Den passenden Greifer für den Kiesabbau finden

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Die ersten wartungsfreien Unterwassergreifer in der niedrigeren Gewichtsklasse gingen Anfang der 1980er Jahre am Nieder- und Oberrhein in Einsatz. Die erzielte Mehrleistung betrug pro Greiferhub ca. 1 t bis zu 3 t pro Hub. Dabei wurden parallel sowohl das Grab- als auch das Greifverhalten der jeweiligen Greifer optimiert. Es war so gesehen der erste Schritt zu mehr Wirtschaftlichkeit beim Nassbaggern.


Als weiterer Vorteil für die Kiesbranche zeigte sich dann das wartungsfreie Gelenklagersystem von Kröger. Die Wartungsfreiheit eines Greifers hat neben der Sicherheit und dem Umweltschutz einen entscheidenden Einfluss auf die Standzeiten eines Greifers und somit auf die Wirtschaftlichkeit. Franz Lehnert, Vertriebsleiter bei Kröger: »Wir bauen fast nur noch Greifer, die neben der Nachhaltigkeit gegenüber der Umwelt auch die Wirtschaftlichkeit berücksichtigen.« Wartungsfreie Technik zahle sich tatsächlich in barer Münze aus, weil das lästige Abschmieren und somit ein Produktionsstillstand entfalle.Zwei unterschiedliche Systeme


Dass Kröger dabei zwei unterschiedliche Systeme für unterschiedliche Preissegmente entwickelt hat und diese der Kiesbranche für seine Motor- und Seilgreifer anbietet, ist vielen nicht bekannt. Bekannt sind allen die normalen, »starren« Lager, die zwar ein Abschmieren unnötig machen, aber die auch den Gelenken und Schalen keinen Bewegungsspielraum lassen. Mit dem Ergebnis, dass schon beim leichten Verziehen der Schalen durch einen höheren Druck Sand und Kies aus der entstandenen Schalenöffnung auslaufen kann.


Aus diesem Grund hat Kröger ein wartungsfreies Gelenk­lager entwickelt, das gleichzeitig »beweglich« ist und das den Anforderungen besonders der Kiesbranche beim Greifen von Überkorn bis hin zu Findlingen gerecht werden soll. Es ist ein Gelenklager mit einem konstruktiv vorgesehenen Kippwinkel von 4° bei jedem Lager auf jeder Seite. Dies macht für die Schalen eine Bewegungsfreiheit von 8° aus, genug, um große Findlinge zu greifen, ohne dass sich die Greiferschalen dauerhaft verziehen. In der Praxis wandern die leicht verzogenen Schalen nach ein paar Hüben wieder in ihre ursprüngliche Position zurück, sodass kein Sand mehr auslaufen kann. Die Abdichtung selbst wird erreicht durch vulkanisierte Schaumstoffringe aus Cellasto. Diese Cellasto-Dichtringe haben die Eigenschaft, dass sie sich im täglichen Einsatz selbst abdichten, indem sich an der porösen Oberfläche des Materials Sand und Schlemmstoffe in die Poren setzen: eine Abdichtung von Material gegen Material. Diese hochwertige, abgedichtete Lagerungstechnik liefert nach eigenen Angaben nur Kröger.Für die Krüger-Kunden bedeutet dies, dass durch die Abdichtung der Greiferlager vom Tag der Inbetriebnahme bis zur nach zwei bis drei Jahren notwendigen Komplettüberholung mit anschließender Garantieleistung ein Greifer wartungsfrei ist und nicht geschmiert werden muss bzw. darf. Aufgrund dieser Erfahrung gibt Kröger auf sein wartungsfreies Lagerungssystem eine für die Branche überdurchschnittliche Garantie von über 125 000 Hüben bzw. 3 000 Betriebsstunden – bei einem


5-m³-Greifer mit einer Nutzlast von 10 t eine Garantie von 1,25 Mio. t gebaggerter Kies und Sand. Auf die Frage, wie sich dies in der Praxis auszahle, antwortet Franz Lehnert: »Für die Praxis bedeutet dies, dass Kröger einen europäischen Doppelrekord aufgestellt hat: Wir haben einen 26-t-Felsbrocken aus 180 m Tiefe gehoben!«


Auf dem Vierwaldstättersee in der Schweiz schwimmt dieser »Europameister«. Es ist eine Schwimmbaggeranlage mit einem Kröger-Seil-Unterwassergreifer vom Typ UWS. Mit diesem Gerät sollen sich selbst unter schwierigsten Bedingungen Kies und Sand unter Wasser gewinnen lassen. Hier hob ein 8-m³-Greifer von Kröger einen 26 t schweren Felsbrocken aus 180 m Wassertiefe ans Tageslicht – dies entspricht dem Gewicht von rund 22 VW-Golf. Der Kröger-Greifer bestand die Gewaltleistung ohne Beschädigung.


Der Seil-Unterwassergreifer wird oft auf Schwimmbaggeranlagen eingesetzt. Motorunterwassergreifer eignen sich ebenso für alle Bereiche der Fluss- und Seebaggerung. Auch bei komplizierten Bodenverhältnissen erreichen beide Unterwassergreifer-Systeme nach Kröger-Angaben üblicherweise Arbeitstiefen von weit über 100 m. In der Regel entscheiden Kunden selbst, welches System zu bevorzugen ist. Kröger individualisiert dann entsprechend der Kundenbedürfnisse.

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