Mit der Präsentation war das so eine Sache: Die schwarz-gelben Baumaschinen ließen sich ob dicker Nebelschwaden kaum ausmachen, während gelbes Scheinwerferlicht versuchte, sich durch den dichten Wasserdampf hindurchzuzwängen. Richard Brooks, Leiter der Abteilung Materialwirtschaft und Zugangstechnik bei JCB, wusste das Wetterproblem aber in typisch britischer Manier mit einem Lächeln zu umschiffen: »Wir haben Glück mit dem Wetter – immerhin regnet es nicht!«
Als Highlight erwies sich der neue Kurzheckbagger 145XR, womit die bereits bekannte »X«-Serie erweitert wurde. Die Maschine basiert auf dem 15-t-Modell 140X, das sozusagen »zusammengeschrumpft« wurde, um besser in urbanen Gebieten eingesetzt zu werden. Resultat ist ein laut Hersteller um 27 Prozent verringerter Heckschwenkradius sowie ein reduzierter Frontüberstand. Praktisch, doch die Skalierung des Hecks war alles andere als einfach, wie die Produktmanager mit dem Satz: »Packaging is a Challenge« zusammenfassten. Ein Blick ins Maschineninnere offenbarte, was genau damit gemeint ist. Wie bei Kurzheckbaggern üblich, wurde jeder noch so kleine Raum genutzt, um die Komponenten kompakt unterzubringen. Wo sich Maschinisten über die besseren Einsatzmöglichkeiten freuen, sorgen derart beengte Raumverhältnisse gerade bei Wartungs- und Servicetechnikern für gemurmelte Flüche – aber das ist letztlich der Preis des Fortschritts.
Starke Leistungsdaten
Je nach Ausstattung ist die Maschine der Gewichtsklasse von 15 bis 18 t angesiedelt und kann entweder mit Mono- oder Verstellausleger geliefert werden. Dabei lassen sich maximale Grabtiefen von entweder 6 027 mm (Monoausleger mit Drei-Meter-Löffelstiel) oder 6 167 mm (Verstellausleger) erreichen. Die Reichweite beträgt bis zu 8 801 mm bei der Mono- und 9 230 mm bei der Verstellauslegervariante. Für die nötige Motorleistung setzt JCB wie beim Schwestermodell auf kraftvolle Eigenlösungen: So kommt beim 145XR ein Dieselmax-Motor der Stufe V mit einer Leistung von 81 kW zum Einsatz. Durch eine verringerte Motordrehzahl sei es möglich gewesen, den Kraftstoffverbrauch um zehn Prozent zu verringern, wie die JCB-Produktexperten mitteilen. Weiteres positives Detail: Wie alle anderen Bagger der »X«-Serie ist der Kurzheckbagger 145XR mit einem umfassenden Geländer ausgestattet. So sind die Anwender beim Zugriff auf die Schmiernippel und den Dieseltank vor einem Abrutschen geschützt. Denn Stürze vom Oberwagen sind auf Baustellen leider noch immer keine Seltenheit.
Verbesserte Übersicht
Für mehr Sicherheit soll auch das KI-System »IntelliSense« sorgen. Allein im vergangenen Jahr seien im Vereinigten Königreich durch Unfälle mit Maschinenbeteiligung 20 Personen auf Baustellen ums Leben gekommen. Daher hätten britische Bauunternehmen entsprechende Systeme gefordert, wie JCB klarstellte. Konkret besteht »IntelliSense« aus drei KI-Kameras, die an der Rückseite sowie an beiden Flanken der Baumaschine zu finden sind. Eine weitere, herkömmliche Kamera an der Front der Maschine ergänzt das System. Dieses sorgt für 270 Grad Kameraerfassung und deckt alle toten Winkel ab. Sollten sich Personen im erfassten Arbeitsbereich aufhalten, wird der Bediener visuell sowie über ein Audiosignal gewarnt. Clever: Gehen Passanten um die Maschine herum, gibt es eine Veränderung des Signals, sodass Anwender auch ohne einen Blick auf den Bildschirm sofort wissen, dass die Personen die Seite gewechselt haben. »IntelliSense« ist in das JCB-LiveLink-System integriert, über das die Maschinendaten und Aufzeichnungen gespeichert werden. Als praktisch dürfte sich erweisen, dass die Aufzeichnungen der Kameras auch als Clips gespeichert und zu Schulungszwecken genutzt werden können, um etwa Fehlverhalten an der Maschine aufzuzeigen. Zunächst wird das System für den JCB-Teleskoplader 540-140 und 535-125 eingeführt.
E-Radlader mit Heizupgrade
Die kalte Jahreszeit steht in den Startlöchern. Niedrige Temperaturen sind bis jetzt vor allem für Anwender von E-Maschinen ein Problem. Oftmals beansprucht eine Nutzung der Heizung die Batterie zu stark und geht so auf Kosten der Betriebszeit. Eine bessere Performance soll die beheizbare Vollkabine bieten, mit welcher der Radlader 403 E ausgestattet wurde. Neben beheizten Front- und Heckscheiben verfügt die Kabine über eine Sitzheizung und eine dreistufige Heizeinheit mit Boost-Funktion. Mittels Boost-Schalter lässt sich die Temperatur in der Kabine über zehn Minuten lang schnell erhöhen, bevor sie zur Energieeinsparung abgeschaltet wird. Im Geiste einer effizienten Nutzung ist es auch möglich, die Kabine per Einschalt-Timer vorzuwärmen, während die Batterie auflädt. So wird die Maschine für einen Einsatz im Kalten bereit gemacht, ohne die mögliche Betriebszeit zu minimieren. Auch die beheizten Scheiben unterstützen beim Entfrosten im Winter und dem Entfeuchten bei nassem Wetter. Laut JCB funktioniert dies sogar so gut, dass die Heizung nicht mehr so stark benötigt und dadurch die Batterieleistung geschont wird. Ebenfalls wird die Heizung zur Energieeinsparung automatisch deaktiviert, wenn die Türen geöffnet sind. Ideal für kälteres Wetter, denn auch das kommt in Großbritannien öfter vor.K