Der Koloss von Köln

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Rund 130 m Hakenhöhe sind für einen Turmdrehkran eigentlich ein Kinderspiel, 130 m Hakenhöhe freistehend allerdings eine Herausforderung. Auf der Baustelle des TÜV Rheinland war das die einzige Möglichkeit. »Der Kran konnte nicht nahe genug an das Hochhaus herangestellt werden, um ihn abzuspannen«, erläutert Carsten Druske, Niederlassungsleiter von WOLFFKRAN Dortmund. »Rundherum stehen Gebäude, deren Flachdächer einen 152 t schweren Kran nicht hätten tragen können. Auch ein Baugerüst konnte darauf nicht stehen.« Ein Fall für die Statikprofis des Heilbronner Kranherstellers. »Unsere Technikabteilung hat mit dem Kölner Kran eine bemerkenswerte statische Berechnungsleistung vollbracht, die bei den Wettbewerbern ihresgleichen sucht«, betont Druske.


Eine Baustelle der Superlative

Der spitzenlose Wolff 6031.8 ­clear erfüllt mit seiner Tragkraft von 3,1 t bei 60 m Ausladung sowie maximal 8,5 t bei 25 m Ausladung und einer Hubgeschwindigkeit von maximal 115 m/min alle Anforderungen der Hochbaustelle. In Köln wird er für das Heben schwerer Stahl- und Glaselemente eingesetzt. Für einen sicheren Stand des Wolff fertigte Bilfinger ein rund 1 300 t schweres, 12 m x 12 m großes Betonfundament mit 18 m tiefen Pfahlgründungen. »WOLFFKRAN hat uns mit der Leistungsfähigkeit und Größe des Krans und dem ausgereiften Planungskonzept überzeugt«, sagt Michael Geßner, technischer Leiter der TÜV Rheinland Immobiliengesellschaft.

Die Montage des roten Riesen glich einem wahren Kraftakt. »Üblicherweise werden Krane mit dieser Hakenhöhe Stück für Stück bis zur finalen Höhe geklettert«, erläutert WOLFFKRAN-Leitmonteur Oliver Manthei. Bei dem Kölner Wolff habe man aber einen 750 t schweren Autokran der Firma Colonia eingesetzt – einer der schwersten auf dem deutschen Markt. »Dadurch konnten wir den Wolff innerhalb des vorgegeben Zeitfensters von zweieinhalb Tagen auf seine Endhöhe aufbauen«, so Manthei.


 

»Unsere Technikabteilung hat mit dem Kölner Kran eine ­bemerkenswerte statische ­Berechnungsleistung vollbracht, die bei den Wett­bewerbern ihresgleichen sucht.«

Carsten Druske,

Niederlassungsleiter WOLFFKRAN Dortmund


Zwischen Himmel und Erde

Neben all den Superlativen gibt es auf der Kölner Baustelle noch eine weitere Zahl, die beeindruckt: Ungefähr 40 Minuten benötigt der Kranführer täglich, um seinen luftigen Arbeitsplatz in 130 m Höhe zu erklimmen – und genauso lange, um am Abend wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. »Ein Job mit Fitnessfaktor«, so Carsten Druske. »Wir haben uns deshalb entschieden, den Kran mit einem Außenaufzug nachzurüsten«, sagt Michael Geßner. »Einerseits, um dem Kranführer seine Arbeit zu erleichtern, vor allem aber wegen der Sicherheit. Denn auch eine Rettungsmannschaft würde 40 Minuten bis nach oben benötigen, sollte dem Kranführer etwas zustoßen«, gibt Geßner zu bedenken.

»Üblicherweise werden Krane mit dieser Hakenhöhe Stück für Stück bis zur finalen Höhe geklettert. Hier haben wir aber einen 750 t schweren Autokran der Firma Colonia ­eingesetzt – einer der schwersten auf dem deutschen Markt.«

WOLFFKRAN-Leitmonteur Oliver Manthei

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