Hyundai Construction Equipment Europe Wasserstoffantrieb und ein neuer Mobilbagger

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Hyundai Construction

Auf der Bauma lüftet Hyundai Construction Equipment (HCE) den Vorhang für seinen Konzeptmobilbagger HW155H mit Wasserstoffantrieb. Die Wasserstoffbrennstoffzelle ist laut Hersteller mit größeren Baumaschinen besser kompatibel als die bereits in kleineren E-Minibaggermodellen eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus. Neu hat Hyundai auch einen weiteren Mobilbagger angekündigt: der HW150A CR wartet mit einem kurzem Heckradius auf.

Der 14-Tonner HW155H bietet laut Hyundai acht Stunden Betriebszeit, die »Betankung« erfordert 20 Minuten. Anders als bei herkömmlich angetriebenen Mobilbaggern mit Dieselmotor und Hydraulikpumpe ist beim Wasserstoffbagger eine Brennstoffzelle im hinteren Teil des Aufbaus untergebracht, die elektrische Energie erzeugt. Diese wird zur Versorgung der Hydraulikpumpe genutzt, um die Maschine dann wie üblich zu betreiben.

Die Brennstoffzelle setzt eine chemische Reaktion zwischen dem gespeicherten Wasser- und Sauerstoff aus der Luft voraus. Aus dieser Reaktion erzeugt sie elektrische Energie, und ein Konverter wandelt diese in nutzbare elektrische Leistung um. Die einzige Emission des Brennstoffzellenstapels ist Wasser, eine Kombination aus Wasser- und Sauerstoff. Wenn der Wasserstoff mit erneuerbarer Energie wie beispielsweise von Offshore-Windparks erzeugt wird, führt dies zu einer deutlich CO₂-armen Antriebstechnik.

Der neue HW150A CR ist aus den Anforderungen städtischer Baustellen hervorgegangen. Sein kurzer Heckradius will beste Manövrierbarkeit bieten und den Bedienerkomfort sowie die Sicherheit erhöhen.

»Auf eine CO₂-freie Welt hin arbeiten«

Der Wasserstoff wird auf der rechten Seite des Baggers gegenüber der Fahrerkabine in Hochdrucktanks gespeichert. Diese Technologie ist bereits im Bus- und Nutzfahrzeuggeschäft im Einsatz. Hyundai liefert beispielsweise bereits seit zwei Jahren Lkw mit Brennstoffzellenantrieb an Kunden in der Schweiz. Diese Trucks fahren mit grünem Wasserstoff, der aus Wasserkraft und erneuerbarer Energie gewonnen wird, was zu einem kohlenstofffreien Antriebssystem führt.

Gert Peeters, Produkt-Manager  Hyundai Construction Equipment Europe

»Die Entwicklung des ersten wasserstoffgetriebenen Baggers ist sehr spannend, denn wir arbeiten auf eine CO₂-freie Welt hin.« 

»Die Entwicklung des ersten wasserstoffgetriebenen Baggers ist sehr spannend, denn wir arbeiten auf eine CO₂-freie Welt hin«, sagte Gert Peeters, Produkt-Manager bei Hyundai CE Europe. In den nächsten Monaten wolle HCE die Technologie weiterentwickeln. »Unsere Prognosen zeigen, dass Fahrzeuge mit Brennstoffantrieb künftig kostengünstiger als Elektro- oder Dieselantriebsfahrzeuge sein werden. Wir bei Hyundai Construction Equipment sind davon überzeugt, dass Wasserstoff langfristig bei erneuerbaren Energien an der Spitze liegen wird. Wir wollen dieses Potenzial ausschöpfen und Anwendern in praxisorientierten Lösungen zur Verfügung stellen«, betont Peeters.

HW150A CR erweitert Mobilbaggerpalette

Auf dem Erfolg seines wachsenden Mobilbaggerangebots der A-Serie aufbauend führt Hyundai Construction Equipment auch den HW150A CR mit kurzem Heckradius ein. Nach dem Marktstart des größeren HW170A CR (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 7/22, Seite 49) stellt sich der HW150A CR der nach Herstellerberechnungen steigenden Nachfrage nach einer stärker nutzungs- und service­orientierten Maschine im Segment der Mobil­bagger von 15 t bis 17 t. »Der vollkommen neue HW150A CR ist aus den Anforderungen städtischer Baustellen hervorgegangen. Sein kurzer Heckradius bietet beste Manövrierbarkeit und erhöht den Bedienerkomfort sowie die Sicherheit«, erläutert Peter Sebold, Produkt-Manager bei Hyundai Construction Equipment Europe.

Mit dem HW150A CR erweitert Hyundai seine Mobilbaggerpalette.

Mit universell einsetzbaren Charakteristiken und einem Einsatzgewicht für beliebige Anwendungen ergänzt der HW150A CR Hyundais konventionelles Angebot in Form des HW140A oder des HW160A sowie der Kurzheckvariante HW170A CR. Der in der 20-t-Klasse angesiedelte HW210A bietet das gleiche Verhältnis von Steuerbarkeit und Produktivität, jedoch für schwerere Anwendungen.

