Henle: Auftragslage auf einem sehr hohen Niveau

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Der Winter 2020/21 war in Ordnung für uns, wir sammelten neue Kräfte und stellten die Weichen für 2021 auf Erholung und Wachstum. Dennoch blieb eine Befürchtung, und die bewahrheitete sich sehr schnell: Der weltweite Lockdown im Vorjahr führte nun zu Lieferengpässen und Preiserhöhungen in einer nie gekannten Dynamik. Dass viele unserer Komponenten nur begrenzt verfügbar waren, machte uns zusätzlich zu schaffen und ist bis heute problematisch.

Während um uns herum die Pandemie tobte, hatten wir im ersten Halbjahr innerbetrieblich soweit alles im Griff. Da die Politik es auch in diesem Jahr nicht schaffte, vernünftige Regelungen einzuführen, mussten wir einen für uns sicheren und praktikablen Weg finden, die Test­prozesse in den Arbeitsalltag zu integrieren. Wir setzten zweimal wöchentlich Testteams ein und testeten alle Mitarbeiter regelmäßig. Zunächst brachte das die gewünschte Sicherheit, allerdings erwischte es uns nach dem sommerlichen Betriebsurlaub doch: Wir waren gezwungen, eine komplette Abteilung über zwei Wochen stillzulegen, und in der Spitze fehlten uns ca. 35 Mitarbeiter. Zusätzlich ist in diesem Jahr erneut eine außergewöhnlich hohe Krankheitsquote zu beobachten, die nicht mit Corona zusammenhängt, aber dennoch eine weitere Belastung bedeutet.

Insgesamt war die Auftragslage 2021 auf einem sehr hohen Niveau und wird es, so meine Prognose, auch im ersten Halbjahr 2022 bleiben. Allerdings rechne ich weiter mit einer problematischen Liefersituation und Materialengpässen. Das Messejahr mit den in kürzester Zeit nacheinander stattfindenden Messen GaLaBau und Bauma sehe ich skeptisch. Meiner Meinung nach sind die Termine nicht glücklich gewählt, es bleibt abzuwarten, wie sich das entwickelt. Den sogenannten No-Name-Herstellern räume ich im kommenden Jahr eine große Chance ein, bei vernünftigen Lieferzeiten doch Marktanteile in Europa zu gewinnen.

Weiterhin erhoffe ich mir von der neuen Bundesregierung mehr Dynamik in Sachen Digitalisierung und einen praktikablen Rahmen für Unternehmen in der Pandemie. Denn eines ist klar: Der Schutz unserer Arbeitnehmer ist allein schon aus wirtschaftlichen Gründen unser größtes Anliegen.    

»Das Messejahr mit den in kürzester Zeit nacheinander stattfindenden Messen GaLaBau und Bauma sehe ich skeptisch.«


 

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