Smartphone auf Rädern – intelligente Lkw von morgen

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Heute sind auf Europas Straßen rund 175 000 online vernetzte Volvo-Lkw unterwegs. Einige von ihnen können schon heute Informationen darüber senden, wann sie gewartet werden müssen, und ein Teil der erforderlichen Servicearbeiten kann sogar fernadministriert werden. Das ist jedoch erst der Anfang. »In den kommenden Jahren wird der Lkw zum Beispiel seinen eigenen Zustand in Echtzeit überwachen können. Dies kann die Wartungen vereinfachen und beschleunigen, was zu einer höheren Produktivität für alle Beteiligten führt – Fahrer, Werkstätten und Fuhrunternehmen«, betont Hayder Wokil.


 In der Zukunft wird der Lkw auch die Werkstattverwaltung vereinfachen, indem er seine Wartungen nach Bedarf und einschließlich der passenden Mechaniker für die jeweilige Tätigkeit selbst bucht und vorab die benötigten Teile in die Werkstatt bestellt. So sind Reparaturen möglich, wo auch immer sich der Lkw gerade befindet, und können an einem auf seinen Arbeitsplan abgestimmten Zeitpunkt ausgeführt werden.

Selbstreparaturen aus der Ferne


»Wartungen werden mit dem Betriebszeitplan des Lkw synchronisiert und in der nächstgelegenen Werkstatt für einen Zeitpunkt gebucht, an dem der Lkw ohnehin nicht in Betrieb wäre, beispielsweise nachts oder wenn der Fahrer eine gesetzlich vorgeschriebene Pause einlegen muss. Per Online-Konnektivität wird der Lkw auch einfache Selbstreparaturen aus der Ferne ausführen können«, berichtet Wokil. Der Lkw von morgen ermöglicht zudem größere Flexibilität. Im Zuge des zunehmend entwickelten Konnektivitätspotenzials für Lkw werden Fahrzeuge passend für ihre jeweiligen Aufgaben spezifiziert werden können. Das wiederum fördert einen effizienteren Betrieb. »Die nächste Lkw-Generation wird stärker personalisiert sein und sich genau auf den Bedarf des Spediteurs und den Fahrstil abstimmen lassen. Außerdem wird der Lkw seine Konfiguration aktualisieren können, um sie an bestimmte Transportaufgaben anzupassen«, erläutert Wokil.

»Evolution des Smartphones auf Rädern«

Eine wichtige Voraussetzung, um von den Vorzügen der Konnektivität zu profitieren, ist die Erfassung großer Datenmengen. Laut Per Adamsson, Direktor Strategie und Geschäftsentwicklung bei Volvo Group Telematics, werden die Lkw von heute dem von Smartphones in den letzten Jahren eingeschlagenen Trend folgen. In der Kraftfahrzeugbranche spreche man von der »Evolution des Smartphones auf Rädern.« »In naher Zukunft werden Lkw sich mit anderen Verkehrsteilnehmern sowie mit mobilen fernkommunikationsfähigen Geräten wie Fahrradhelmen verständigen können, was dazu beiträgt, die Gefahr von Unfällen zu verringern und ungeplante Stillstände zu reduzieren«, verrät Per Adamsson. »Dank der Online-Konnektivität werden Lkw in der Zukunft auch selbst den Verkehrszustand überwachen und die effizienteste Route auswählen können, um Staus oder Baustellen zu umgehen.«


Allerdings kann es, auch wenn ein Großteil der Technologie zur Verwirklichung des Lkw von morgen schon heute verfügbar ist, noch einige Zeit dauern, bis das Szenario der nächsten Generation Realität wird. »Die größte Herausforderung liegt darin, die enormen Datenmengen zu sichten, die wir von unseren Fahrzeugen erfassen. Auch die Infrastruktur für weltweite Konnektivität muss weiterentwickelt werden, bevor wir die Vision der nächsten Generation Alltagsrealität werden lassen können«, meint Hayder Wokil.

Vier künftige Trends in der Transportbranche

> Smarte Dienste: Zusätzlich zu Fehlerprognosen werden Lkw-Hersteller in einigen Jahren besser verstehen können, warum es zu Fehlern kommt – und zwar, bevor sie auftreten. Außerdem wird das Fahrzeug leichte Störungen selbst beheben, einen Warnhinweis geben und einen Wartungstermin buchen können, bevor es zu einem Problem kommt.

> Weniger Verwaltung: In der Zukunft werden Wartungen viel weniger Verwaltungs­aufwand für Speditionen und Werkstätten erfordern, da der Lkw das meiste davon selbst übernehmen kann, zum Beispiel Wartungstermine buchen und eigenständig die Fahrzeugsoftware herunterladen und aktualisieren.

> Vernetzte Dienste: In der Zukunft werden sämtliche Produkte um uns herum wie Armbanduhren, Jacken und Fahrradhelme direkt miteinander kommunizieren können, solange die Vernetzung für gesteigerten Nutzen sorgt. So wird zum Beispiel die Armbanduhr von morgen nicht nur die Uhrzeit anzeigen, sondern auch den Puls des Fahrers überwachen, einen Warnhinweis geben und sogar den Autopiloten aktivieren können, wenn dem Fahrer etwas zustößt.

> Personalisierung: Je mehr Informationen der Lkw-Hersteller darüber hat, wer hinter dem Lenkrad sitzt und wem das Fahrzeug gehört, desto leichter wird es, den Lkw genau auf konkrete Fahrstile und Transportaufgaben abzustimmen.

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