HS-Schoch GmbH & Co. KG Mit Kontinuität und Mut zum hart erarbeiteten Erfolg

Ein Dinosaurier der bauMAGAZIN-Berichterstattung, der die Redaktion über fast 25 Jahre hinweg mit aufregenden Stories und tollen Fachgesprächen auf Augenhöhe versorgt hat, ist die HS-Schoch-Gruppe. Als Spezialist für Baumaschinenzubehör, Staukastensysteme und Truckstyling deckt das Unternehmen viele Interessensgebiete der Leserschaft ab und hat dabei großen Erfindergeist, aber auch ein Feingefühl für Branchenbedürfnisse bewiesen. Die bauMAGAZIN-Redaktion möchte dem Rechnung tragen und hat HS-Schoch-Gründer Hermann Schoch sowie seinen Sohn und heutigen Geschäftsführer, Marcel Schoch, um eine kleine Zeitreise gebeten: »Natürlich ist man als Unternehmer im Nachhinein immer schlauer – der ein oder andere Schritt hätte sicherlich überlegter und bedachter sein können, aber unterm Strich sind wir sehr stolz auf das, was HS-Schoch in über 36 Jahren erreicht hat«, so Marcel Schoch.

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Vor mehr als 36 Jahren durch den gebürtigen Baden-Badener Hermann Schoch gegründet, hat sich das Unternehmen HS-Schoch den dynamischen Anforderungen des Marktes immer wieder aufs Neue angepasst und sich insbesondere durch die Erweiterung seiner Geschäftsfelder sukzessive zur Unternehmensgruppe entwickelt. Unverkennbare Speerspitze war und ist Branchen-Urgestein Hermann Schoch, der nicht grundlos »Alles« als sein Spezialgebiet bezeichnet. Er ist ein Macher, einer, der nicht lang um den heißen Brei herumredet und bei Redaktionsbesuchen am Standort in Lauchheim (Baden-Württemberg) gern auch mal in voller Arbeitsmontur anzutreffen ist, weil er die Dinge »schnell eben selbst« erledigt, statt unnötig Zeit zu verplempern.

Zweifelsohne braucht es markante Typen, um in der Bauwirtschaft zu überleben. Gleichwohl, und diesem Grundsatz ist die Schoch-Familie treu geblieben, lebt ein gutes Unternehmen trotzdem nicht von Einzelkämpfern, sondern jenen, die gemeinsam anpacken können. Roger L. Ritters, Marcel Schoch und Dietmar Beuther verantworten heute die Geschäftsfelder Stausysteme & Lagerung sowie Truckstyling & Lkw-Zubehör – im Bereich Baumaschinenzubehör hingegen sorgen Hermann und Marcel Schoch sowie Carsten-Michael Obrecht, Dietmar Beuther und Felix Funke für reibungslose Abläufe in der Geschäftsführung.

Alles geht Schlag auf Schlag

Auf die Gründung von HS-Schoch Erdbaugeräte im Jahr 1986 mit Produktion, Service und Vertrieb von Baggerlöffeln und Greifern folgte 1991 die Grundsteinlegung der HS-Schoch GmbH mit dem Ziel, die Bereiche Lkw-Zubehör und Truckstyling ins Firmenportfolio mit aufzunehmen. Eine stetig wachsende Transport- und Logistikbranche erweist sich für Hersteller wie HS-Schoch als Segen. Gleichzeitig war das der Startpunkt für den Bezug des ersten eigenen Firmengebäudes und der Weg frei für weitere Expansion. Im selben Jahr sollte außerdem die Gründung von HS-Schoch Baumaschinen in Cobbelsdorf in Sachsen-Anhalt folgen. Am Mühlenweg im Lauchheim, nahe der Grenze zu Bayern, zog HS-Schoch dann 1994 in ein neu gebautes Firmengebäude ein. In darauf folgenden Jahren ging es Schlag auf Schlag: 1996 startete die erste Produktion von Palettenstaukästen in Cobbelsdorf. Knapp vier Jahre später entstand dort zudem eine neue Fertigungshalle mit der Inbetriebnahme einer KTL- und Pulverbeschichtungsanlage – die bis heute größte Investition des Unternehmens. 2006, pünktlich zum 20-jährigen Bestehen, entschied HS-Schoch sich zur Erweiterung der Stahlbauabteilung.

