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»Ein wichtiger Schritt in eine neue Zukunft«

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In München präsentierte Linde Hydraulics die neueste Generation seines elektro­hydraulischen Load-Sensing-Systems (LSC+) sowie eine neuartige hydraulische Start-Stopp-Automatik, die bei Baumaschinen Kraftstoff spare und die Geräuschentwicklung reduziere.


Thorsten Van der Tuuk, in der Geschäftsführung von Linde Hydraulics für den Vertrieb sowie für Forschung und Entwicklung zuständig, verwies in München auf das große Potenzial, das »unsere Produkte und wir als neues und selbständiges Unternehmen« haben. »Wir sind mit unserem Know-how weltweit gut aufgestellt und konnten allein in den vergangenen zwei Jahren ein Wachstum von 47 % verzeichnen«, sagte Van der Tuuk. So habe man 2011 mit rund 1 400 Mitarbeitern einen Umsatz von 317 Mio. Euro erwirtschaftet.


Nicht zuletzt wegen der Partnerschaft mit Kion und Weichai sieht Van der Tuuk große Wachstumschancen in den Emerging Markets, vor allem aber in China, »wo wir bestens positioniert sind. Aufgrund unserer strategischen Partnerschaften haben wir dort optimale Voraussetzungen und können besonders optimistisch in die Zukunft schauen.«


Nicht zuletzt deshalb wird im kommenden Jahr auf mehr als 28000 m² am bestehenden Standort Aschaffenburg-Nilkheim ein komplett neues Produktionswerk gebaut, das 2015 mit rund 400 neuen Mitarbeitern in Betrieb gehen soll. In diesem zentralen Werk mit optimierten Prozessen soll die Produktionskapazität verdoppelt werden auf dann rund 250000 Antriebseinheiten pro Jahr. »Auch diese Investition unterstreicht, dass Linde Hydraulics weiterhin ein deutsches Unternehmen ist und wir weiter an ›Made in Germany‹ glauben«, so Van der Tuuk.


Dies zeigte auch die Präsentation der Bauma-Neuheiten durch Linde-Entwicklungsleiter Stephan Lehner, der die Vorzüge des neuen Systems LSC+ und der Start-Stopp-Automatik erläuterte. Basis der Start-Stopp-Automatik ist die elektrisch angesteuerte Mitteldruckpumpe MPR 50, die als Systemkomponente die hydraulischen Arbeitsfunktionen mit Öl versorgt und jetzt eine zusätzliche Aufgabe übernimmt: Beim Betrieb des Dieselmotors lädt sie einen kompakten hydraulischen Speicher. Sobald die elektronische LINC-Steuerung von Linde Hydraulics einen definierten Stillstand der Fahr- und Arbeitsfunktionen erkennt, wird der Verbrennungsmotor abgestellt.

Ohne Verzögerung einsatzbereit


»Wenn der Bediener dann ein Pedal, das Lenkrad oder den Joystick bewegt, wird die Energie aus dem Speicher über eine Ventilanordnung wieder der MPR-Pumpe zugeführt, die dann als Startermotor agiert«, so Lehner. »Der Dieselmotor läuft dann auf eine vordefinierte Dieseldrehzahl hoch. Dieser Startvorgang ist viermal schneller als das Starten mit elektrischem Anlasser, sodass die Maschine ohne spürbare Verzögerung sofort einsatzbereit ist.«


LSC+ verbindet laut Lehner die Eigenschaften der bewährten Linde Synchron Control mit den zusätzlichen Vorteilen der elektronischen Ansteuerung. Sowohl die hydraulische als auch die elektrohydraulische Ausführung des LSC-Systems zeichneten sich durch kurze Ansprechzeit bei gleichzeitig harmonischem Steuerverhalten aus. Die Elektronik erkenne den Bedie­nerwunsch und stelle Pumpe und Ventile entsprechend der Anforderung bedarfsgerecht entweder im Hochdynamik- oder im Feinsteuerbereich ein.


Darüber hinaus könne der Fahrer über ein Touchscreen die Charakteristik der Arbeitshydraulik definieren, indem er die jeweiligen Modi auswähle. »Er kann somit beeinflussen, ob das System lastfühlig ins Erdreich eintaucht, weil zum Beispiel Leitungen und Rohre im Untergrund verlegt sind, oder ob es lastunabhängig arbeitet und möglichst große Grableistungen erbringt«, erläuterte Lehner. »Dasselbe gilt für die Straßenfahrt, für die ein separater Modus angewählt werden kann. Dann sind die Wegeventile vollständig geöffnet und der Ölstrom zu den Fahrmotoren wird über die elektrische Pumpenverstellung gesteuert.«


Zudem könne der Bediener am Touchscreen Raumkurven anpassen und so die Ausleger- oder die Stielbewegungen priorisieren. »Mit ein und demselben Handgriff am Joystick lassen sich somit andere Bewegungsabläufe in unterschiedlichen Geschwindigkeiten ausführen. Diese Adaptivität hat zur Folge, dass der Fahrer die Maschine immer optimal an die jeweilige Arbeitssituation anpassen kann und somit produktiver arbeitet.«Was sich nach aufwendiger elektronischer Regelungstechnik anhöre, sei in der Praxis sehr einfach aufgebaut und basiere auf der überlagert arbeitenden, klassischen Load-Sensing-Regelung, sagte Lehner. »Die Hydraulikpumpe regelt sich selbstständig ein, sodass man auf komplexe Sensorik vollständig verzichten kann. Dies ist ein großer Vorteil im rauen Baustellenbetrieb.«


Ein weiterer Vorteil sei das selbsttätige Erkennen definierter Arbeitsvorgänge durch die Hinterlegung entsprechender Algorithmen in der Steuerung. Diese Optimierung des gesamten Systems erleichtere die Ausführung so unterschiedlicher Aufgaben wie das Schütteln des Baggerlöffels zum vollständigen Entleeren oder zum Verteilen von Kies, die hochdynamische Bodenverdichtung oder exakte Kranarbeiten.

»Flexibler und produktiver«


»In der Konsequenz wird eine Baumaschine durch das neue System LSC+ sehr viel flexibler einsetzbar und produktiver in der jeweiligen Arbeitssituation«, sagte Lehner.


»So eignet sich ein Bagger für Präzisionsarbeiten ebenso wie für höchste Grableistungen. Und die vorkonfigurierten Arbeitsabläufe erhöhen nicht nur die Produktivität, sondern auch den Komfort für den Fahrer, der dank automatischer Erkennung keinerlei Einstellungen vornehmen muss.«


Aufgrund unserer strategischen Partnerschaften haben wir in China optimale Voraussetzungen.« Thorsten Van der Tuuk, Geschäftsführer Linde Hydraulics.


Der Fahrer kann die Maschine immer optimal an die jeweilige Arbeitssituation anpassen und somit produktiver arbeiten.« Stephan Lehner, Entwicklungsleiter Linde Hydraulics.

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