Das Zentrum der Kreisstadt Siegburg in der Nähe von Köln soll belebt werden. Daher ist jeder Quadratmeter an der Siegburger Kaiserstraße wertvoll und wird genutzt. Das Kaiser Carré mit einer Tiefgarage im Untergeschoss und sieben Obergeschossen (plus dreistöckiges Technikgebäude) entsteht auf einem 2 825 m² großen Grundstück und wird die Innenstadt ab 2024 beleben. Die Etagen weisen Höhen von ca. 2,80 bis ca. 4,80 m auf. Das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss bieten zusammen 4 400 m² Gewerbefläche. Die Obergeschosse 2 bis 6 bestehen aus 69 Wohneinheiten mit fast 5 400 m² Wohnfläche. Die beiden oberen Etagen sind als Staffelgeschosse geplant.
Optisch ansprechender SB2-Sichtbeton
Für die Wand-Betonage setzt das Team der MBN Bau GmbH um die Bauleitung Sven Sage und Lena Trienekens auf Mammut 350. Das Schalungssystem kann seine Stärken beim Kaiser Carré-Projekt ausspielen, da es laut Hersteller leicht einzurichten und leistungsstark sei (Frischbetondruck vollflächig bis 100 kN/m²) sowie Betonagen bis 3,5 m Höhe ohne Aufstockung ermöglicht. Zu großen Elementformaten zusammenmontiert, werden besonders kurze Betonierzeiten für Wandflächen und Höhen bis 4 m erzielt – und somit ein schneller Baufortschritt. Die serienmäßige alkus Vollkunststoff-Platte ist optimal geeignet für die geforderten SB2-Sichtbetonoberflächen und ermöglicht in Verbindung mit dem symmetrischen Fugen- und Ankerbild der Schalung ein optisch ansprechendes Ergebnis.
Die Arbeitssicherheit gewährleisten insgesamt 50 Klapparbeitsbühnen vom Typ KAB mit integriertem Bühnenbelag und aufklappbarem Geländer. Sie sind platzsparend zu lagern und effizient zu transportieren. Die KAB wird direkt vom Stapel eingesetzt und lässt sich ohne Werkzeug oder lose Teile mit wenig Aufwand schnell aufbauen. Wird die Bühne per Kran angehoben, so klappt die Plattform aus und verriegelt automatisch in der offenen Position. Die Schalung kann auf die Plattform gestellt und darauf abgestützt werden.
Stützenschalung mit flexiblem System
Die Gebäudestützen werden mit der fahrbaren Stützenschalung CaroFalt hergestellt: Dabei sind vier baugleiche Elemente wie Windmühlenflügel gelenkig miteinander verbunden. So kommt das System zügig zum Einsatz und lässt sich flexibel auf die gewünschten Seitenmaße einstellen. Auch hier entsteht dank der alkus-Platte Sichtbetonqualität. Wie die Mammut 350 widersteht auch CaroFalt 100 kN/m² Frischbetondruck und erlaubt somit schnelle und hohe Betonagen.
Integrierte Sicherheitsfunktionen wie die Arbeitsplattform mit integrierter Aufstiegsleiter sorgen für einen reibungslosen Projektablauf. Nach dem Ausschalen wird die komplette Einheit mithilfe von Anklemmrädern einfach zum nächsten Einsatzort verfahren oder per Kranhub auf das nächsthöhere Geschossniveau transportiert.
Deckenherstellung mit Fallkopf-Träger-Element-Methode
Für die Decken vom Untergeschoss bis zum 1. Obergeschoss kam MevaDec zum Einsatz. Als vorteilhaft auf engen Baufeldern wie hier hat sich die Fallkopf-Träger-Element(FTE)-Methode erwiesen. Mit wenig Material und geringem Lageraufwand lassen sich damit schnell große Flächen herstellen. Die Hauptträger und Schalelemente werden vorzeitig ausgeschalt und bei der nächsten Betonage eingesetzt, während die Stützen weiterhin die zuvor ausgeschalte Decke sichern. MevaFlex wird zur Unterstützung der angelieferten Filigrandecken ab dem 2. Obergeschoss genutzt. Das Traggerüstsystem MEP dient auf der Baustelle zur Unterstützung der hohen Decken im Technikgebäude und passt sich ohne lästigen »Stützenwald« flexibel an die Gebäudegeometrie an. Das stabile Traggerüst ermöglicht eine flexible Höhenanpassung zum Unterstützen von Deckenschalungen, Schaltischen, Unterzügen oder Fertigteilen bis 21 m Höhe. Zusätzlich wurde das stabile Traggerüst MT 60 für die sichere Unterstützung der Balkone eingesetzt. s
