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Kiesel – KTEG Als Systempartner auf Prozessoptimierung setzen

In München haben wir geballte »Kieselkraft« erlebt – gespickt mit interessanten Neuentwicklungen, die in den kommenden Monaten sicherlich für Gesprächsstoff sorgen. Als erklärter Systempartner möchte der Hitachi-Händler vor allem eines, nämlich »keine halben Sachen« machen, wie Maximilian Schmidt, Geschäftsführer der Kiesel GmbH, sowie KTEG-Geschäftsführer Harald Thum gegenüber bauMAGAZIN-Chefredakteur Dan Windhorst erklärten. Zu den Highlights zählten neben leistungsstarken Hitachi-Baggern auch digitale Tools sowie eine kluge Erweiterung der »KTEG P-Line« – darunter etwa die neue »Tool-Box« sowie der »kleinste Saugbagger der Welt«.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Kiesel
Von: Dan Windhorst

Aktuell setzt Kiesel auf zwei zentrale Punkte – Systempartnerschaft und wirtschaftliche Prozessoptimierung. »Der Anwender steht im Mittelpunkt: Wir sind jedoch nicht kundenorientiert, sondern agieren kundenzentriert«, so Maximilian Schmidt. »Das Ziel ist es, nicht nur Systemlieferant, sondern Partner auf Augenhöhe zu sein.« Letztlich, und auch das stammt aus der Feder des Kiesel-Geschäftsführers, lasse sich das Konzept des Systempartners mit einem Schweizer Taschenmesser vergleichen, da Kiesel den gesamten Prozess beim Kunden abdecken kann. Notwendig für diesen Grundsatz sei die konsequente Fokussierung auf die Branche. Denn ob Bau-, Umschlag- oder Kompaktbranche – die Herausforderungen und Abläufe sind völlig verschieden. Für Kiesel bedeutet das: auch Beratung, Maschinen, Schnellwechsler, Anbaugeräte und Services müssen für jede Branche optimiert sein, damit jede Aufgabe möglichst schnell, sicher und effizient gelöst werden kann – »und damit auch maximal wirtschaftlich«, wie Toni Kiesel, Geschäftsführender Gesellschafter bei Kiesel, hinzufügte.

Hauseigene Ideenschmiede

Zurückgreifen kann Kiesel aufgrund der KTEG zudem auf ein eigenes Entwicklerteam: Rund 30 Ingenieure konzipieren neue Maschinen, Anbaugeräte und digitale Lösungen – von Prototypen bis zur Kleinserie. Einher geht das mit dem Grundsatz, prozessoptimierende Lösungen für die Baustelle zu bieten. Angesichts steigender Kosten, vorherrschenden Fachkräftemangels und wachsender Effizienz­anforderungen benötigen viele Bauunternehmer innovative Lösungen, die nicht nur die benötigte Leistung mit sich bringen, sondern auch flexibel einsetzbar, einfach zu handhaben und ­zuverlässig sind. Und genau hier setzt laut Harald Thum die »KTEG P-Line« an. Der Baubranche weht ein rauer Wind entgegen. Der akute Personalmangel, sowohl qualitativ als auch quantitativ, die Anforderungen an die Sicherheit der Mitarbeiter, die steigenden Kosten bei Prozessen, Personal und Zeit – das alles drückt auf die Effizienz der Bauprojekte und damit auf die Gewinnmargen der Unternehmen. »Durch unsere Anwender- und Marktnähe kennen wir die Probleme der Unternehmen nur zu gut«, so Harald Thum. »Die ›P-Line‹ ist unsere Antwort auf diese Herausforderungen.« Im Klartext handelt es sich bei der »P-Line« um die Verknüpfung von vier aufeinander abgestimmten Elementen: dem KTEG-Bagger als Multi-Tool-Carrier, sprich Geräteträger, sowie digitalen Assistenzsystemen, vollhydraulischen Rotationsschnellwechslern und eigens auf die Arbeitsschritte optimierten Anbaugeräten. »Letztlich ist die ›P-Line‹ dazu in der Lage, die Baustelle zu mechanisieren, die benötigte Performance zu verbessern, die Produktivität zu steigern und Prozesse zu optimieren«, wie Harald Thum im Rahmen eines Presserundgangs auf der Bauma erklärte. Zum Hintergrund: Die KTEG optimiert bereits seit 2010 Maschinen für die Bauindustrie – seit dem Jahr 2023 arbeitet das Unternehmen in einem Joint Venture als europäisches Forschungs- und Entwicklungs-Center zusammen mit Hitachi Construction Machinery. KTEG entwickelt und produziert neue Baumaschinen, verbindet diese mit digitalen Assistenzsystemen und möchte Sorge dafür tragen, dass der Fokus im Rahmen der Entwicklungsarbeit auf den Anforderungen der Bauunternehmen gerichtet ist. »Die ›P-Line‹ ist ein Standard, der sich auf jeder Ebene an den Ansprüchen der Bauindustrie orientiert und die Effizienz auf der Baustelle steigert«, wie auch Maximilian Schmidt bestätigte.


