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Bundesgütegemeinschaft IB: Definierte Rahmenbedingungen für Betoninstandsetzung

Immer mehr Betonbauwerke weisen Schäden auf, ihr Erhalt und die Instandsetzung erfordern den spezifischen Anforderungen ent­sprechende bauliche Maßnahmen. Voraussetzung sind detaillierte, auf den Einzelfall abgestimmte, Bauwerks­untersuchungen, wie das ­bau­MAGAZIN bereits am Beispiel der Architektur LeCorbusiers in Heft 9/17, Seite 126 aufgezeigt hat. Ein entsprechendes Schadensbild zeigt sich auch an der Hamburger Köhlbrandbrücke.

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Gerade im Anfangsstadium lassen sich Schäden an Betonbauwerken mit relativ geringem Kostenaufwand nachhaltig beheben, sofern sie sach- und fachgerecht ausgeführt werden. Sind die Schäden fortgeschritten, ist eine qualitätsvolle Betoninstandsetzung auf Basis der gül­tigen Regelwerke meist mit ­höheren Kosten verbunden. »Unabhängig davon, ob die Maßnahme standsicherheitsrelevant ist oder nicht, hat bei Betoninstandsetzungsmaßnahmen eine Planung vorauszugehen«, so Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken (Bundesgütegemeinschaft IB). Die Aufgabe sei grundsätzlich einem sachkundigen Planer zu übertragen, der durch Zusatzqualifikationen die erforderlichen besonderen Kenntnisse auf dem Gebiet von Schutz und Instandsetzung von Betonbauwerken nachweisen könne.


Die Bundesgütegemeinschaft vertritt mehr als 300 Mitgliedsunternehmen und knapp 80 Planungsbüros. Alle Mitglieder haben sich dem Prinzip der Eigen- und Fremdüberwachung verpflichtet. Für die Fremdüberwachung unterhält die Bundesgütegemeinschaft eine Prüf- und Überwachungsstelle, die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) für den Bereich der DAfStb-Instandsetzungs-Richtlinie und vom Bundesverkehrsministerium gemäß den ZTV-ING anerkannt ist.

Beispiel Köhlbrandbrücke

Diese Fremdüberwachung war bei der Betoninstandsetzung an der Ostrampe der Köhlbrandbrücke baurechtlich zwingend erforderlich. Bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1974 galt sie als eines der modernsten Brückenbauwerke der Republik und zählt heute noch zu den längsten Straßenbrücken Europas. Ein ständig laufendes Instandhaltungsprogramm, das unter anderem umfassende Wartungen, Inspektionen und erforderlichenfalls Betoninstandsetzungen vorsieht, sorgt dafür, dass diese Ost-West-Verbindung innerhalb des Hamburger Hafens auch künftig den hohen Verkehrsbelastungen ohne Einschränkungen gewachsen sein wird.     §

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