Weltpremiere für neuen Raupenbagger

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Liebherr präsentiert auf der Intermat mit dem R 946 seinen ersten Raupenbagger, der den Abgasemissionsrichtlinien der Stufe IV/Tier 4f entspricht. Der auf Basis des R 946 entwickelte R 950 SME (Super Mass Excavation) ist speziell für den Einsatz in Steinbrüchen geeignet und wird zeitgleich mit dieser Maschine auf dem Markt eingeführt. Der R 946 wird auf der Intermat mit einem 6,45 m langen Monoblockausleger, einem 2,9 m langen Löffelstiel, einem 2 m³ fassenden Tieflöffel und einem LC-Unterwagen gezeigt.

Der neue R 946 hat ein Einsatzgewicht von etwa 40 t, die Leistung des Liebherr-6-Zylindermotors beläuft sich auf 200 kW/272 PS. Die Anforderungen der Stufe IV/Tier 4f werden über ein SCR-System – selektive katalytische Reduktion mit Harnstoffeinspritzung – erreicht.

Die Stahlkonstruktion des Raupenbaggers gilt als ein wesentliches Element für die Zuverlässigkeit der Maschine, insbesondere unter schwierigen Einsatzbedingungen. Die Konzeption des Unterwagens selbst trägt zu einer höheren Leistungsfähigkeit und einer längeren Lebensdauer der Maschine bei. Die bis zu den Enden des Längsträgers ausgeführte Verbindung des Mittelstücks (X-Bauweise) gewährleistet eine bessere Kräfteverteilung, begünstigt eine längere Lebensdauer des Unterwagens und somit eine insgesamt höhere Zuverlässigkeit der Maschine.

Die integrierte Systemtechnik basiert auf dem Hydrauliksystem Positive Control, einem sogenannten »intelligenten System«. Es nutzt Sensoren, die an strategisch wichtigen Positionen am Bagger angebracht sind. Jede Steuerung des Baggerführers wird vom Steuerrechner verarbeitet, der die Funktionsfähigkeit von Motor und Hydrauliksystem optimiert. Dank dieser Charakteristika kann mit dem Raupenbagger R 946 schnell, präzise und effizient gearbeitet werden. Je nach Bedarf sind die Kreisläufe für einen optimalen Energieverbrauch getrennt oder verbunden. Aus jedem Milliliter an verbrauchtem Kraftstoff resultiere so, wie der Hersteller unterstreicht, ein Maximum an Leistungsfähigkeit.

Die Wartungsstellen sind leicht zugänglich, zudem verfügt der R 946 serienmäßig über eine automatische Zentralschmierung. Per Kontrollbildschirm kann der Baggerführer leicht den Motoröl- und Harnstoffstand kontrollieren.

Die Fahrerkabine des neuen R 946 ist geräumig und ansprechend. Hoher Fahrerkomfort ist dank des Sitzes mit serienmäßiger pneumatischer Dämpfung und der ergonomischen Steuerungen gegeben. Der 7"-Farb-Touchscreen ist mit seiner hohen Auflösung videofähig und bietet zahlreiche Einstell-, Kontroll- und Überwachungsmöglichkeiten. Das Bild der serienmäßigen Rückfahrkamera kann auch auf den Bordbildschirm übertragen werden. Außerdem ist serienmäßig eine automatische Klimaanlage mit 13 Luftausströmern verbaut, die für eine kontinuierlich angenehme Temperatur in der Kabine sorgt.

Der integrierte Überrollschutz (ROPS) der Kabine entspricht der Norm ISO 12 117 und gewährleistet die Sicherheit des Fahrers in allen Situationen. Die Motorraumbeleuchtung ermöglicht zudem eine leichte und sichere Wartung der Maschine. Der untere Scheibenwischer, die 360°-Kamera sowie die verzögerte Lichtabschaltung tragen ihren Teil zu einer sicheren und optimalen Arbeitsumgebung bei.

Planierraupen-Generation »6« nach oben erweitert

Liebherr erweitert sein Programm der Planierraupen-Generation »6« um die seit Oktober erhältlichen Litronic-Modelle PR 746 und PR 756 (das bau­MAGAZIN berichtete über deren Weltpremiere in Ausgabe 11/2014, Seite 18). Somit bietet Liebherr mit der bereits auf der letzten Bauma vorgestellten PR 736 Litronic nun drei Planierraupen an, die die Emissionsrichtlinien der Stufe IV/Tier 4f erfüllen.