Auch in Zeiten der Krise beständig

Zweifelsohne gab es allerdings auch Stolpersteine: Die Weltfinanzkrise von 2008 hatte globale Auswirkungen – spürbar wurde das für HS-Schoch beispielsweise durch den extremen Einbruch im Nutzfahrzeugsektor. Gut zwei Jahre lang, so Hermann Schoch damals gegenüber dem ehemaligen bauMAGAZIN-Chefredakteur Michael Wulf, habe es gedauert, bis diese Krise überwunden war. »Diesen extremen Einbruch werde ich niemals vergessen«, so Hermann Schoch. Schon damals habe sich jedoch gezeigt, wie wertvoll eigentümergeführte Unternehmen seien. Allerdings hätte der Eintrittszeitpunkt von Gründersohn Marcel Schoch im Jahr 2007 und damit nur wenige Monate vor Beginn der Krise kaum holpriger sein können. Das erklärte Ziel war auch und gerade während der Krise, die Unternehmensgruppe zu­kunftssicher zu machen.

Gute Partnerschaften – gute Geschäfte

In den Folgejahren kam es zur Zusammenführung von HS-Schoch Erdbaugeräte und HS-Schoch Baumaschinen und damit zur Entstehung der HS-Schoch GmbH & Co. KG. Im Jahr 2014 wurde außerdem der Baggerlöffel- und Schaufelspezialist ZFE (Achern bei Offenburg) übernommen, später auch die bsg GmbH (Eglhausen bei München), wodurch HS-Schoch sich einmal mehr strategisch neu ausrichten konnte. Zusammen mit ZFE und bsg war HS-Schoch nunmehr dazu in der Lage, die D-A-CH-Region sowie den französischen Markt mit verschleißfesten Anbaugeräten zu versorgen. So konnte die Unternehmensgruppe nunmehr Geräte wie Löffel, Schaufeln oder Greifer entwickeln, produzieren und regenerieren. Darüber hinaus war diese Sparte künftig als OEM für namhafte Hersteller tätig. Enge Zusammenarbeit zeigt sich bis heute etwa mit Esco, Borex und Hardox, um Baggerzähne, Messer und hoch verschleißfesten Stahl auf Lager anzubieten.


Mit Weitsicht ans Werk gehen

Hinzu kam 2016 die wichtige Investition in eine neue Pulverbeschichtungsanlage im 5XL-Format in Cobbelsdorf. Damit ließen sich fortan Chassis für Nutzfahrzeug- und Baumaschinenindustrie beschichten. Die Anlage wurde mit Schiebebahntechnik ausgestattet, was ein flexibleres Arbeiten ermöglichen sollte als bei Kettenfördersystemen. Beachtlich war, dass ab diesem Moment bis zu 5 t schwere Werkstücke sowie Abmessungen von 7 500 mm x 2 550 mm x 1 500 mm (L x H x B) bearbeitet werden konnten. HS-Schoch hatte sich über die Jahre hinweg zum »System+«-Anbieter entwickelt, was für einen vollumfänglichen Produktionskreislauf stehen soll. »Alles aus einer Hand« sollte künftig den Vorteil bieten, dass das Unternehmen als Systemlieferant und Kompetenzpartner für KTL- und pulverbeschichtete Blech- sowie Stahlkomponenten auftritt. Das Portfolio reichte nunmehr von der Konstruktion über die Blechbearbeitung bis hin zu Oberflächenbeschichtungen und versandfertigen Systemkomponenten.

Truck-Trial: Starke Maschinen und Nerven

Abseits des typischen Arbeitsalltags widmet sich HS-Schoch einem besonderen Steckenpferd – dem Truck-Trial. Was als Lieblingssport der Familie Schoch begann, artete nach und nach zum Unternehmens-Hobby aus. Dabei handelt es sich per Definition um eine Motorsportart, bei der die Fahrer mit äußerst geländegängigen Lkw durch vorgegebene Streckenabschnitte fahren und dabei extrem unwegsames Gelände überwinden müssen, um das Ziel möglichst fehlerfrei zu erreichen. Bei diesem Rennen geht es jedoch nicht um Zehntelsekunden: Truck Trial ist gleichgestellt mit Geschicklichkeitsfahren. Es müssen Steil- und Schräghänge sowie Wasserlöcher und andere Hindernisse überwunden werden – dabei die Richtung beliebig oft zu wechseln ist jedoch ebenso verboten, wie das Anhalten. Dies führt, ebenso wie das Berühren der Wegpunkte, auch Torstangen genannt, zu Fehlerpunkten. Sieger ist demnach, wer am Ende des Rennens die wenigsten Fehler gemacht hat. Die Läufe finden unter anderem in ehemaligen Kohleabbaugebieten, Steinbrüchen oder Sandgruppen statt. Das HS-Schoch-Hardox-Team geht bei allen sechs Läufen im Jahr mit einem MAN-TGS-4-Achser an den Start. Am Steuer sitzt Team-Chef Marcel Schoch – sein Beifahrer ist der erfahrene Johnny Stumpp. Und dieses Team hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen: Bereits acht Mal ist es Europameister in der 4-Achser-Klasse geworden. Was auf der einen Seite viel Spaß für das Team bedeutet, sorgt auf der anderen Seite jedoch auch für einen hohen Bekanntheitsgrad der Marke HS-Schoch – insbesondere dann, wenn das Team derart erfolgreich bei den Truck-Trial-Europameisterschaften unterwegs ist. »Für uns ist das perfektes Marketing, denn dadurch sind wir in ganz Europa bekannt. Dummerweise wird Truck-Trial vom Finanzamt anders beurteilt, nämlich als Liebhaberei«, so Hermann Schoch im Jahr 2014 im Gespräch mit Ex-bauMAGAZIN-Chefredakteur Michael Wulf im Rahmen eines Vor-Ort-Termins in Lauchheim. Die vier aktuellen Läufe des Europa-Truck-Trial 2022 sind von Juni bis September im französischen Montalieu-Vercieu, im österreichischen Voitsberg-Zangtal sowie in Kamsdorf und Hüllen-Lauchheim in Deutschland geplant.

