Schloss Neuschwanstein ist Unesco Weltkulturerbe und die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit in Deutschland. Ein guter Teil der jährlich rund 1,4 Mio. Besucher bewältigt den Anstieg zum Schloss mit der Pferdekutsche. Denn außer Einsatz- und Unterhaltsfahrzeugen dürfen nur sie die steile, gewundene Straße befahren. Allerdings sind die eisenbeschlagenen Hufe der Pferde eine hohe Belastung für den Asphalt. Deshalb beauftragte die Bayerische Schlösserverwaltung die Erneuerung der Deckschicht auf der Gesamtlänge von 1,3 km.
Hohe Leistung und Traktion
Starke Steigungen, kaum Rangiermöglichkeiten, Dunkelheit: Die Bedingungen für die Sanierung der Zufahrtsstraße waren schwierig. Deshalb entschied sich das Bauunternehmen für den Straßenfertiger Super 1800-5 X. Mit seiner Leistung von 129 kW, hohen Traktion, kompakten Maße und der integrierten Beleuchtung war er genau auf die Anforderungen zugeschnitten.
Feinfühlige Steuerung in den Kurven
Zunächst fräste das Team rund 7.000 m² Asphaltfläche mit einer Wirtgen Kaltfräse W 100 CFi ab. Anschließend baute der Vögele Universal Class Fertiger in drei Nächten etwa 800 t Deckschichtmaterial in einer variierenden Breite von 5 bis 6 m und einer Stärke von rund 4 cm ein. Angesichts der Kurven war die neue Lenkung per SmartWheel sehr hilfreich: Der Drehregler der ErgoPlus 5-Fahrerbedienkonsole ermöglicht eine besonders feinfühlige Steuerung. In Kombination mit dem SmartWheel an der Bohlenbedienkonsole, erzielte das Einbauteam auch in den Kurven ein hochwertiges und gleichmäßiges Einbauergebnis.
Gute Ausleuchtung, weniger Rüstzeit
Bei dem Nachteinsatz punktete der Super 1800-5 X außerdem mit dem neuen Lichtpaket Plus, das verschiedene Beleuchtungselemente beinhaltet: eine in das Dach und die Querführung des Bedienpults integrierte Beleuchtung, LEDs an den Nivellierzylindern, drei flexibel positionierbare Scheinwerfer und leistungsstarke, fest integrierte LEDs in einer speziell entwickelten Dachverlängerung. Sie sorgen für eine optimale Ausleuchtung über eine Einbaubreite von bis zu 10 m und bis zu 4 m hinter der Bohle. Die Lichtleistung ist mit jener von Lichtballons vergleichbar, allerdings müssen sie weder separat transportiert noch montiert werden. „Das hat uns hier auf der Baustelle viel Rüstzeit gespart“, sagt Stefan Keller, Oberbauleiter bauausführenden Geiger Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG. „Mit dem Lichtpaket Plus konnten wir alle relevanten Fertiger- und Arbeitsbereiche gezielt ausleuchten und dadurch auch im Dunkeln größtmögliche Sicherheit gewährleisten.“
Inbetriebnahme auf Knopfdruck
Praktisch war auch die Funktion Paver Access Control (PAC): Damit konnte das Einbauteam den Super 1800-5 X vom Boden aus in Betrieb nehmen und die Beleuchtung noch vor dem Betreten der Bedienplattform aktivieren. Über die an der Einbaubohle platzierte Bedieneinheit starteten die Bediener per Tastendruck alle initialen Schritte wie das Einschalten der Beleuchtung, das Starten des Dieselmotors, das Booten der Maschinensteuerung, das Aufrichten und Verriegeln des Dachs sowie das Absenken der Einbaubohle. Nach Arbeitsende brachten sie den Straßenfertiger auf dieselbe Weise in Transportstellung.
Hohe Vorverdichtung, geräuscharmer Einbau
Die Ausziehbohle AB 600 der neusten Generation sorgte für eine hohe Vorverdichtung. Alle Komponenten, die Materialkontakt haben, werden konstant beheizt, was für eine homogene Oberflächenstruktur sorgte. Gegenüber dem Vorgängermodell lässt sich die neue Ausziehbohle noch effizienter aufheizen und ist aufgrund baulicher Optimierungsmaßnahmen deutlicher leiser im Betrieb. Zusammen mit dem lärmoptimierten Antriebskonzept des SUPER 1800-5 X ermöglichte das Einbauteam so einen geräuscharmen Nachteinsatz.