Die neue PR 746 Litronic bietet ein Einsatzgewicht von 28 900 kg bis 30 800 kg und eine Leistung von 185 kW/252 PS. Die größere PR 756 (38 300 kg bis 41 150 kg) verfügt über eine Motorleistung von 250 kW/340 PS. Die Hauptkomponenten der neuen Planierraupen kommen aus eigener Fertigung. Dazu gehören unter anderem der Dieselmotor und das Common-Rail-Einspritzsystem sowie Hydraulik- und Elektronikkomponenten. Die in Paris zu sehenden neuen PR 746 und PR 756 werden von 6-Zylinder Liebherr-Dieselmotoren angetrieben, bei denen bereits innermotorisch die Partikel auf ein Minimum reduziert werden. Die neuen Planierraupen der Generation 6 verfügen auch über eine neue, elektronisch geregelte Fahrsteuerung mit integrierter Eco-Funktion, die es dem Fahrer ermöglicht, zwischen hohem Leistungsvermögen und maximaler Wirtschaftlichkeit zu wählen.

Eine weitere Neuerung der Generation »6« ist die proaktive Leistungsanpassung. Dabei werden sowohl innermotorische als auch externe Maschinenparameter wie die momentane Auslenkung des Fahrjoysticks erfasst und die Motorleistung automatisch entsprechend dem aktuellen Bedarf kurzzeitig erhöht.

Vorrüstkits


Für den einfachen Einsatz von automatischen Maschinensteuerungen bietet Liebherr auch bei den Planierraupen der Generation »6« Vorrüstkits für die namhaften Hersteller derartiger Systeme ab Werk, was die Installation von 2D- und 3D-Steuerungen erleichtert. Die Raupen der neuen Generation verfügen über das berührungsgesteuerte Systemdisplay für Liebherr-Erdbewegungsmaschinen. Damit lassen sich wichtige Betriebsparameter wie die Eco-Funktion und Komfortfunktionen wie die Klimaanlage übersichtlich bedienen. Zentralisierte Wartungspunkte, weit öffnende Zugangsklappen und Motorraumtüren, eine serienmäßig kippbare Fahrerkabine und zur Reinigung herausschwenkbare Lüfter (motorseitig optional) ermöglichen einen perfekten Wartungszugang und erleichtern den Service. Die Wechselintervalle des Hydrauliköls können bei den neuen Mo­dellen je nach Einsatz und bei ­regelmäßigen Qualitätschecks bis zu 8 000 Betriebsstunden ­betragen. Das Laufwerk beider Raupen wurde neu entwickelt. Der deutlich größere Durchmesser des geteilten Turasrades mit mehr Zähnen im Eingriff soll eine verlängerte Lebensdauer von Büchsen und Turas bewirken.

Für die neue PR 756 Litronic steht optional ein pendelndes Laufwerk zur Auswahl. Dadurch können sich die Laufrollen flexibel an den Untergrund anpassen und besonders in felsigen Einsätzen wird die übertragbare Zugkraft und Laufruhe der Maschine deutlich erhöht. Bodenunebenheiten werden durch die elastische Aufhängung ausgeglichen und Stoßbelastungen auf ein Minimum reduziert.

Das serienmäßige Fuhrpark-Managementsystem LiDAT liefert Informationen zum Betrieb der Maschinen und erlaubt so deren wirtschaftliche Verwaltung, die optimierte Einsatzplanung und Überwachung aus der Ferne. Je nach Abo erfolgt mehrmals täglich eine Aktualisierung der Daten, die per Browser abgerufen werden können. Für besonders wichtige Informationen, wenn das Gerät beispielsweise eine vordefinierte Zone verlässt oder bei kritischen Betriebszuständen, kann eine Autoalarmierung eingerichtet werden.

LiSIM: Virtuelles Training unter realistischen Bedingungen


Zum ersten Mal auf einer Fachmesse in Europa zeigt Liebherr auf der Intermat seinen neuen Simulator für Spezialtiefbaugeräte und Raupenkrane bis 300 t.

Die Simulatoren von Liebherr (LiSIM) dienen sowohl der Steigerung der Produktivität als auch der Sicherheit des Baumaschineneinsatzes (das bau­MAGAZIN berichtete in Ausgabe 10/2014, Seite 54). Der Simulator ist in drei Konfigurationen als Schulungsraum, Kabine oder Container erhältlich. Die Schulungsraumlösung kann in bestehende Trainingszentren integriert werden. Die platzsparende Kabinenlösung ermöglicht dabei ein äußerst realitätsgetreues Umfeld.

Und die leicht transportierbare Containerlösung beherbergt den Simulator in einem

40-t-Container und beinhaltet ­einen Trainingsraum, einen Technikraum sowie einen Kabinensimulator. Jedes dieser ­Modelle ist mit einer multifunktionalen Instruktor-Station für die zuständigen Ausbilder ausgestattet.    tü

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