Kaup gelang es, die Funktionen eines Zinkenverstellgeräts elektrisch umzusetzen. Dass das funktioniert, davon konnten sich schon Besucher der LogiMat im März überzeugen. Neben einer dort gezeigten Studie wurden aber auch bereits Testgeräte im normalen Betrieb in unterschiedlichen Umgebungen intensiv auf ihre Praxistauglichkeit getestet.
Direkte Kommunikation mit dem Flurförderzeug
Dabei fiel vor allem positiv ins Auge, dass Seitenschub und Position der Gabelzinken millimetergenau definiert und angesteuert werden können. Auf zwei Wegen kann das erfolgen: Entweder über die eigene Steuerung des Anbaugeräts oder über die Steuerung des Flurförderzeugs. Bei Letzterer kann das Zinkenverstellgerät »eins werden« mit dem Fahrzeug. Es benötigt dafür nur eine offene Schnittstelle. Und das eröffnet nicht nur vielfältige neue Einsatzmöglichkeiten, sondern erhöht auch die Sicherheit in der Logistik. Denn das Flurförderzeug erhält zu jeder Zeit eine Rückmeldung über die genaue Position des Anbaugeräts oder der Gabelzinken. Zudem können künftig über eine so gestaltete Schnittstelle weitere Funktionen, beispielsweise eine laufende Kontrolle der Verschleißteile integriert werden.
Elektrische Einstellung des integrierten Seitenschubs
Bereits in der Gegenwart angekommen ist eine weitere Innovation, die der Anbaugerätehersteller vor kurzem vorgestellt hat. Es ist die Hybrid-Version eines Zinkenverstellgeräts der Modellreihe T160B. Es greift einzelne Elemente des vollelektrischen Zinkenverstellgeräts T160BE auf und besitzt wie das Seriengerät einen integrierten Seitenschub. Außerdem wird es weiter hydraulisch angetrieben. Die Innovation ist vielmehr eine neuartige Steuerung. Sie sorgt dafür, dass der maximal zulässige Seitenschub jederzeit zur Verfügung steht und so die maximal mögliche Resttragfähigkeit immer genutzt werden kann.
Die Steuerung begrenzt den praktisch möglichen Öffnungsbereich, standardmäßig sind das ± 100 mm – direkt im Zylinder. Damit kann das Zinkenverstellgerät mit integrierten Seitenschub so genutzt werden als besäße es einen separaten Seitenschub. Die Vorteile beider Systeme – begrenzter Öffnungsbereich und maximal mögliche Resttragfähigkeit – werden in einem Anbaugerät vereint.
Auch bei diesem Zinkenverstellgerät ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen bzw. Kaup kann weitere Funktionen je nach Anforderung noch integrieren. Beispielsweise ist es möglich, den zulässigen Seitenschub an die Hubhöhe anzupassen: also je höher das Anbaugerät desto geringer der Seitenschub. Dies ist u. a. ein Faktor bei der Be- und Entladung von Containern. Dabei stünde der komplette Seitenschub am Boden noch zur Verfügung. Dieser würde sich aber verringern, je mehr das Anbaugerät angehoben wird. Nötig ist dafür eine Schnittstelle, und für weitere Funktionen, so der Anbieter, ein wenig Fantasie. §