Angetrieben wird auch der HW150A CR vom gleichen Cummins-B4.5-Dieselaggregat wie die Modelle HW140A, HW160A und HW170A CR mit einer Ausgangsleistung von 129 kW (173 PS) bei 2 200 min¯¹. Dieser 4,5-l-Motor verfügt über einen Wastegate-Turbolader und nutzt die Flex-Modul-Abgasnachbehandlung des Herstellers. Die zweistufige Abgasanlage vereint einen Dieseloxidationskatalysator (DOC), einen Dieselpartikelfilter (DPF) und einen SCR-Katalysator (Adblue-Verbrenner), um die EU-Emissionsvorgaben der Stufe V zu erfüllen. Somit entfällt die Abgasrückführung (AGR) und der Motor erfordert keine manuelle Regeneration des Partikelfilters. Der Motor treibt ein Load-Sensing-Hydrauliksystem von Bosch Rexroth sowie einen vollhydrostatischen Vierrad-Antriebsstrang an. Das Load-Sensing-System ermöglicht die lastunabhängige Durchflussverteilung (LUDV), was dem Bediener die gleichzeitige Anwendung von Arbeitsausleger, Löffelstiel, Tieflöffel und Schwenkfunktion erleichtern soll.

Peter Sebold, Produkt-Manager Hyundai Construction Equipment Europe

»Der HW150A CR ist einfach ein Mobilbagger, wie er sein sollte: schnörkellos, leicht zu handhaben und durch und durch robust.« 

Für hohe Stabilität konstruiert

Wie auch bei den anderen Modellen der A-Serie wurde der Oberwagen auf dem Fahrwerk nach vorn versetzt, was zu einem kurzen Schwenkradius und einer verbesserten Fahrstabilität sowie einem erhöhten Hub- und Grabvermögen beitragen soll. Eine neue Schwenklagerkonstruktion verspricht mehr Stabilität und Haltbarkeit. Dazu kommen neue Schutzbleche, die das gesamte Rad abdecken und sich beim Lenken mitdrehen. Die Pendelsperrzylinder an der vorderen Lenkachse sind mit Sicherheitsventilen versehen.

Der neue HW150A CR ist auch mit einer automatischen Grabbremse ausgestattet, die die Pendelsperre an der Vorderachse und die Betriebsbremse aktiviert und so den sofortigen Arbeitsbeginn nach dem Anhalten erlaubt.

Der Unterwagen kann an die spezifischen Einsatzanforderungen angepasst werden. Die Abstützvarianten, wie Stützschild oder Pratzen, sind austauschbar. Das parallel aufgehängte Stützschild bietet eine größere Ausfahrlänge, was für zusätzliche Stabilität beim Graben oder Heben sorgen und somit den Aktivitätsradius der Maschine erhöhen soll. Optional ist die Vorbereitung für eine Anhängerkupplung am Schild verfügbar (inklusive Elektro- und Hydraulikanschluss).

Auch die Frontausrüstung des HW150A CR wurde überarbeitet: Der Hydraulikzylinder des Löffelstiels wurde zum besseren Schutz des Zylinderkolbens umgekehrt montiert. Die Maschine ist ganz nach Kundenwunsch mit Mono- oder Verstellausleger lieferbar. Für einen noch sichereren Betrieb sind die Zylinder von Ausleger und Löffelstiel serienmäßig mit Sicherheitsventilen ausgerüstet.


Kabinen-Design

Alle Bagger der A-Serie bieten das neueste Kabinen-Design von Hyundai mit überarbeiteten Trittstufen für einen noch leichteren Zugang. Die größeren Glasflächen in Türe und Dachluke der Kabine sorgen für eine bessere Sicht und längere parallele Scheibenwischer oben und unten reinigen eine größere Fläche der Windschutzscheibe. Die Kabine ist mit einem 8"-Touchscreen ausgestattet, der Zugriff auf sämtliche Funktionen und Steuereinstellungen der Maschine erlaubt.

Die Modelle der A-Serie auf Rädern sind mit der erweiterten Rundumsichtüberwachung (AAVM) von Hyundai ausrüstbar, die dem Bediener mithilfe mehrerer Videokameras eine 360°-Ansicht der Maschine auf dem Display bereitstellt. Das System verfügt über eine intelligente Erkennung beweglicher Objekte (IMOD), die auf die Anwesenheit von Arbeitern oder Objekten im Umkreis von 5 m um die Maschine aufmerksam macht.

Die Lenksäule ist dreifach verstellbar. Zur serienmäßigen Ausstattung gehören proportionale Joysticks, wobei eine Joystick-Lenkung mit Richtungssteuerung optional erhältlich ist. Der Fahrer kann alle Arbeitsfunktionen mit den Händen bedienen, so auch die Funktionen für Pendelsperre und Richtungssteuerung, die in den Griff der Joysticks integriert sind.

Hydraulikdurchflussmengen und -drücke für zusätzliche Anbaugeräte können im Maschinen-Display abgespeichert werden. Die Anbaugerätesteuerung verfügt über eine Funktion für den Dauerbetrieb im Brechereinsatz, was die Effizienz für den Bediener weiter steigern soll.

»Wir haben uns für die Verwendung von Komponenten und Systemen renommierter Hersteller entschieden, was große Vorteile in puncto Leistung und Langlebigkeit bietet. Mit ihrem leistungsstarken Motor und der Load-Sensing-Hydraulik lässt sich die Maschine reibungslos steuern und bietet zudem eine hohe Kapazität, bei gleichzeitig flexiblerem Einsatz. Einfach ein Mobilbagger, wie er sein sollte: schnörkellos, leicht zu handhaben und durch und durch robust«, so Peter Sebold.    t

Zahlen

HW150A CR      
Motor/Max. Leistung Cummins B4.5; 129 kW (173 PS) bei 2 200 min¯¹    
Einsatzgewicht (Mono/2-teilg.): 16 870 kg/17 170 kg    
Max. Grabtiefe/Reichweite: 5 130 mm/8 370 mm    
Heckschwenkradius: 1 800 mm    
Tieflöffellosbrechkraft (ISO): 102,9 kN    
Löffelstiel-Aushubkraft (ISO): 66,4 kN    
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