Wirtschaftskrise beeinträchtigt Baustoff-Recycling in Europa

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Übereinstimmend wurde eine Stag­nation oder sogar ein Rückgang des Baustoff-Recyclings in den EU-Staaten festgestellt. Als Gründe hierfür gelten die wegen der Finanz- und Schuldenkrise rückläufigen öffent­lichen Investitionen im Straßenbau sowie die mangelnde Akzeptanz von Recycling-Baustoffen.


Mit ca. 1 Mrd. t jährlich stellen mineralische Bau- und Abbruchabfälle den größten Abfallstrom in Europa dar. Die EQAR rügt, dass es in Europa keine einheitliche Statistik zum Aufkommen und Recycling von mineralischen Abfällen gibt.


Ludvik Jančo, Präsident des Gastgeberverbandes ZRSM, äußerte Zweifel über die slowakische Statistik, wonach die Bau- und Abbruchabfälle mit ca. 3 Mio. mit ca. 27,5 % am jährlichen Gesamtabfallaufkommen von 10,8 Mio. t beteiligt sein sollen. Nach Schätzungen der ZRSM sei eher von 6 Mio. t mineralischen Abfällen jährlich auszugehen.


»Es ist an der Zeit, dass mehr zur Förderung einer europäischen Kreislaufwirtschaft getan wird«, betont Manfred Wierichs. Das von der EQAR geschaffene erste Europäische Qualitätssicherungssystem für Recycling-Baustoffe soll sowohl die technische Qualität nach den einschlägigen europäischen Produktnormen als auch die Einhaltung der Umweltverträglichkeit von Recycling-Baustoffen gewährleisten.


Der neue REACh-Leitfaden der EQAR stellt zudem klar, dass qualitätsgesicherte Recycling-Baustoffe keine ­REACh-Registrierung benötigen, da die Aufbereitung rein mechanisch erfolgt. »Vor diesem Hintergrund ist eine uneingeschränkte Produktanerkennung für qualitätsgesicherte Recycling-Baustoffe überfällig«, betont Wierichs. Er bezweifelte zudem die Erreichung der EU-Zielquote von 70 % Recycling und Verwertung mineralischer Abfälle bis zum Jahre 2020, wenn es in Europa noch nicht einmal gelänge, eine einheitliche statistische Datenerhebung zum Abfallaufkommen zu installieren. Er forderte die EU-Kommission auf, in den von der Branche mehrfach angebotenen Dialog zu treten und gemeinsam eine Abfall-Ende-Regelung für qualitätsgesicherte Recycling-Baustoffe zu schaffen.

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