Traggerüste für Frankreichs größten Konzertsaal

Lesedauer: min

Auf einer Nutzfläche von rund 20 000 m² entsteht im Osten von Paris im Parc de la Villette die neue Philharmonie. Herzstück des mit 218 Mio. Euro veranschlagten Projektes ist der von einer Doppelhülle aus Beton und Putz umgebene Konzertsaal mit 2 400 Sitzplätzen, die um den Orchesterraum angeordnet sind. Hinzu kommen eine Empfangshalle, Eingangsbereiche, sechs Probensäle, zehn Probenstudios, ein Bereich für musikpädagogische Projekte, Verwaltungsräume für Orchester, Ausstellungsbereiche, ein Restaurant und Haustechnikräume. Als optisches Highlight umfasst ein gewaltiger Rechteckbogen die Gebäudestruktur. Er wird künftig als Projektionsfläche dienen.Schallbrücken vermeiden


Bis zur Fertigstellung des Projektes Ende 2014 hat die bauausführende Arge unter Federführung von Bouygues Bâtiment Ile-de-France einige Herausforderungen zu meistern. Die konsequente bauliche Trennung einzelner Strukturen sowie eine besondere Ausführung der Stoßstellen zwischen Wand und Boden sowie Wand und Decke innerhalb der einzelnen Bauteile sollen Schallbrücken vermeiden und so die Übertragung von Körper- und Luftschall auf ein Minimum reduzieren. Das erfordert besondere Arbeitsweisen. Seit Mai 2012 laufen die Rohbauarbeiten. Dabei sind es an vielen Stellen vor allem die hohen abzuleitenden Lasten, die den Bau des Konzertgebäudes so anspruchsvoll machen. Beispielsweise bei der Herstellung des von Pfeilern getragenen schwingungsgedämpften Daches oder anderer »schwimmender« Decken und Bauteile.Alle für den Rohbau benötigten Traggerüst- und Unterstützungslösungen werden von Harsco Infrastructure entwickelt, geliefert und montiert. Rund 500 t Harsco-Material sind derzeit auf der Baustelle – unter anderem Stützentürme aus Aluminium, Schwerlaststützen wie auch das 2010 eingeführte Infra-Kit-System. Letzteres eignet sich vor allem für weit gespannte Überbrückungs- sowie hohe Tragkonstruktionen. Basis dieses vielfältig einsetzbaren Systems sind die bewährte Lastrahmenstütze mit bis zu 210 kN Tragkraft pro Stütze und Jochträger. Mit den beiden Standardbauteilen lassen sich vielfältige Schwerlast-Lösungen entsprechend europäischer Sicherheitsstandards realisieren. Ebenfalls im Einsatz vor Ort: die 6,1 m x 2,54 m große Ténor-Deckenschaltafel (Stahlrahmen plus 18 mm starker Sperrholz-Schalhaut), die auf der Pariser Baustelle vor ­allem als tragfähige und sichere Arbeitsplattform eingesetzt wird.


Enges Miteinander in Planung und Ausführung


Jede Traggerüstlösung entsteht in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen der Baustelle und der technischen Planungsabteilung von Harsco Infrastructure. Neben logistischen Herausforderungen und planerischen Zwängen stellt die Komplexität der Ausführung hohe Ansprüche an die Kompetenz und den Einfallsreichtum der Planer. Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit entwickeln die Harsco-Experten und die Baustelle gemeinsam kreative und innovative Lösungsansätze. Dazu gehört beispielsweise das Umleiten und Verteilen besonders hoher Lasten, um Material- und Arbeitskosten einzusparen. Annähernd 500 Konstruktionspläne für die Traggerüstlösungen sind der Beleg dieser intensiven Planung. Montiert werden die Traggerüste von einem Team aus 25 Harsco Infrastructure Mitarbeitern und zwei Projektleitern.

[7]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT