Mit mobiler Siebtechnik schon viele Unternehmer überzeugt

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Die kompakten Abmessungen des erfolgreichsten Siebanlagen-Modells KS 2015 und insbesondere die Möglichkeit, die nur 1,4 t schwere Maschine unkompliziert zu bewegen, zählte für viele Kunden bereits zu den entscheidenden Gründen, sich für die Anlage zu entscheiden. Weil große Siebanlagen anderer Anbieter für viele Anwender schlicht »zu groß« sind, als dass sich eine Anschaffung rechnen würde, hat Klöckner die KS 2015 für die Absiebung kleinerer bis mittlerer Mengen entwickelt. Im Pflichtenheft standen Faktoren wie robuste Verarbeitung, möglichst wenig Elektronik, eine einfache, aber durchdachte Konzeption und Handhabung, der leichte Austausch von Verschleißteilen und ein geringer Serviceaufwand. Dank der geringen Aufgabehöhe von nur 2 m in den Sieb­einlauf und einer Siebaufgabebreite von ebenfalls 2 m ist bei der KS 2015 eine Beschickung mit kleinen Radladern bis zu einem Schaufelinhalt von 1,7 m³ möglich. Das zu siebende Material läuft über eine Siebfläche von 2 m x 1,7 m. Die KS 2015 ist als Kreisschwinger ausgelegt und wird elektrisch per 2-kW-Unwuchtmotor betrieben. Zwei Personen benötigen für einen Siebwechsel lediglich rund 20 bis 30 Minuten.


60 Modelle im Jahr

Rund 400 Exemplare des erfolgreichsten Siebanlagen-Modells KS 2015 sind in Europa inzwischen im Einsatz, jedes Jahr verlassen rund 60 Stück die Produktionsstätte des im Jahre 1980 als Schlosserei gegründeten Unternehmens, das 2011 in der von Jasmin und Alexander Klöckner gegründeten Klöckner Siebmaschinen GmbH & Co. KG aufgegangen ist. Bei Klöckner Siebtechnik sind heute auch noch ein Ingenieur, drei Facharbeiter und ein Auszubildender beschäftigt. Alexander Klöckner gehört bereits seit dem Jahr 2006 zum Unternehmen und baute seit dieser Zeit das Vertriebsnetz auf und aus.

Wie Jasmin Klöckner berichtet, war der Anstoß zur Entwicklung und Produktion von Siebanlagen vor rund 15 Jahren von Kundenseite an das Unternehmen herangetragen worden. »Wir konnten zwar mit unserer Technik früh unter Kennern punkten, die breiten Verkaufserfolge stellten sich jedoch erst durch einen proaktiven Vor-Ort-Vertrieb mit überzeugenden Produktdemonstrationen ein. Das Ergebnis in der Praxis zählt eben – neben unserem guten Preis-Leistungsverhältnis – viel mehr als tausend Worte.«


Demonstration vor Ort

Die Maschinen können vor Ort mit den eigenen Siebmaterialien gegen eine bei einem eventuellen Kauf verrechnete Aufwandsentschädigung getestet werden. Die Einweisung erfolgt durch Alexander Klöckner persönlich, der sich den Fragen stellt, ob das Ausgangsmaterial überhaupt geeignet und wie ein hohes Durchsatzvolumen pro Stunde erreichbar ist? Das Befüllen der Maschine kann ebenfalls vor Ort mit dem eigenen Radlader oder Bagger erfolgen. »Oft werden die Interessenten aufgrund der erzielten Ergebnisse gleich zu Käufern der Testmaschine, um sie sofort einsetzen zu können«, freut sich Jasmin Klöckner. Ein gewachsenes Verhältnis zu den Kunden, eine Vielzahl von Referenzkunden aus allen Branchen und Anwendungen sowie die gestiegenen Deponiekosten nennt sie als weitere Gründe für den ­Erfolg.

So freuen sich die beiden Geschäftsführer über die beständige Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren, legte dieser doch jährlich zwischen 15 % und 20 % zu – allein um 400 000 Euro von 2011 bis 2015 – und überschritt im Jahr 2015 erstmals die Schwelle von 1 Mio. Euro. »Um der gestiegenen Nachfrage gerecht werden zu können, haben wir die Produktion früh von der Einzel- auf die Serienfertigung umgestellt«, so Jasmin Klöckner. Mit den meisten Teilelieferanten bestünden bereits jahrelange Geschäftsverbindungen. »Alle Komponenten werden von deutschen Unternehmen nach unseren Vorgaben gefertigt«, so die Geschäftsfüh­rerin.

