Deutscher Asphaltverband (DAV) e. V. Erfolgreiche Asphalttage: In Zeiten des Wandels

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: DAV

Die 21. Auflage der Deutschen Asphalttage hat sich für Veranstalter wie Teilnehmer als erfolgreiches Event erwiesen: Laut des Deutschen Asphaltverbands (DAV) war der Bedarf, sich innerhalb der Branche auszutauschen, selten größer als in diesen unruhigen Zeiten. Geboten wurde ein dreitätiges Kongressprogramm zu aktuellen Themen. Das bauMAGAZIN war vor Ort und nutzte die Gelegenheit, um darüber hinaus einen Blick auf die zusätzliche Fachausstellung zu werfen.

 

Christian Wulff,  Bundespräsident a.D.

»Wir werden tiefgreifende Veränderungen brauchen für eine enkeltaugliche Zukunft.« 

Für großes Interesse sorgte der Besuch des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, der die aktuellen wirtschaftlichen wie politischen Entwicklungen betrachtete: »Wir werden tiefgreifende Veränderungen brauchen für eine enkeltaugliche Zukunft.« In seiner Rede fasste er die politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte unserer Zeit zusammen, die geprägt ist von der Corona-Pandemie und dem Vertrauensverlust in die Demokratie, vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen wirtschaftlichen Folgen sowie von den Herausforderungen der Klimakrise. Letzteres rückte DAV-Präsident Oliver Nohse in den Mittelpunkt seiner Ansprache an das Kongresspublikum. Er griff Christian Wulffs Gedanken auf, dass eine zukunftsfähige Asphaltbranche die ökonomische und ökologische Verantwortung auf einen Nenner bringen müsse.

 

Oliver Nohse,  DAV-Präsident

»Mit 84 % Wiederverwendungsquote von Asphalt liegen wir vor dem Recycling der Glas- und Papierindustrie.«

Zukunft der Branche: Mehr Nachhaltigkeit

Nohse zeigte auf, dass die Branche bereits auf diesem Weg ist: »Mit 84 % Wiederverwendungsquote von Asphalt liegen wir vor dem Recycling der Glas- und Papierindustrie.« Neben der Wiederverwendung von Asphalt als Baustoff und der hohen Haltbarkeit der Asphaltbauweise liege die Zukunft der Branche auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in ihrer Innovationskraft. Die Digitalisierung von Prozessen in Herstellung, Logistik und Einbau biete das Potenzial, sowohl die Kosteneffizienz zu erhöhen als auch den CO2-Fußabdruck zu verringern. Mehr Investitionen in den Verkehrsträger Straße. »Wir müssen die Akzeptanz der Straße in der Bevölkerung zurückgewinnen«, sagte Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Es fehle allerdings nicht allein an der gesellschaftlichen Akzeptanz. Wie sein Vorredner Oliver Nohse stellte auch Peter Hübner fest, dass es erheblich an Investitionen in die deutsche Verkehrs­infrastruktur mangelt.

Die Position beider Verbände ist klar: Es braucht mindestens 10 bis 20 % mehr Investitionen in Erhalt und Ausbau der drei Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserwege. Dies sei auch nötig, unterstrich Oliver Nohse, um die Planungssicherheit für kostenintensive Investitionen in die Modernisierung der Deutschen Asphaltmischwerke sicherzustellen. Auch Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, äußerte bei seinem Impulsvortrag Unverständnis für die Ablehnung aus Teilen der Gesellschaft und Politik gegenüber dem Verkehrs­träger Straße: »Die Verkehrsinfrastruktur ist die Grundlage unserer Mobilität und damit unserer Wirtschaft. Und auch der Ausbau des ÖPNV braucht ein gutes Straßennetz, denn Busse fahren nicht auf Feldwegen.«

 

Peter Hübner,  HDB-Präsident

»Es braucht mindestens 10 bis 20 % mehr Investitionen in Erhalt und Ausbau der drei Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserwege.«

»Fahrt aufnehmen« bei Innovationen

Jens Müller-Belau, Managing ­Director bei Shell, forderte in seiner Keynote mehr Mut und Tempo bei Innovationen und der Energiewende in Deutschland: »Das Warten auf die perfekte Lösung bremst mutige Schritte, die letztlich in die Nähe einer Lösung führen könnten.« Eine Einstellung, an die auch DAV-Präsident Oliver Nohse appellierte. In Bezug auf die Temperaturabsenkung von Asphalt, die neben Gründen des Arbeitsschutzes auch mit Blick auf Energie- und CO2-Einsparung ein wichtiger Fortschritt ist, mahnte er: »Wir müssen mehr Fahrt aufnehmen, damit diese Bauweise in unser Regelwerk aufgenommen werden kann.« Auch Professor Markus Oeser, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen, bekräftigte während einer Podiumsdiskussion mit anderen Vertretern aus Baubranche, Politik und Wissenschaft: »Wenn die Forschung an den Punkt gelangt, dass aus Wissen Gewissheit wird, sollte das Regelwerk folgen. Beim Niedrigtemperaturasphalt sind wir an diesem Punkt.d


 

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