Fachleute sehen einen Umbruch bei den Brechern – und auch bei den Sieben wird sprichwörtlich ausgesiebt, neue Maschinen gehen an den Start: Siebe, Brecher, Haldenbänder, wie sie etwa bei Kölsch gezeigt wurden. »Es war jede Menge Action an unserem Stand«, berichtet Kölsch-Verkaufsleiter Sean McCusker. Mit der Betreuung der Besucher waren sein Team und er für die drei Messetage voll ausgelastet. Die gezeigten Maschinen hätten sich als Publikumsmagneten erwiesen und eine Entwicklung verdeutlicht, die man von Baumaschinen schon länger kenne: Den Giganten unter den Baggern, Ladern oder Dozern ist eine Vielzahl an Kompaktbaggern, Kompaktladern und Minidozern zur Seite gestellt.
Vormarsch der Zwerge
Auch im Recycling ist ein Trend zur Miniaturisierung erkennbar. Im Vergleich zu den stationären Maschinen sind kleine, hochmobile Geräte auf dem Vormarsch, die in der Regel mit nur einem Bediener auskommen. Kölsch hatte mit einem kleinen Brecher (Rubble Master RM 80Go) mit dem RM OS80Go Sieb und Rückführung eine besondere Kombination am Stand. Bei nur 18 l Diesel-Verbrauch erzielt das Duo einen Durchsatz von bis zu 160 t. Auch der kleinere Bruder RM 70Go, wurde ausgestellt.Die von Kölsch gezeigte Portafill 5000 CT ist ein Partner für extrem schwierige Siebmaterialien wie Aushubböden oder Boden-/Bauschuttgemische und Sande. Sie verarbeitet bis zu 200 t/h in sauberen Trennschnitten. Dank Kettenlaufwerk bleibt auch sie mobil auf Baustellen. Die zweite präsentierte Siebanlage, eine Powerscreen Warrior 1400X, gut für einen Durchsatz von 400 t/h Material, ist ebenfalls raupenmobil.
Aufbereitung vor Ort
Normale und kleinere Baustellen, Gebäudeumbauten, Gebäude- und Fahrbahnsanierungen führen zu eher kleinen Mengen an Bauschutt. Hierfür ein Ensemble aus großen Brechern und Siebanlagen aufzustellen, wäre unwirtschaftlich. Also wird das Material meist abtransportiert und baustellenfern zur späteren Aufbereitung aufgehaldet. Doch so fallen Kosten für Logistik und Lagerung an. Die Lösung: Aufbereitung direkt auf der Baustelle.
Kompakte Brecher und Siebe – wie die von Kölsch – sind schnell verladen, einfach transportiert und schnell aufzustellen. Dank Kettenlaufwerk können sie vor Ort aus eigener Kraft umgesetzt werden. Der Rubble Master RM 70Go verfügt über das sog. Enviro-Konzept für besonders leisen Betrieb und entsprechende Staubniederhaltung.
Das raupenmobile Haldenband TC 420 war ebenfalls zu sehen. Dank seiner Mobilität und einer Bandlänge von 20 m kann es in vielen Fällen einen Radlader einsparen, und die damit verbundenen Wartungs-, Personal- und Spritkosten. Ein TC 420 soll sich bereits nach ca. 1,5 Jahren im Betrieb amortisieren können. Es ermöglicht ein Haldenvolumen von bis zu 1 205 m3 und eignet sich für gebrochenes oder gesiebtes Material bis zu einer Größe von 100 mm. So können bis zu 400 t/h aufgehaldet werden, die Abwurfhöhe liegt bei bis 9 m.
Der »Neue« bei Kölsch
Last-Minute-Gast auf dem Kölsch-Stand war ein Italiener: die kettenmobile Zerkleinerungsanlage des italienischen Herstellers Franzoi, der Schredder TRI-1611. Entwickelt wurde er für die Abfallindustrie, insbesondere für Bauschutt und Abbruchmaterial. Das macht ihn zu einer guten Ergänzung des Kölsch-Recycling-Programms. Er arbeitet mit einem Brechmechanismus aus zwei gegenläufigen Schwerlastwellen. Das sorgt für hohe Durchsatzleistung auch bei Erde, lehmigem Boden, nassen und teerhaltigen Materialien oder Materialien, die Metall und Holz enthalten. Auch diese Maschine ist kettenmobil und erfordert nur einen Bediener. Der Brechvorgang gilt als vergleichsweise verschleißarm. Das Endprodukt des Schredders kann, durch die stufenlose hydraulische Verstellung der Wellen von 50 bis 180 mm groß sein. Auch der Franzoi ist schnell auf dem Tieflader und für einen Schredder kompakt: 2,5 m breit, 8 m lang und 3,1 m hoch.