Als das »Beast« die Welt erblickte

Über die Jahre haben sich seit Gründung von HS-Schoch viele Produkte in den Vordergrund gerückt – aber keines so sehr, wie »The Beast«: Schon die ungewöhnliche und damit unverwechselbare pink-rote Lackierung war ein Highlight für sich, um das niemand herumkam. Vor mehr als 20 Jahren entwickelte Konstruktionsleiter Roland Bihr den ersten Prototypen. Damals trat ein Kunde an die HS-Schoch-Gruppe heran: Das Problem war der Umgang mit hartnäckigem Sandfels, was nach einer Spezialanfertigung verlangte. Notwendig war eine konische Bauform, damit sich der Reißlöffel nicht verkantet, gleichzeitig aber genügend Reiß- und Hebelkräfte entwickeln konnte. An der Front unverkennbar sind seit Beginn der Entwicklung Esco-Zähne angebracht – anfangs jedoch nur zwei Stück. In der Praxis wurde schnell klar, dass das »Beast« noch mehr Zähne brauchte. Das flache und selbst schärfende Ultralok-Zahnsystem ermöglicht ein vereinfachtes Eindringen in Fels und Gestein. Übrigens: Der komplett aus verschleißfestem Hardox-Stahl gefertigte Löffel hält außerdem gewaltigen Belastungen stand, was einen geringen Abnutzungsgrad selbst bei enormer mechanischer Belastung mit sich bringt. Mit der Zeit sprach sich »The Beast« als robustes Arbeitsgerät herum, das sich sowohl für die Direktgewinnung als auch für klassische Abbrucharbeiten eignet. Mittlerweile ist »The Beast« in diversen Ausführungen bis 100 t Baggerdienstgewicht konzipiert worden.

Ein breit aufgestelltes Produktportfolio

Weitere wichtige Produkt-Meilensteine sind aus Sicht von Marcel Schoch außerdem Gitterlöffel mit quer verbautem Rundstahl, aber auch leichte und gleichzeitig stabile Hochkippschaufeln sowie Handelsware zum Verkauf oder zur Miete, die speziell für die Bereiche Abbruch und Recycling entwickelt wurden. Einen besonderen Stellenwert nehmen darüber hinaus die Staukastensysteme ein: Das umfasst, Stand heute, Werkzeug- und Staukästen, Transportpritschenboxen, Hubwagen- und Paletten-Staukästen sowie Heckunterfahrschutz, Ladeboxen und Entsorgungssysteme. Die Staukasten- und Ladungssicherungslösungen fassen sich in der »HS Box«-Serie zusammen. Sie erweisen sich als vielseitig, decken einen großen Anwenderbereich ab und ermöglichen selbst individuelle Lösungen, um zum Beispiel Werkzeug, Arbeitsmaterial, Kraftstoff oder Zurrgurte sicher transportieren und griffbereit aufbewahren zu können. Hier zeigt sich insbesondere die praxisnahe Entwicklungsarbeit, die von Hermann Schoch seit der Gründung vorangetrieben wurde. Getreu dem Motto »Von Profis für Profis« sollen nach Ansicht von Marcel Schoch Lösungen her, die auf den Anwender und dessen Arbeitsumfeld zugeschnitten sind.    Dan Windhorst  d

Firmeninfo

HS Schoch GmbH & Co.KG

Am Mühlweg 4
73466 Lauchheim

Telefon: 07363 9609 6

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