskosität bei 40 °C und 100 °C, Feststoffverschmutzungen, Additivabbau, Wassergehalt und Oxidation«, so Pohlmann. Für den Anwender sei es wichtig zu wissen, was er über das Hydrauliköl erfahren wolle?


Es gibt eine Vielzahl von möglichen Untersuchungen, die für Hydrauliköle angewendet werden können. Möchte man nur die Reinheitsklasse bestimmen, spielt der Wassergehalt eine Rolle oder sind es ganz andere Dinge, die von Interesse sind. Mit der Auswahl der geeigneten Ölanalyse können die erhaltenen Informationen Aufschlüsse über den Zustand des Hydrauliköles, aber auch über die Anlage geben.

Feinde des Hydrauliköls

Zu den bekannten Feinden des Hydrauliköls zählen Wasserkontamination, Feststoffverschmutzungen, ungelöste Luft, Temperatur und unerlaubte Vermischungen. Diese Feinde begegnen dem Anwender häufig und lassen das Hydrauliköl altern. Einige dieser Feinde lassen sich, so unterstreicht Pohlmann, auch optisch erkennen. »Wenn beispielsweise das Hydrauliköl milchig trüb wirkt, lässt dies häufig auf eine Wasserkontamination schließen oder es sind Feststoffe im Hydrauliköl wahrnehmbar. Ist das der Fall, dann sollte der Anwender handeln und sein Augenmerk auf diese Dinge bei einer Ölanalyse richten.« Nur durch regelmäßige Ölanalysen können der Anwender die Leistungskraft seines Hydrauliköls erkennen, einschätzen und ungewollte Maschinenausfälle vermeiden.    §

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