Bei Material und Bauweise setzt man auf Nachhaltigkeit – Fahrbahndecke, Parkplätze und Kreisverkehre sind deshalb aus Beton. Seit September sind die Baumaßnahmen nun abgeschlossen; Rasthof und Parkplätze können von beiden Seiten der A 7 direkt angefahren werden.
Gerade für den Schwerverkehr stellen die rund 180 Lkw-Stellplätze, 13 Busstellplätze, zwei Kreisverkehre und eine Buswendeschleife eine Entlastung dar. In Summe umfasst die Fläche rund 45 000 m². Insgesamt wurden rund 14 000 m³ Beton mit einem Gleitschalungsfertiger eingebaut. Angesichts dieser Menge entschied sich das verantwortliche Bauunternehmen Schnorpfeil, vor Ort eine mobile Mischanlage aufzustellen. »Dadurch waren wir unabhängig vom Verkehr und konnten die Baustelle rasch und jederzeit mit der exakt benötigten Menge beliefern«, erklärt Stephan Schmitt, Bauleiter bei Heinz Schnorpfeil. Aufgrund der plastischen Konsistenz ließ sich der Baustoff bequem mit Stahlmulden transportieren; diese kippten den Beton direkt vor den Gleitschalungsfertiger.
Neben der Größe der Fläche war auch deren besondere Geometrie eine Herausforderung. »Beim Betonieren einer Fahrbahn ist das kein Problem; da haben Sie immer die gleiche Breite und ein festes Fugenraster. Das geht vergleichsweise schnell. In unserem Fall war das anders«, räumt Schmitt ein. Beispielsweise seien die Parkplätze im Fischgrätmuster angelegt. Deshalb und wegen der zahlreichen radialen Geometrien seien die Anschlussbereiche nie gerade wie bei herkömmlichen Fahrbahnsegmenten. »Dadurch mussten wir sämtliche Einbauvarianten nutzen«, ergänzt Schmitt. Für eine dieser Varianten konnte Schnorpfeil auch Walzenfertiger einsetzen.
Dauerhaftigkeit ist Trumpf
Die Fahrbahnen sind klassisch aufgebaut. So liegt auf einer 10 cm starken Asphalttragschicht die 26 cm starke Betondecke auf. Dieser Aufbau wurde auch in den Kreisverkehren gewählt, wo Schub-, Radial- und Bremskräfte sich normalerweise besonders auswirken. »Allerdings sind die Radien mit einem Innenradius von 15 m und einer Fahrbahnbreite von 11 m so großzügig ausgelegt, dass die Stabilität des Untergrunds auch ohne zusätzliche Verstärkung sichergestellt ist«, erklärt Schmitt. Stabilität und Sicherheit waren auch die schlagenden Argumente als es um den Bau der hochbeanspruchten Bereiche rund um die Lkw-Parkplätze ging. »Hier konnten wir die Verantwortlichen von Hessen Mobil davon überzeugen, alle Borde und Rinnen ähnlich wie die Flächen mit dem Gleitschalungsfertiger einzubauen«, erklärt Schmitt. Durch die monolithische Bauweise ist die Anlage stabiler und dauerhafter als sie bei einer herkömmlichen Bauweise mittels Bordsteinen und Rückstütze bzw. Muldensteinen wäre.
Überhaupt sei beim Bau von Stellflächen und Kreisverkehren die Betonbauweise eine echte Option, meint Christoph Schemmann, Beratung & Vertrieb Vertriebsregion Nord. Das sei besonders im Hinblick auf den zunehmenden Schwerlastverkehr interessant: »Wenn Lkw und Busse in den Kurvenbereich einfahren, wirken große Schub- und Querkräfte an immer gleicher Stelle. Besonders im Sommer kommt es daher leicht zu Spurrinnen und Verdrückungen der Asphaltdecken, sodass dann bereits nach wenigen Jahren eine Sanierung erforderlich wird.« Bei Beton hingegen sei, so der Vertriebsexperte, die Nutzungsdauer mit über 30 Jahren viel länger und der Unterhaltungsaufwand wesentlich geringer. »Diese Vorteile für die Betonbauweise sollten Straßenbauverantwortliche stets ins Kalkül ziehen«, ergänzt Schemmann. Bedarf an Stellflächen gibt es landauf-landab allemal. Es ist sogar zu befürchten, dass es nie genug Stellplätze geben wird, da die »Brummiflotte« stets schneller wächst als neuer Platz geschaffen wird. §