XPower-Radlader bereits in 70 000 Betriebsstunden getestet

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Die neuen XPower-Großradlader der Abgasstufe IV/Tier 4f sollen einen Meilenstein in der Technikgeschichte der Liebherr-Radlader markieren. Aufgrund der Fülle von Innovationen, wie dem serienmäßig verbauten leistungsverzweigten Fahrantrieb, hat Liebherr die neue Generation besonders ausgiebig getestet. Vor allem die maßgeblichen Kernkomponenten, etwa der XPower-Fahrantrieb oder die größeren Achsen, haben sich in über 70 000 Test-Betriebsstunden als standfest erwiesen. Liebherr setzte XPower-Testradlader in diversen Steinbrüchen, Recyclingbetrieben und Sägewerken ein. Zudem verluden sie Schlacke in einem Stahlwerk und Kohle in einem Hafen.


Besondere Effizienz

Liebherr verbaut den leistungsverzweigten XPower-Fahrantrieb serienmäßig bei seiner Baureihe der großen Radlader. Er sorgt für Leistung und Effizienz bei den neuen Liebherr-Großradladern. Dabei übernimmt das XPower-Getriebe die gleiche Funktion wie herkömmliche leistungsverzweigte Getriebe, allerdings mit einem höheren Wirkungsgrad. Es verbindet zwei Antriebsarten: Den hydrostatischen Antrieb, den effizientesten Antrieb im kurzen Ladespiel, und den mechanischen Antrieb für lange Strecken und Bergfahrten.

Der Fahrantrieb teilt die vom Dieselmotor kommende Leistung über ein Planetengetriebe in den hydrostatischen und den mechanischen Zweig auf. Anschließend wird die Leistung wieder zusammengefasst, sodass die volle Leistung für den Betrieb zur Verfügung steht. Dabei passt das Getriebe das Verhältnis der beiden Zweige stufenlos an die Arbeitssituation an: Beim Anfahren und beim Laden wirkt ein größerer hydrostatischer Anteil. Beim Fahren mit höheren Geschwindigkeiten ist ein größerer mechanischer Anteil aktiv. Gemeinsam übertragen beide Zweige immer 100 % der Dieselmotorleistung, wobei sich nur das Verhältnis der beiden Zweige ändert.

Mit dem effizienten Antriebskonzept erzielt Liebherr in allen Einsatzbereichen eines Rad­laders einen hohen Wirkungsgrad. Das System der Liebherr-Power-Efficiency spielt dabei eine Schlüsselrolle. In der Test- und Entwicklungsphase verfeinerte Liebherr die Abstimmung aller Komponenten des Antriebsstrangs. Dadurch reduzieren XPower-Radlader den Kraftstoffverbrauch nach Anbieterangaben um bis zu 30 %.


Hohe Kraftstoffeffizienz

Die Rückverladung verschiedenster Materialien gehört zu den Standardaufgaben eines Radladers. Darum erprobte das Liebherr-Werk Bischofshofen mehrere Maschinen in der Rückverladung. Ein Kies- und Schotterwerk testete einen L 580 XPower mit Z-Kinematik und 5,7 m³ Schaufel in der Rückverladung. Eine besondere Herausforderung war das nasse Rohmaterial, welches das Unternehmen per Eimerkette aus einem See gewinnt. Mit dem verstärkten Z-Hubgerüst, das bis zu 20 % höhere Ausbrechkräfte bietet, nahm der Maschinenführer das nasse Material problemlos auf. Das optimierte Schaufeldesign bot dabei ein verbessertes Eindringverhalten. Bei einem Anstieg in der Verladestrecke überzeugte der XPower-Fahrantrieb mit seiner Spritzigkeit. Der Maschinenführer lobte das ruhige und komfortable Fahrverhalten sowie die Agilität des Radladers. Mit rund 15 l Diesel pro Betriebsstunde verbrauchte der L 580 XPower rund 5 l weniger als eine aktuelle Maschine des Wettbewerbs, die im Kies- und Schotterwerk ähnliche Tätigkeiten übernimmt.

In einem Baustoff-Recyclingpark verlud ein L 566 XPower täglich circa 1 500 t Schüttgut. Auf dem Areal bewältigte der Radlader überwiegend lange Strecken. Dabei verbrauchte er zwischen 14 l und 18 l Diesel.


13 700 Betriebsstunden

im Langzeittest

In Langzeittests haben die neuen Großradlader ihre Standfestigkeit unter Beweis stellen müssen. Spitzenreiter im Dauertest ist ein L 586 XPower mit Z-Kinematik, der 13 700 Stunden zuverlässig seinen Dienst verrichtete. Seine Aufgabe war es, Hackschnitzel in ein Silo zu transportieren. Bei diesem speziellen Einsatz fiel die Wahl auf einen L 586 XPower, denn Schubleistung und Ausbrechkraft – die ausschlaggebenden Kriterien für diesen Einsatz – passten im Verhältnis zum Einsatzgewicht für die Anforderungen vor Ort. Zudem verfügte der L 586 XPower über eine 14-m³-Leichtgutschaufel. Mit ihr konnte der Maschinenführer bei jedem Fahrzyklus große Mengen an Hackschnitzel bewegen.

Die Maschine arbeitete fast permanent unter Volllast. Trotzdem blieb der Kraftstoffverbrauch dank leistungsverzweigtem XPower-Fahrantrieb gering: Der Testradlader benötigte für den kraftintensiven Einsatz durchschnittlich knapp 20 l Diesel pro Betriebsstunde. Verglichen mit dem bereits sparsamen L 586 der Stufe IIIA/Tier 3 bedeutet dies eine Kraftstoffersparnis von circa 30 %. Dieser Radlader übernimmt normalerweise den Transport der Hackschnitzel.

Vor allem bei Einsätzen unter Volllast profitieren Anwender davon, dass sich beim neuen XPower-Fahrantrieb die Leistung durch die Interaktion zweier Antriebspfade – mechanisch und hydrostatisch – entfaltet. Somit verteilt sich die Belastung auf beide Antriebswege. Die Bauteile haben dadurch eine höhere Lebensdauer. Maschinenführer können ohne Unterbrechungen arbeiten und die Einsatzsicherheit steigt.

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