Vertrieben wird die Siebtechnik aus dem Hause Klöckner bundesweit seit rund zwei Jahren über Zeppelin-Rental und -Verkaufsstationen, das im mittelfränkischen Bergen ansässige Unternehmen B.I.G. Baumaschinen sowie für Bayern, Thüringen und Sachsen auch über die zehn B.I.V.-Standorte. Die Auslastung der Siebmaschinen über die Baumaschinenvermieter habe, so Jasmin Klöckner weiter, im Laufe der Jahre ebenso zugelegt.


Ganz Europa im Blick

Über Händler in Dänemark und Österreich (Firma Öko-Recycling in Tulbing/Nieder­öster­reich) verfügt Klöckner ebenso, besonders freut sich Jasmin Klöckner aber über die konstanten Absatzzahlen aus dem südlichen Frankreich. Die dortigen Garten- und Straßenbaubetriebe haben mit den gleichen Problemen zu tun wie ihre deutschen Kollegen, dort ist guter Boden ebenso wertvoll und aufgrund der örtlichen Geologie zudem noch selten. Das war mit ein Grund für den Baumaschinenhändler C.B. Materiels in der Region an der Côte d’Azur, sich vor fünf Jahren nach einer preiswerten Siebmaschine umzusehen, die dem Anforderungsprofil der ansässigen Unternehmen entspricht. Fündig wurde C.B.-Geschäftsführer Christian Bois bei Klöckner. Geradezu generalstabsmäßig habe dieser dann, so Jasmin Klöckner, die Markteinführung in Frankreich durchgeführt: Eine Woche lang wurden unter aufmerksamer Beobachtung von GaLaBauern verschiedenste Materialien wie Kompost, Bauschutt oder Mutterboden mit der KS 2015 gesiebt. Alexander Klöckner war hierzu nach Frankreich gereist und stand Rede und Antwort. »Heute können wir in Südfrankreich im Durchschnitt jährlich zehn bis zwölf Maschinen hauptsächlich an GaLaBauer und Kommunen absetzen«, so Jasmin Klöckner. »›Made in Germany‹ ist auf dem französischen Markt ein gutes Verkaufsargument, das für den deutschen Maschinenbau spricht.«

Im europaweiten Export sieht sie generell noch ein großes Potenzial – vermehrte Anfragen aus den östlichen EU-Ländern hatte Alexander Klöckner gegenüber dem bauMAGAZIN aber schon Ende 2015 festgestellt – und deutschlandweit zeigten sich vor allen Dingen im Norden noch weiße Flecken auf der Landkarte. Hier würden sich die Klöckners die Zusammenarbeit mit einem entsprechenden Händler wünschen.


Neue Produktionsstätte

Mit dem zunehmenden Erfolg wurden die Produktionskapazitäten zu klein, aktuell wird im nördlich von Dorsten gelegenen Borken eine neue Produktionshalle bezogen. Hier können vier Siebanlagen parallel montiert werden, »was unsere Lieferzeiten verkürzen wird«, so die Geschäftsführerin. Zu den Räumlichkeiten zählt eine Lackierkabine, dank der die Siebmaschinen individuell in RAL-Farben lackiert werden können. Bisher hatte man die Lackierarbeiten außer Haus geben müssen. Und Sonderanfertigen – wie die unterschiedliche Länge der Förderbänder oder eine individuelle Maschinengröße – sind schneller umzusetzen.


Weiterentwicklung iScreen

Das eigentliche Produkt wollen die Klöckners aber nicht aus dem Blick verlieren, und haben erst zur letzten GaLaBau in Nürnberg mit der iScreen den Proto­typen einer Weiterentwicklung der KS 2015 vorgestellt. Die Neuheit verfügt über ein zusätzliches eigenerregtes Siebdeck (mit zweitem Motor) und ist besonders für die Vorabsiebung im Recycling von Abraum, Bauschutt und Böden geeignet. Als Pluspunkt der ­iScreen gilt ein weiter verbessertes Siebergebnis. Auch werden mit der Neuheit wirtschaftliche Siebergebnisse im Bereich 0 – 4 mm bzw. 0 – 6 mm für diese Siebanlage erst möglich. Die Siebbeläge sind untereinander austauschbar. Die Standard-Förderbandlänge der iScreen beträgt 3 m. Trotz der, dem zweiten Sieb geschuldeten, größeren Höhe (+ 30 cm) und des auf 1,9 t gestiegenen Gewichts durch den zweiten Motor (ebenfalls 0,58 kW) bleibt die ­iScreen eine semimobile Anlage. Optional sind Abzugsband und Fernbedienung möglich.

Das Erfolgsmodell KS 2015 kann mit einem zweiten Siebdeck zur iScreen aufgestockt werden. »Die Auslieferung der Neuheit ist für das kommende Frühjahr zum Start der Siebsaison geplant – aktuell befindet sich die Weiterentwicklung in der Dauertestphase«, so Jasmin Klöckner.    tü

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