ELASTOTEC: »Wir sehen uns als Systemlieferant und Partner von renommierten Baumaschinenherstellern«

Es gibt nicht wenige Hersteller, für die ist der Auftritt auf der Bauma eine jahrelange Tradition. Und es gibt Firmen, für die ist der erste Auftritt dort gleichbedeutend mit dem Schritt in eine neue Ära. Wie für Elastotec, Spezialist für Kettenspannsysteme und Ventile. »Für uns ist die Bauma der Start in die große weite Baumaschinen-Welt«, so Firmengründer Manfred Endrich und sein Sohn Christian Endrich sowie Vertriebsleiter Alexander März im Gespräch mit dem bauMAGAZIN. »Unser klares Ziel ist es, internationale Kunden auf unsere Produkte aufmerksam zu machen.«

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Von: Michael Wulf

Nun ist es nicht so, dass Elastotec mit Sitz im unterfränkischen Marktheidenfeld eine unbekannte Größe ist im weiten Feld der Komponentenhersteller für die Baumaschinenindustrie. Im Gegenteil: Das 1988 von Manfred Endrich gegründet Unternehmen »ist Marktführer in einem sehr kleinen Nischenmarkt« und produziert derzeit jährlich zwischen 2000 und 3000 Kettenspannsysteme.

Damit ist Elastotec schon heute Erstausrüster bei namhaften deutschen Baumaschinenherstellern und beliefert Unterwagen-Produzenten wie Berco oder USCO. »Außerhalb Europas sind unsere Systeme jedoch noch nicht so bekannt«, sagte Manfred Endrich. »Dort setzt man mehrheitlich immer noch auf die konventionellen Federspannsysteme, deren physikalische Grenzen aber zunehmend erreicht werden.« Um diese Kunden in Übersee für die Elastotec-Systeme zu interessieren, habe man sich für diese Bauma-Premiere entschieden. »Jetzt stecken wir unsere Fühler weltweit aus«, so Manfred Endrich.

Referenzprojekt »Nessie«

Dabei kann Elastotec auf zahlreiche Referenzprojekte verweisen, bei denen die Kettenspannsysteme zum Einsatz kommen, sogar Unterwasser. Wie beim Projekt »Nessie«, bei dem Tiefseekabel in der Nordsee verlegt werden. »Eine sehr beeindruckende Geschichte«, so Christian Endrich, »bei dem sich unsere Systeme schon länger bewähren.«

Zu deren größten Vorteilen der Elastotec-­Systeme gehöre das »gefahrlose Entspannen und damit unfallfreie Handling einer Kette«, so Manfred Endrich, sowie deren kompakte Bauweise und Langlebigkeit. »Es gibt Kettenspannsysteme von uns, die sind schon seit 20 Jahren im Einsatz.« Zu den weiteren Alleinstellungsmerkmalen zähle, dass »unsere Systeme präziser einstellbar sind als es bei Federspannungssystemen der Fall ist sowie die spezielle Stahlgüte«.

Bis minus 40 Grad Celsius

»Wir verbauen ausschließlich genormte und zertifizierte Stähle, die zugelassen sind für den Einsatz in Kältezonen bis – 40 °C, weil sie beispielsweise in der Arktis genutzt werden«, betonte Manfred Endrich. »Deshalb dokumentieren wir den Herkunfts- und Verarbeitungsnachweis der Stahlhersteller, zum einen aus Haftungsgründen, zum anderen, weil das auch unser eigener Qualitätsanspruch ist.«


Mittlerweile werden die Elastotec-Systeme auch für andere Anwendungen genutzt, so Christian Endrich. Beispielsweise als Schwingungsdämpfer in Hochhäusern, Förderanlagen oder zur Erdbebensicherung von Gebäuden. »Überall dort, wo Energie in Form von Kraftpotenzial gespeichert und wieder zurückgewonnen wird, kann es zum Einsatz kommen«, erläuterte Manfred Endrich. »Deshalb sehen wir auch Potenziale im Bereich der regenerativen Energien.« Auch das Absorbieren von kinetischer Energie könne man »sehr gut abbilden«, weshalb auch Kelly-Bohrer mit Elastotec-Systemen ausgerüstet werden.

»In den Windschatten«

Derzeit werden die Elastotec-Systeme zu 80 % als Kettenspanner genutzt. Doch mittelfristig will das Unternehmen auch in den anderen Anwendungsbereichen präsenter sein. »Wir beginnen gerade damit, uns mit diesen neuen Anwendungsmöglichkeiten für unsere Systeme auseinanderzusetzen«, sagte Manfred Endrich. Auch aus diesem Grund ist jetzt für ihn »der richtige Zeitpunkt, sich in den Windschatten zurückzuziehen« und seinem 31-jährigen Sohn Christian als Leiter Technik und Produktion die operative Verantwortung zu überlassen.

Dazu gehört unter anderem auch die Entwicklung der neuen Corporate Identity zur Bauma-Premiere, bei der die Resonanz potenzieller internationaler Kunden sehr positiv gewesen sei«, wie Christian Endrich sagte. So habe man sich intensiv mit Interessenten aus Kanada und Australien, vor allem aus den Bereichen Mining und Erdbewegung, ausgetauscht. »Ihnen haben wir verdeutlichen können, dass die meisten Alternativsysteme ein höheres Gefahrenpotenzial haben als unser System, nicht so effektiv sind und schneller verschleißen.«

OEM-Geschäft intensivieren

Hauptziel ist für ihn, neben der Internationalisierung, die Intensivierung des OEM-Geschäfts. »Wir können unsere Kettenspannsysteme exakt auf die Bedürfnisse der Kunden ausrichten«, sagte er. »Deshalb sehen wir uns als Systemlieferant und Partner von renommierten Baumaschinenherstellern, und zwar weltweit.«    ß

Firmeninfo

ELASTOTEC® GmbH

Karbacher Strasse 23
97828 Marktheidenfeld 5

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