Gutes 1. Quartal im Jubiläumsjahr – Standort Köln-Deutz soll geräumt und Werk am Chiemsee eventuell geschlossen werden

Lesedauer: min

Mit 44 457 verkauften Motoren ist der Absatz im 1. Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahresquartal um 22,7 % gestiegen. Im 4. Quartal 2013 konnten mit 49 329 Motoren 9,9 % mehr abgesetzt werden. Der Umsatz erhöhte sich im 1. Quartal 2014 um 18,2 % auf 342,7 Mio. Euro, dabei wurden in allen drei Regionen – EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), Amerika und Asien/Pazifik – die Umsatzerlöse gesteigert. Im 4. Quartal 2013 lagen die Umsatzerlöse mit 410,1 Mio. Euro höher. Dank der Ausweitung des Geschäftsvolumens und eines verbesserten Ergebnisses aus at-equity-bewerteten Finanzanlagen ist das operative Ergebnis (EBIT) ebenfalls gestiegen. Es belief sich auf 1,9 Mio. Euro und übertraf damit den negativen Vorjahreswert von – 6,4 Mio. Euro deutlich. Das Konzernergebnis der ersten drei Monate blieb negativ – 0,6 Mio. Euro, hat sich damit gegenüber dem Vorjahr aber um 6,3 Mio. Euro verbessert. Insgesamt konnten alle Finanzkennzahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert werden. »Positiv hervorzuheben ist insbesondere die Entwicklung unserer Finanzstärke: Die Nettofinanzverschuldung hat am Ende des Berichtsquartals 35,5 Mio. Euro betragen und sich damit gegenüber dem Vorjahreswert um 33,8 Mio. Euro verbessert«, so Deutz-Finanzvorstand Dr. Margarete Haase.


Um die Effizienz weiter zu erhöhen, will Deutz eine Standortoptimierung durchführen und die Kölner Standorte konsolidieren: Binnen zwei Jahren will das Unternehmen den namensgebenden Standort Köln-Deutz räumen und am größten Standort Köln-Porz ein neues Wellenzentrum für Nocken- und Kurbelwellen errichten. Die Kurbelgehäusefertigung für die Baureihe 2011 wird nach Unternehmensangaben ausgelagert. Für Köln hat sich das Unternehmen außerdem dazu verpflichtet, innerhalb von vier Jahren keine betriebsbedingten Kündigungen ohne Zustimmung des Betriebsrates auszusprechen und alle Auszubildenden unbefristet zu übernehmen. Im Rahmen dieser Standortoptimierungsstrategie werde auch die Möglichkeit untersucht, das Werk für Austauschmotoren am Chiemsee zu schließen und in Ulm zu integrieren. »Es ist unsere Aufgabe, Deutz bestmöglich für die Zukunft aufzustellen. Dazu gehört es auch, alle Kosten und Strukturen immer wieder kritisch zu hinterfragen und weiter zu optimieren«, erläutert Dr. Helmut Leube, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG, und ergänzt: »Wir sind davon überzeugt, dass wir durch die Standortoptimierung einen nachhaltigen Mehrwert für Deutz schaffen.«


Die Maßnahmen dürften das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr einmalig mit etwa 15 bis 20 Mio. Euro belasten. Auf der anderen Seite rechnet das Unternehmen mit einer wesentlichen Verbesserung des operativen Ergebnisses ab 2016; ab 2017 soll diese voraussichtlich jährlich mehr als 10 Mio. Euro betragen. Die Investitionen vor allem für das Wellenzentrum Köln-Porz belaufen sich auf etwa 20 Mio. Euro. Diese sollen durch die Erlöse aus der Veräußerung von Immobilien in den Folgejahren deutlich überkompensiert werden können.


Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen eine erfreuliche Umsatzentwicklung. Dazu sollen die bereits eingeleiteten Wachstumsprojekte sowie der zunehmende Anteil höherwertiger Motoren der neuen Emissionsstufen am Gesamtabsatz beitragen. Im Geschäftsjahr 2014 soll der Umsatz im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. Die EBIT-Marge vor Einmal­effekten soll über 4 % betragen bzw. über 3 % nach den genannten Einmal­effekten aus Standortoptimierungen.

[0]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT