Spierings: Elektrische Krankraft aus der Steckdose

Ende letzten Jahres hat Spierings Mobile Cranes die Auslieferung seines ersten »eLift«-Krans eingeläutet. Für die Innovation waren eineinhalb Jahre harte Arbeit erforderlich. Das 72-t-Modell bietet eine Höhe von 66 m und eine Tragfähigkeit von maximal 10 t, entscheidend aber ist, dass er an Steckdosen betrieben werden kann, die auch für das elektrische Kochen genutzt werden. Die »Zero-Emission eLift« genannte technische Neuerung ist von Spierings im SK597-AT4 sowie dem SK1265-AT6 verfügbar.

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Über einen integrierten Akku können Verbrauchspitzen ausgeglichen werden. Sobald der Kran auch nur wenige Sekunden nicht betrieben wird, schalten die Hydraulikpumpen ab und reduzieren somit den Energieverbrauch unmittelbar. Dabei wird der integrierte Akku weiter aufgeladen, sodass grundsätzlich nur ein Netzanschluss für geringen Verbrauch erforderlich wird. Falls kein Netzanschluss auf der Baustelle verfügbar ist, kann der Kran auch per Hybridmodus arbeiten, dann versorgt ein kleiner 3-Zylinder-Dieselmotor der EU-Stufe 5 zusammen mit dem Batterie-Powerpack den Kran mit erforderlicher Leistung.

Spierings hat eine wachsende Nachfrage nach derartigen Kranlösungen in Europa erkannt, beginnend mit Skandinavien. Viele vor 2003 gebauten und nach Skandinavien exportierten Krane sind nicht mit einem separaten Kranmotor ausgestattet. Sie könnten auch vollelektrisch betrieben werden, würden dafür aber einen höheren Netzanschluss benötigen, der auf den dortigen Baustellen oft nicht verfügbar war.


Flexibler Einsatz

Die neue Kranentwicklung der Niederländer kann bereits an einem Netzanschluss von lediglich 16 A arbeiten, womit lästiges Auslegen von Starkstromkabeln entfällt. Der Betreiber wählt den benötigten Netzstrom im Bereich von 11 A bis 32 A. Wenn viele Stromverbraucher angeschlossen sind, kann ein schwächerer Wert gewählt werden, der Kran arbeitet dann dennoch dank seines Akkupakets weiter mit 100 % seiner Leistung.

»Wir waren begeistert«

»Auf der Bauma 2019 in München hat Spierings diese Innovation in einem Konzeptmodell vorgestellt. Wir waren begeistert und haben direkt die erste Maschine bestellt. Die Möglichkeit, diesen Kran ab 11 A einzusetzen, macht es möglich, auf nahezu jeder Baustelle emissionsfrei zu arbeiten. Im Jahr 2021 können wir unsere Flotte um weitere zwei neue eLift-Modelle erweitern«, betont Roel van der Heide, General Manager von Schot Verticaal Transport.

Mit dem SK597-AT4 seien die Spierings-Krane schon bisher von den niederländischen Baustellen nicht wegzudenken gewesen, so Harry Pater, Eigentümer von Pater Kraanverhuur. Die Tatsache aber, dass sie nun emissionsfrei und nahezu geräuschlos ihre Arbeit verrichten könnten, sei ein weiteres Argument, sich für diese Krane zu entscheiden. »Wir haben eine wachsende Nachfrage unserer Auftragnehmer festgestellt. Gemeinsam mit diesen haben wir über die Reduzierung der NOx- und CO₂-Emission nachgedacht. Die neuen eLift-Modelle sind die Antwort auf diese Fragen. Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen Elektrokran, der einen hervorragenden Beitrag für unsere Zukunft und die unserer Kinder leisten wird«, betont Harry Pater.

Neben den SK597-AT4 und SK1265-AT6 bietet Spierings mit dem SK487-AT3 City Boy ein weiteres Modell, das emissionsfrei bedient werden kann. »Damit sind wir der derzeit führende Hersteller auf dem Kranmarkt. Mittlerweile wurden bereits mehr als 45 eLift-Krane verkauft. Im Jahr 2021 wird praktisch jeder Kran, der das Werk in Oss verlässt, elektrisch sein«, unterstreicht Koos Spierings als CEO von Spierings Mobile Cranes.    t

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