»CoPilot« und »CoPilot Pro«

Unterstützt wird der Maschinist vom »CoPilot« bzw. dessen Erweiterung, dem »CoPilot Professional« aus dem Hause KTEG. Mit dem »CoPilot« bietet man eine Plattform, auf der unterschiedliche Assistenzsysteme für ein harmonisches, effizientes Arbeiten mit dem Bagger integriert werden – und das herstellerunabhängig. Die Schnittstelle zur Hitachi-Maschinensteuerung »Zaxis Smart Control«, so Kiesel, sorgt mit »Tool Recognition« und »OilQuick Control« für eine automatische Werkzeugerkennung und immer korrekten und automatisch auf das Anbaugerät ausgerichteten Hydraulikparameter für eine maximale Effizienz. »CoPilot Professional« hingegen stellt das Upgrade dar und ergänzt das System um eine dynamische Baggerwaage, passive Höhen- und Tiefenbegrenzung, ein präzises 2D-System sowie »OQR Level«, eine Wasserwaage für das Anbaugerät, für eine maximale Effizienz. Übrigens: Im Aufbau des »CoPilot Professional« werden IMUs von Leica verwendet – das sind Trägheitsmesseinheiten, um die Neigung und Ausrichtung des Geräts präzise bestimmen zu können. Darauf lässt sich die optionale Leice-3D-Vorbereitung aufbauen. Das ermöglicht die Einrichtung einer Maschinensteuerung. Der Vorteil ist laut Kiesel eine Kostenersparnis, da die IMUs bereits verbaut sind. Mit dem neuen System »AutoDoku« lässt sich zudem der Baufortschritt protokollieren und dokumentieren. Über eine Cloudlösung lassen sich die Daten weiterverarbeiten. Ein Detail, das immer wichtiger wird.

Die »InnovationBOX«

Auf der Bauma traf sich die Redaktion außerdem mit Makineo-Geschäftsführer Jan Hakert sowie Sodex-CEO Ralf Pfefferkorn: Am Kiesel-Gemeinschaftsstand zeigten die beiden Branchenkenner u. a., wie sich Vermessung, Dokumentation und Management in Echtzeit erledigen lassen – und das bequem vom Büro aus. Die Lösungen von Sodex Innovations ermöglichen mit einer Kombination aus intelligenter Software und modernster Laser- und Kameratechnologie auf Baumaschinen Vermessung ohne Personal und in Echtzeit. Das Management und die Dokumentation einer Baustelle werden zudem automatisiert und vereinfacht. Bauleiter haben jederzeit die Übersicht darüber, wo schon gearbeitet wurde und welche Bereiche noch zu bearbeiten sind. Ebenso zeichnen die Systeme auf, wo wie viel von welchem Material gelagert wird, sodass es zu keinen falschen Zwischeninventuren kommt. Mit der »SDX«-Cloud soll überdies der Umgang mit digitalen Zwillingen durch maximale Flexibilität und Effizienz revolutioniert werden. Der Datenimport gelingt aus verschiedenen Quellen, ob von »AutoDoku«, Drohnen oder anderen Technologien, alle relevanten Informationen fließen nahtlos zusammen. Darüber hinaus bietet sich Kompatibilität mit Standardformaten – Punktwolken im gängigen Format lassen sich problemlos integrieren, um vielseitige Anwendungen zu ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist laut Jan Hakert die Vereinheitlichung der Daten: Verschiedene Datenquellen werden in einer einzigen, übersichtlichen Projektumgebung verarbeitet, um präzise Analysen und Vergleiche zu ermöglichen. Hinzu komme die Einbettung von Plandaten: Der Anwender kann Planungsdaten, wie etwa DXF-Dateien, für einen klaren Vergleich zwischen Planung und Realität hinterlegen.

