Mit der Drohnen-Plattform von FlyNex lassen sich Drohnenflüge und -routen auf Basis der Luftraumgesetze per Knopfdruck planen. Einmal geplant, kann der Flug beliebig oft exakt wiederholt werden. Erfasste Projektdaten werden in der Plattform gespeichert und können mit Analyse-Tools ausgewertet werden. Darüber hinaus ist es via Cloud möglich, dass alle Projektbeteiligten über den Prozess der Flugplanung, Befliegung und Analyse zusammenarbeiten und gemeinsam auf die erhobenen Daten zugreifen können.
Anwendungsfall Brückeninspektion
Gemeinsam mit dem Industriedienstleister und Ingenieur-Consulting-Unternehmen GMB hat FlyNex eine automatisierte digitale Befliegung im Herbst 2020 getestet. Testobjekt war eine Brücke im brandenburgischen Welzow bei Cottbus, die über Bahngleise führt und sich auf dem Gelände des Bergbauunternehmens LEAG befindet. Ziel war es, mithilfe der Drohne und der angeschlossenen KI-Lösung mögliche Schäden mit einer Genauigkeit von kleiner als 1 mm automatisiert zu identifizieren.
Zu Beginn haben die Projektbeteiligten per Plattform Flugrouten geplant und Aufstiegsgenehmigungen beantragt. Basis für die Planung ist eine Luftraumkarte, die alle Luftraumauflagen und räumlichen Hindernisse, wie Brücken oder Gebäude, enthält. Das Drohnen-Software-Unternehmen ermöglicht es damit, eine rechtskonforme Befliegung binnen weniger Minuten zu planen. Zur Vorbereitung des Tests gehörten eine mehrtägige Schulung und praktische Einweisung an ausgewählten Brückenbauwerken außerhalb des eigenen Betriebsgeländes.
Automatisierte Befliegung und Datenauswertung mit KI
Zum Auftakt flog eine Drohne des Herstellers DJI die Route an der Brücke automatisiert ab. Um auch die Unterseite der Brücke erfassen zu können, wurde die Drohne mit einer oben montierten Kamera ausgestattet. Bei der Befliegung wurden die Bilder in die Plattform übertragen. Über eine Schnittstelle konnten die Aufnahmen der Drohne per KI-Analyse von Viscan Solutions ausgewertet werden. Diese KI kann Schäden auf Oberflächen wie Risse, Rost, Verschmutzungen, Abplatzungen und Bewuchs erkennen. Automatisiert führte die KI eine Schadbildanalyse durch und stellte Beschädigungen grafisch dar. Dadurch ließ sich die manuelle Nachkontrolle der Ingenieure auf ein Minimum reduzieren.
Präziser, sicherer und schneller
Brückeninspektionen sind ein komplexer und kostenintensiver Vorgang, da Gerüste sowie Hubsteiger eingesetzt und Brücken gesperrt werden müssen. Durch den automatisierten digitalen Drohneneinsatz kann auf kostenintensive Einrüstungen verzichtet werden, auch die Arbeitssicherheit wird erhöht. Zudem ergibt sich eine Zeitersparnis im Vergleich zur Inspektion ohne Drohne. Demnach schätzt FlyNex, dass die Inspektion einer 200-m2-Brücke ohne Drohne rund 13 Stunden in Anspruch nimmt: Inbegriffen sind hier die Projektplanung, das Genehmigungs-Management, die Einrichtung und Einweisung in technische Geräte, die Begehung und Dokumentation sowie die Erstellung des Prüfberichts. Bei der digitalisierten Brückeninspektion per Drohne wird die Gesamtdauer nach der FlyNex-Schätzung um 50 % reduziert.
Muss nach einigen Jahren erneut inspiziert werden, kann die Befliegung mit der gespeicherten Flugroute wiederholt werden. t