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Gipo AG Mit Maschinen, die Berge versetzen

Lesedauer: min | Bildquelle: Gipo
Von: Dan Windhorst

Zwischen fabrikneuen raupenmobilen Brech- und Siebanlagen und innovativen Antriebskonzepten: Gipo hat kürzlich anlässlich seines 50-jährigen Bestehens am Schweizer Standort in Seedorf Ins Bewusstsein gerückt, warum Maschinen tatsächlich Berge versetzen können. Im Rahmen des Jubiläums wurde aufgezeigt, wie sich der Hersteller seit der Firmengründung im Jahr 1973 durch Emil Gisler von einem kleinen Werkstattbetrieb zum weltweit agierenden Spezialisten für Aufbereitungstechnik weiterentwickelt hat. Das bauMAGAZIN hat diesen Werdegang hinterfragt und richtet dabei einen Blick auf das, was Gipo seither so erfolgreich gemacht hat.

Der Markt für Brechanlagen ist hart umkämpft und setzt nicht nur unternehmerische Weitsicht, sondern auch eine gehörige Portion an Herzblut voraus. Beides hat Gipo angesichts seiner heutigen Marktbedeutung offensichtlich zu Genüge im Gepäck. Im Rahmen der kürzlich stattgefundenen »Open Days« hat Gipo nun einen Blick hinter die Kulissen gewährt und zeigte neben aktuellen Maschinen, die in Live-Vorführungen begutachtet werden konnten, auch den hauseigenen Fertigungsbereich. Zu spüren sind die Einflüsse von Emil Gisler bis heute: Während die Emil Gisler AG als Hersteller und die Gipo AG als Vertrieb fungieren, scheint sich der Erfindergeist von einst bis in die Gegenwart zu tragen.

Ein Pionier in der mobilen Aufbereitung

Als Emil Gisler im Jahr 1973 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte und 1981 dann schlussendlich die Emil Gisler AG für Maschinenbau und Hydraulik gründete, war das Fundament für den späteren Erfolg gegossen – wohin ihn diese mutigen Entscheidungen letztlich führen würden, konnte der technikbegeisterte Unternehmer zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ahnen. Im Jahr 1982 stellte Gisler die weltweit erste raupenmobile, vollhydraulische Steinbrechanlage her – damals für die Aggregat AG. Konzentriert hat sich der Hersteller gleichzeitig auf die Fertigung von Tunnelpressrohr-Vortriebsmaschinen für Herrenknecht, während 1989 dann die Gründung der Gipo AG als Verkaufsgesellschaft folgte. In den darauffolgenden Jahren stellten Entwicklungen wie die GipoKombi RC 170 FDR, die damals größte raupenmobile Kombianlage der Welt, wichtige Meilensteine dar. Bereits im Jahr 2016 verzeichnete Gipo die 700. verkaufte Anlage. Nach dem Tod von Emil Gisler übernahmen dann seine beiden Töchter, Sabine Arnold-Gisler sowie Claudia Gisler, die unternehmerische Verantwortung. Zwischen den Zeilen der Firmenhistorie liest sich allerdings auch, dass die Unternehmen Gisler und Gipo zu vielen wichtigen Investitionen bereit waren. Das betrifft die Gründung einer Tochtergesellschaft in Kroatien, die Arealerweiterungen im Jahr 2019 sowie den Aufbau neuer Werkshallen samt hochmoderner Fertigungsanlagen.

Ein Blick hinter die Kulissen: Zu den »Open Days« durften  die Besucher unter anderem auch die Fertigungshallen begutachten.

Leistung und Präzision: Anlagen von Gipo im Einsatz

Messen lassen muss sich Gipo allerdings am Ergebnis – und das sieht, in Zahlen ausgedrückt, mehr als beachtlich aus. Heute sind laut Unternehmen über 1 000 Anlagen weltweit in Betrieb – allein 600 Anlagen davon sind Maschinen des Typs GipoKombi Giga, die sich insbesondere durch ihre Robustheit und Zuverlässigkeit auszeichnen sollen. Verantwortlich dafür sind neben der jahrelangen Entwicklungsarbeit vorrangig die über 330 Mitarbeiter, denen Gisler und Gipo anlässlich des 50-jährigen Bestehens für ihre Unterstützung und Tatkraft dankten: »Gemeinsam werden wir die nächsten Jahrzehnte genauso erfolgreich gestalten«, so Sabine Arnold-Gisler und Claudia Gisler. Und eben diese Tatkraft hat ein erstaunlich vielfältiges Produktportfolio hervorgebracht. Im Bereich der raupenmobilen Anlagen stehen Prall-, Backen-, Kegel- und Vertikalprallbrechanlagen sowie mobile Siebanlagen im Mittelpunkt.

Prallbrecher als universelle Kraftpakete

Im Bereich der Prallbrechanlagen setzt Gipo auf bewährte Technik und eine unkomplizierte Handhabung. Als Herzstück lassen sich hierbei zweifelsohne die Prallmühlen bezeichnen, die über zwei hydraulisch verstellbare Prallschwingen und einen in Materialflussrichtung öffnenden Brecheraustrag verfügen. Komplettiert wird das Ganze durch auffallend robuste Austragsrinnen und leistungsstarke Antriebstechnik. Aufgrund der stufenlosen Drehzahlregulierung lässt sich direkt Einfluss auf das Brechgut sowie die benötigte Anlagenleistung nehmen.

Die »Open Days« mit großer Besucherzahl: Bei Gipo wurde das 50. Jubiläum ausgiebig gefeiert.

Backenbrecher für Steinbruch oder Recycling

Bei den Backenbrechern wiederum handelt es sich um kompakte Brechereinheiten, die vielseitig einsetzbar sind – sowohl im harten Steinbrucheinsatz als auch im Recycling von Baustoffen. Punkten kann Gipo hier mit Maschinen, die sich aufgrund der kompakten Bauweise einfach transportieren lassen – das vorhandene Raupenfahrwerk ermöglicht hingegen den schnellen Einsatzwechsel. Ein großer Vorteil: Aufgrund einer serienmäßig verfügbaren Fernbedieneinheit kann beispielsweise der Baggerfahrer die Aufgaberinne direkt per Funk bedienen. Ebenso lassen sich die Backenbrecher laut Gipo mit einer Vielzahl an Zusatzausrüstungen individuell auf die jeweiligen Einsatzanforderungen zuschneiden.

In der Produktion durften alle Bereiche unter die Lupe genommen werden.

Splitt- und Brechsand effizient herstellen

Mit Magotteaux verfügt Gipo im Übrigen auch über einen vollmobilen Vertikalprallbrecher, der das Kombisystem von Gipo, bestehend aus Aufgabeeinheit, Vor- und Nachsiebmaschine sowie Überkorn-Rückführung, mit der Magotteaux-Prallmühle MAG-Impact verbindet. Aus diesem Grund, so der Hersteller, wird etwa für die Herstellung mehrerer klassifizierter Edelsplitte nur noch eine Anlage benötigt.

Das Modell Gipo K: für maximale Veredelung

Geht es um Kegelbrecher, hat der Hersteller seinen Gipo K im Gepäck: Hier sollen Produktflexibilität und eine hohe Zerkleinerungseffizienz im Mittelpunkt stehen. Die Leistungsfähigkeit und die Kornform, so Gipo, sollen das Modell K zur idealen Lösung für die zweite und dritte Brechstufe machen. Ausgestattet sind die Maschinen mit einem 3-Deck-Siebkasten.


Auf Raupenfahrwerken: die mobilen Siebanlagen

Last but not least hat Gipo mobile Siebanlagen im Repertoire, die auf Raupenfahrwerken laufen und dieselhydraulisch angetrieben werden. Mit seinem vollhydraulischen Antriebskonzept möchte Gipo darüber hinaus die Unempfindlichkeit gegenüber Staub, Vibration und Nässe sicherstellen. Die 2-, 2 ½- und 3-Deck-Siebmaschinen bieten einen hohen Durchsatz bei sauberer Material­trennung. Zudem wird der Siebkasten durch ein Aufgabeband sowie schwenkbare Haldenbänder ergänzt. Als Vorteil nennt Gipo außerdem den einfachen Transport sowie die zügige Betriebsbereitschaft der Anlagen. Als wichtig erachtet der Hersteller allerdings auch, dass die Gipo-Anlagen eine einfache Wartung zulassen – gute Zugänglichkeit ist deshalb das A und O. Im Übrigen lassen sich die Siebanlagen autonom oder kombiniert mit einer Brechanlage einsetzen.d

 

Firmeninfo

GIPO AG

Kohlplatzstrasse 15
6462 Seedorf

Telefon: +41 41 874 81 10

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