Das »Cockpit der Zukunft«

Auf der Bauma wurde darüber hinaus das »Cockpit der Zukunft« gezeigt – und damit eine neue Art der Maschinensteuerung. Im Mittelpunkt steht die Ein-Monitor-Lösung »CPXOne«. Hier werden sämtliche Systeme wie Assistenz- und Maschinensteuerungssysteme mit Komfortfunktionen wie der individuellen Joystickbelegung zusammengeführt. Ergänzt wird das System durch individuell anpassbare »HighSpec«-Joysticks der nächsten Generation, welche Komfort und Fahrerunterstützung durch individuell belegbare und beleuchtete Bedienelemente, Vibrationsfeedback, »Kap­Sense« und Griffheizung auf das nächste Level bringen sollen. Aufgrund des Vibrationsfeedbacks erhalten Maschinenführer taktile Rückmeldungen, ohne auf akustische Signale angewiesen zu sein. »Für Maschinenführer wird die Arbeit auf der Baustelle immer komplexer. Darum verdienen sie ein Cockpit, das ihre Arbeit einfacher, effizienter und komfortabler macht. Unser ›HighSpec-Joystick‹ ist vollständig individualisierbar. Jeder Fahrer kann sich seine Steuerung exakt so anpassen, wie es für ihn am besten funktioniert. Maximale Präzision, minimale Ablenkung – das ist Maschinensteuerung 4.0«, wie Maximilian Schmidt erläuterte.

In Sekunden gewechselt

Ebenfalls auf der Bauma vertreten war der Rotationsschnellwechsler »OQR«, dieser soll nach Ansicht von Kiesel zusammen mit dem breiten Aufgebot an Anbaugeräten den Unterschied machen und die Arbeit auf der Baustelle auf ein anderes Level heben. So lassen sich alle Anbaugeräte direkt aus der Kabine innerhalb von zehn Sekunden wechseln und sicher verriegeln. Einmal angekoppelt, bietet der Rotationsschnellwechsler die Freiheit, die Anbaugeräte in einer endlosen 360°-Drehung zu bewegen und präzise auszurichten. Der immense Vorteil laut Kiesel: Alle Anbaugeräte lassen sich leicht in die notwendigen Positionen bringen, ohne dass der Bagger umgesetzt werden muss. »Indem wir auf externe Drehwerke verzichten, reduzieren wir die Aufbauhöhe um mindestens 20 cm und integrieren die Adapterplatte direkt in den Rahmen der Anbaugeräte«, erklärte Harald Thum die »Vereinfachung« am Ende des Baggerstiels.

Neue Anbaugeräte präsentiert

Viel Aufmerksamkeit erhielt Kiesel in München übrigens auch für seine neu konzipierte »360° Multi Saugbox« – den laut Hersteller »kleinsten Saugbagger der Welt.« Tatsächlich handelt es sich dabei um ein neues Anbaugerät, bei dem die Devise »Saugen statt graben« zum Tragen kommt. Gerade bei Einsätzen in städtischen Bereichen, beim Freilegen von Infrastrukturknoten und bei Arbeiten unter Bäumen kann die »Saugbox« immense Vorteile mit sich bringen, wie Toni Kiesel höchstpersönlich erklärte: »Mit der ›Multi Saugbox‹ verfügt der Maschinist über ein Werkzeug zum Graben, Lösen, Saugen und Entleeren – eine Systemlösung für den Kompaktbereich, die wir zum Patent angemeldet haben.« Anwendung findet das neue Anbaugerät beispielsweise im Netz- und Kabelbau, im klassischen Hoch- und Tiefbau sowie bei Rohrleitungsarbeiten, im Telekommunikations- und Breitbandausbau und im GaLaBau. Vorgestellt wurde die »Multi Saugbox« in Kombination mit dem kompakten Hitachi-Bagger »ZX48«. Eine weitere innovative Neuentwicklung stellt die »6 in 1«-Klappschaufel dar: Sie vereinigt sechs Funktionen in einem Anbaugerät. Sie ist optimiert für Laden, Planieren und Verfüllen, wie man es von einem Radlader kennt. Die Klappschaufel, so KTEG, reduziere den Bedarf an spezialisierten Anbaugeräten. »Ihr Einsatz beschleunigt Prozesse um den Faktor fünf verglichen mit einem Tieflöffel«, wie Toni Kiesel anfügte. Eine weitere Neuheit stellten die KTEG-Ingenieure mit der »Tool-Box« vor: Damit man immer alle Anbaugeräte auf der Baustelle griffbereit und aufgeräumt hat, entwickelte KTEG eine Gerätebox, in der alle »P-Line«-Anbaugeräte transportsicher und kompakt gelagert werden können.d

 

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