DEULA: Baumaschinen als Schulungs- und Werbeobjekte

Anhand neuer Cat Geräte vermittelt die Deula das Rüstzeug für die grüne Branche.

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FREISING (SR). Teiche anlegen, Pflastersteine setzen oder Gartenmauern hochziehen – das gehört zum Tagesgeschäft der Mitarbeiter von Garten- und Landschaftsbau-Firmen. Als Hilfsmittel dienen Radlader und Bagger. Damit den angehenden Galabauern die Gerätetechnik den Einstieg in das Berufsleben erleichtert, müssen sie am Ende ihrer Ausbildung auch mit der Technologie umgehen können, die Unternehmen auf Baustellen einsetzen. Dafür ist die Deula Bayern GmbH in Freising zuständig. Das Berufsbildungszentrum schließt Wissenslücken mit der überbetrieblichen Ausbildung, die für Unternehmen einen immer höheren Stellenwert hat, seitdem der Branche Fachkräfte fehlen.


Galabau-Azubis bekommen im Schulungszentrum in Freising innerhalb von drei bis sechs Wochen das nötige theoretische und praktische Rüstzeug für die grüne Branche vermittelt. Dazu zählen technische Grundlagen, wie etwa der Umgang mit den Maschinen, deren Wartung und Pflege, sowie Ladungs- und Arbeitssicherheit, um darin Routine zu erhalten. Damit der Nachwuchs mit seinem Wissensstand auf Höhe der Zeit ist, investiert die DEULA regelmäßig in den neuesten Stand der Technik – wie soeben in zwei kompakte Baumaschinen von Cat.

Anhand des Radladers 908M und Minibaggers 305.5E sollen GaLaBauer so praxisnah wie möglich auf ihren späteren Beruf vorbereitet werden. „Natürlich können wir nicht jedes Jahr in Baumaschinen investieren, doch mit unserem Investitionszyklus haben wir einen guten Mittelweg gefunden“, so Marc Schlegel, Betriebsleiter und Ausbilder in Freising.

Viele Stunden haben die Vorgänger, ein Cat Radlader 906H2 und ein Cat Minibagger 303.5E CR, nicht vorzuweisen, die inzwischen vier Jahre alt waren. Für den Austausch der Geräte inklusive der Werkzeuge wie Tief- und Grabenräumlöffel, Gabeln und Schaufel sorgte die Zeppelin Niederlassung München und ihr Verkäufer Wolfgang Brecht. „Wir erreichen mit den Maschinen innerhalb eines Jahres an die 250 bis 300 Betriebsstunden. Im Vergleich zu einem Unternehmen mag das zunächst wenig sein. Doch schließlich bewegen wir nur Kompaktgeräte und das auch nur zu Schulungszwecken. Bei uns wird damit nicht kontinuierlich unter Volllast gearbeitet und somit zeigen sich an den Maschinen auch kaum Abnutzungserscheinungen, zumal die Pflege und Wartung ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist“, erklärt Marc Schlegel.

Gleichzeitig tragen die Auszubildenden auch ihr Wissen in die Betriebe. „Daher sind die Neumaschinen auch Werbeträger, mit denen sich unsere Kursteilnehmer vertraut machen und Erfahrung sammeln können. Es macht eben doch einen Unterschied, ob man die Leistungsdaten nur von einem Werbeprospekt her kennt, oder im wahrsten Sinne selbst erfährt, wie es damit steht“, so Schlegel. Auch andere Kursteilnehmer werden mit dem neuen Radlader und Bagger arbeiten. Etwa wenn sie einen der Baustellenkurse besuchen. Dort sollen die Auszubildenden in einer Halle – ohne Beeinträchtigung der Witterung – in einem kleinen Team ein Bauwerk innerhalb von ein oder zwei Wochen erstellen. Vielfach können Ausbildungsbetriebe nicht alle Aufgaben abdecken oder Fertigkeiten vermitteln, die ein Galabau-Auszubildender können muss – hier springt die Deula ein. In Freising lernen sie verschiedene Aufgaben aus der Galabau-Praxis, wie zum Beispiel Trockenmauerbau, Belagsflächen, Bauwerksbegrünung, Teichbau und die Bepflanzung. Da geht es zwar nicht schwerpunktmäßig um Baumaschinentechnik, so Schlegel, doch sollen die neuen Baumaschinen schwere Lasten heben, falls es die Bauaufgabe erfordert, und die Teilnehmer bei den unterschiedlichsten Arbeiten und Übungsbaustellen unterstützen.

2016 wurden von der Deula 173 Kurse angeboten, die 2 379 Teilnehmer besuchten. Dazu gehörten Motorsägen- und Obstbaumschnittkurse bis zum Sachverständigenkurs sowie Weiterbildungsmöglichkeiten zum Vorarbeiter, Bauleiter oder Betriebswirt. Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter und Führungskräfte im GaLaBau sowie an Kommunen, insbesondere an Mitarbeiter von Bauhöfen. Zusätzlich zur überbetrieblichen Ausbildung werden Fort- und Weiterbildungen zur Golfplatzpflege (Greenkeeping), zur Fußball- und Sportplatzpflege und in der Fahrschule alle Führerscheinklassen angeboten.

Dass sich auch Ausbilder wie Marc Schlegel immer wieder weiterbilden müssen, versteht sich von selbst. Dafür richtete er zusammen mit Baumaschinenherstellern und -lieferanten einen Kurs über technische Neuentwicklungen im GaLaBau aus. Der Teilnehmerkreis: Ausbilder von Deula-Lehranstalten aus dem ganzen Bundesgebiet. Sie erhielten ein Wissens-Update zu Abgasfiltertechnik und alternativen Antrieben. Praktisches Arbeiten wurde den Teilnehmern ebenfalls abverlangt – als Schulungsobjekte dienten der neue Cat Radlader 908M und Minibagger 305.5E - nachdem deren Bedienungsfunktionen und Einstellmöglichkeiten von Zeppelin erläutert worden war. Maschinensteuerungssysteme stellte Sitech anhand der Cat Raupe D5K vor. Auch im Galabau sind Steuerungen auf dem Vormarsch. „Wir wollen nichts verpassen, sondern hier unser Wissen an den Nachwuchs weitergeben“, meint Schlegel. Die Funktionsweise eines Rotationslasers wurde ihm und seinen Kollegen nähergebracht. Erst musste die Laseranlage aufgebaut, eingerichtet und dann schließlich getestet werden, indem der Parkplatz auf dem Gelände neu abgezogen und auf ein einheitliches Höhenniveau gebracht wurde. Wie schwierig das ohne Unterstützung ist, erfuhren die Ausbilder, als sie diese Aufgabe auch mal ohne Steuerung absolvieren mussten – ein schöner Lerneffekt, wie sich herausstellte.

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