Abbruchbranche traf sich wieder in Berlin

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Die Veranstaltung, eröffnet von Andreas Pocha, Geschäftsführer des Deutschen Abbruchverbandes, bot in diesem Jahr 18 Vorträge zu aktuellen Themen rund um den Abbruch. »Von der Wiege zur Wiege (und nicht zur Deponie)« sprach Valentin Brenner (er leitet das Expertenteam Cradle to Cradle bei Drees & Sommer Advanced Building Technologies in Stuttgart, der Engineeringsparte der Drees & Sommer Gruppe) im ersten Vortrag der Veranstaltung und legte dar, wie Gebäude künftig zu Rohstoffdepots und Materialquellen werden dürften.


Den »Herausforderungen im Übergang vom nuklearen Rückbau zum konventionellen Abbruch« widmete sich Thomas Mandrysch von E.ON Technologies (Hannover) und legte die speziellen Anforderungen beim Rückbau der deutschen Kernkraftwerke durch des Atomausstiegs bis zum Jahr 2022 dar. Das E.ON-Kernkraftwerk Staade war bereits 2003 infolge des Atomausstiegs der damaligen Rot-Grünen-Bundesregierung vom Netz genommen worden.

Praxisbeispiele aus Hamburg, ­Dresden und Bayerisch-Schwaben


Auch andere Vorträge beschäftigten sich mit Abbruchbeispielen aus der Praxis wie dem »Rückbau der Langenfelder Brücke in Hamburg unter Aufrechterhaltung des Verkehrs« (Karl-Heinz Reintjes und Thomas Ludewig, DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, sowie Wolfgang Strobl, Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft), dem »Dresdner Kulturpalast – Umbau und Modernisierung eines historischen Erbes« (Mark Siebigteroth, Sakosta SKB) oder der Sprengung der Kurzwellensendeanlage Wertachtal südlich von Augsburg. Dabei handelte es sich um eine langjährig von der Deutschen Welle betrieben Sendeanlage, zuletzt bestehend aus 29 Stahlmasten, die wie Sprengmeister Karl-Heinz Bühring von der Otto Freerk Abbruch Sprengtechnik berichtete, Ende letzten Jahres per Knopfdruck verschwanden.


Über den Abbrucheinsatz mit Betonamit hatte das bau­MAGAZIN zuletzt in Ausgabe 3/2014, Seite 63, informiert. Das Quelldruckmittel eignet sich, wie Bruno Meyerhans als Geschäftsführer des Herstellers Kubatec BMT (Ruggell in Liechtenstein) referierte, zum vibrations- und lärmlosen Abbruch von Bunkern und anderen massiven Betonbauten.


In weiteren Vorträgen der Fachtagung zeigte Prof. Dr.-Ing. Uwe Görisch aus Karlsruhe »sechs Schritte zum RAL-Gütezeichen ›Abbrucharbeiten‹« auf und einen Ausblick zum Recycling mineralischer Abfälle aus Sicht der Wirtschaft gab Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse). Über »Aktuelles aus dem ­Europäischen Abbruchverband« wusste zudem Jose Blanco (EDA European Demolition Association, Madrid) zu berichten.

Fachausstellung


Begleitend zur Fachtagung präsentierten rund 90 fachbezogene Aussteller ihre Produkte auf der Fachmesse im Berliner Tagungshotel. Neben Geräteherstellern und -händlern waren Anbieter von Versicherungsleistungen, Ausrüster für Arbeiten in kontaminierten Bereichen sowie Aus- und Weiterbildungseinrichtungen vertreten.


Die 22. Ausgabe der »Fachtagung Abbruch« wurde bereits auf den 4. und 5. März 2016 und wieder in Berlin fixiert. tü/th


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