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Schwalm: Kanalsanierung in Bebra

Steht in einer Stadt die Sanierung der öffentlichen Kanalisation auf der Agenda, sind verschiedenste Punkte bei der Umsetzung für den Auftraggeber wichtig – so innovativ und qualitativ hochwertig wie möglich, so störungsfrei für die Anwohner wie möglich und so kostenorientiert wie möglich.

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Das galt in Summe auch beim Abwasserbetrieb Bebra, der sich seit geraumer Zeit für die Sanierung der 70 Jahre alten und schadhaften öffentlichen Kanalisation auf einer Gesamtlänge von 12,7 km für die grabenlose Kanalsanierung entschieden hat. Ausgeführt werden die Arbeiten durch die Experten der Firma Aarsleff Rohrsanierung aus Ilmenau für den Liner­einbau, die notwendigen Vor- und Nacharbeiten übernimmt als spezialisierter Partner das Untenrehmen Schwalm Kanal­sanierung aus Bad Hersfeld.

Die gewählte Sanierungstechnik besteche, so Dipl. Ing. Udo Rantke vom Abwasserbetrieb der Stadt Bebra und Dipl. Ing. Stefan Gier vom Ingenieurbüro Rother & Partner, im Wesentlichen dadurch, dass sie mit Robotern und einem Schlauch­linerverfahren unterirdisch durchgeführt werde, als wirtschaftlich gelte sowie zeitoptimiert und ohne größere Behinderungen für die Anlieger erfolgen könne. In Bebra geht es um viel: 1 190 Stutzen, 809 Hutprofile, 370 Hutliner, 114 Kurzliner und elf Longliner umfasst das Gesamtprojekt im Zeitraum von 2016 bis 2018 mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 1,62 Mio. Euro.

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice der Schwalm Kanalsanierung nicht im Einsatz sind. »Doch auch dieser umfangreiche Auftrag in Bebra war und ist wieder einmal vom ersten Tag an spannend«, berichtet Michael Draband, Bauleiter der Schwalm Kanalsanierung, zusammen mit Aarsleff-Oberbauleiter Matthias Reimann. »Im Auftrag des Bebraer Abwasserbetriebs sanierten wir bereits 2016 und 2017 Abschnitte des insgesamt 150 km langen Kanalnetzes per Schlauchlining-Verfahren«, so Reimann: »Das heißt, ein mit Kunstharz getränkter Schlauch wird mit Luftdruck so in die Leitung eingestülpt und aufgeweitet, dass er an der Rohrwand überall dicht und eng anliegt. Ein neues ›Rohr im Rohr‹ mit einer Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren entsteht. Bevor dieses Verfahren jedoch angewandt werden kann, muss der aktuelle Ist-Zustand des Kanals per TV-Inspektion ermittelt werden und von Wurzeleinwuchs, Scherbenbildung, Undichtheiten, Risse sowie Ablagerungen über Vorfräsarbeiten seitens der Schwalm Kanalsanierung befreit werden.«


Die Arbeiten am dritten Bauabschnitt in Bebra haben mit einer Länge von 4,2 km im April mit den Vorfräsarbeiten der Schwalm Kanalsanierung begonnen. Täglich waren hierfür zwei Schwalm-Kanalsanierungsfahrzeuge vor Ort, um die Voraussetzungen für den Linereinbau zu schaffen.

Liner verpackt in Trockeneis

Ist der Kanal soweit vorbereitet, erfolgt zeitnah die Anlieferung des Aarsleff-Liners, verpackt in Trockeneis, damit der von innen in Kunstharz getränkte Liner nicht vorzeitig aushärtet. Mittels Luftdruck wird der Liner dann in den Kanal geblasen und dabei umgestülpt. Nach der Aushärtungszeit werden die Anschlüsse geöffnet. Eingesetzt wird dafür der Schwalm-Roboter Talpa FSR 2060, der sich ferngesteuert durch die Rohre arbeitet und über eine Hochleistungskamera für beste Sicht sorgt. Eine erneute Spülung des Kanals wird vorgenommen. Daraufhin erfolgt die Hauptarbeitsphase, die Anbindung der Hausanschlüsse an den sanierten Kanal.

Im Sanierungsfahrzeug wird dafür auf Basis der Bilddaten ein passender Hutliner-Packer mit Gummihut ausgewählt. Dieser wird mithilfe des Roboters in den Kanal manövriert und unter dem Anschlussstutzen positioniert. Danach pumpt der Bediener den Hutliner-Packer per Druckluft auf und presst somit das Hutprofil (bestehend aus Nadelfilz) an die Anschlussrohrverbindung. Danach wird er aus dem Kanal herausgezogen. Einige hundert Male haben die Experten der Schwalm Kanalsanierung den Vorgang in Bebra mit anschließender Qualitätskontrolle und Dokumentation bereits durchgeführt.     §

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