„Hydraulik ist fast überall – ohne sie läuft nichts“, sagt Axel Binner, Initiator der Initiative. „Ob Flugzeug, Sportprothese mit künstlichem Kniegelenk, Friseurstuhl oder die Bremsen eines Tesla: Die Hydraulik ist überall, unverzichtbar – und keiner kennt sie!“
Über 60 mittelständische Unternehmen sind bereits Unterstützer Trotz ihrer zentralen Bedeutung fehlt es in Deutschland an Ausbildungsangeboten. Gunter Mattes, Geschäftsführer von Wandfluh, warnt: „Es wird zunehmend schwieriger, Mitarbeitende einzustellen, die Hydrauliksysteme konstruieren können, die Fehler in Hydraulikanlagen finden und diese auch effizient beheben können. Wir haben die Hydraulik- Initiative ins Leben gerufen, weil wir nicht tatenlos zusehen wollen.“
Der Mittelstand schlägt Alarm
Der Zusammenschluss mittelständischer Unternehmen – Hersteller von Komponenten und von Maschinen sowie Betreiber von Maschinen – wächst nach eigenen Angaben stetig. Ziel ist es, einen modernen, praxisnahen Ausbildungsweg mit Schwerpunkt Hydraulik zu etablieren und junge Menschen für die vielseitige, kreative und zukunftsfähige Technologie zu begeistern.
Die Lehre aus dem Halbleiter-Ausstieg
Schon heute werden viele Hydraulik-Komponenten im Ausland produziert. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, müssen künftig ganze Systeme zeit- und kostenintensiv ersetzt und Know-how teuer aus dem Ausland zugekauft werden, befürchtet die Hydraulik-Initiative. Ulrich Hielscher, Geschäftsführer der Internationalen Hydraulik Akademie, erinnert eindringlich an die Folgen verpasster Chancen: „Wenn das Hydraulik-Wissen verschwindet, werden wir auf Lieferungen und Expertise aus dem nicht-europäischen Ausland angewiesen sein. Das erinnert an das Abwandern der Halbleiter-Industrie – Deutschland hat damals frühzeitig den Anschluss an eine Schlüsseltechnologie verloren. Diesen Fehler dürfen wir nicht noch mal machen.“
inner zieht ein klares Fazit: „Deutschland ist – noch – führend in der Antriebstechnik. Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir nicht nur eine Schlüsseltechnologie, sondern schwächen auch nachhaltig unseren Wirtschaftsstandort – und machen uns abhängig. Der Großteil der Industrie scheint das bisher zu akzeptieren – wir nicht und wir hoffen, weitere Gleichgesinnte zu finden.“