»Wir können erst zufrieden sein, wenn auch unsere Kunden zufrieden sind«

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Als Mitglied des Verwaltungsrats der Liebherr-International AG und Enkel des Firmengründers Hans Liebherr erinnerte Jan Liebherr in seiner Eröffnungsrede an seinen Großvater und dessen Leitspruch »Wir können erst zufrieden sein, wenn auch unsere Kunden zufrieden sind«, der auch noch heute zu den Grundwerten des Familienunternehmens gehöre. Er wies auf die große unternehmerische Leistung des bereits 1993 verstorbenen Firmengründers hin, den man auch in einer Feierstunde am Abend zuvor anlässlich des 100. Geburtstages in diesem Jahr gewürdigt hatte, und betonte, dass sich die Familiengesellschafter auch in der dritten Generation ihrer Verantwortung für die Weiterentwicklung des Unternehmens bewusst seien.

Auf die »partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kunden und Geschäftspartnern« verwies auch Wolfgang Remmlinger als Mitglied der Geschäftsführung der Liebherr-EMtec GmbH (Kirchdorf) in Vertretung seines erkrankten Kollegen Joachim Strobel. »Mit diesem neuen Logistikzentrum in Oberopfingen sichern wir das Leistungsniveau und das Wachstum im Bereich Service«, sagte Remmlinger und betonte die enge Verbundenheit, die man bei Liebherr traditionell mit Geschäftspartnern und Kunden pflege. »Unser Service fußt auf den drei Säulen Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Komfort, und es ist unser Anspruch als Hersteller, dies unseren Kunden weltweit bieten zu können.«Neue zentrale Drehscheibe

Das Logistikzentrum ist die neue zentrale Drehscheibe, um Liebherr-Kunden in der ganzen Welt mit Ersatzteilen für Mobil- und Raupenbagger, Radlader, Planierraupen und andere Erdbewegungsmaschinen zu versorgen. Langfristig geplant ist ­zudem, in Oberopfingen die Ersatzteillogistik weiterer Baumaschinensparten zusammenzuführen. Bis 2013 war der Nachschub an Ersatzteilen eher dezentral geprägt. Angesichts des wachsenden Produktportfolios und der zunehmend komplexeren Materialströme entschloss sich Liebherr seinerzeit für die Zentralisierung des Systems und organisierte dies zunächst von einem kleineren, bestehenden Lager im Werk Kirchdorf aus. Mitte 2013 begann das Unternehmen schließlich mit dem Neubau des größeren und moderneren Logistikzentrums.»Klares Bekenntnis zum Standort«

»Unsere Kunden erhalten ihre Ersatzteile jetzt noch schneller«, erklärte Martin Barth, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Liebherr-Logistics. »Dieser wichtige Schritt sichert unsere Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft.« Die 1 000 Eröffnungsgäste – darunter auch die Familie Liebherr – hatten die Möglichkeit, sich einen Überblick über Technik, Ausmaße und Abläufe zu verschaffen. Als Landrat des Landkreises Biberach betonte Heiko Schmid in seiner Festrede zudem die Bedeutung der Firmengruppe Liebherr für die Region. »Mit dem Bau dieses Logistikzentrums hat Liebherr wieder ein ganz klares Bekenntnis zum Standort Kirchdorf abgegeben und seine große Verbundenheit gezeigt.« Schmid lobte zudem die »vorbildliche Verbindung von Ökonomie und Ökologie« bei diesem Bauprojekt.So groß wie sechs Fußballfelder

Das neue Zentrallager bietet auf 47 000 m² – so groß wie rund sechs Fußballfelder – Platz für etwa 100 000 unterschiedliche Ersatzteile der Sparte Erd­bewegung. Die Ein- und Auslagerung der Artikel aus den bis zu 36 m hohen automatischen ­Lagerbereichen übernehmen energieeffiziente ­Bediengeräte. Die Verantwortlichen der Liebherr-­Logistics GmbH setzen auf extrem kurze Durchlaufzeiten. »Unsere ­moderne Lagertechnik und Kommissionierung machen einen Versand von 1 600 Einzelaufträgen in viele europäische Länder möglich – und das fast ausschließlich noch am Tag des Auftragseingangs«, erläuterte Martin Barth. Redundant ausgelegte IT-Systeme, die Möglichkeit, präventive Wartungsarbeiten im laufenden Betrieb durchzuführen und moderne Brandschutztechniken garantieren dabei eine maximale Versorgungssicherheit.

Der Standort in Oberopfingen ist von Liebherr bewusst ausgewählt worden. So liegt das Gelände nicht nur direkt an der Autobahn A 7 und ist nur wenige Kilometer entfernt von den Autobahnkreuzen Memmingen und Ulm – Elchingen, sondern auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum großen Produktionsstandort für Liebherr-Erdbewegungsmaschinen in Kirchdorf an der Iller. Weitere Werke aus dem Baumaschinen- und Komponentenbereich in Frankreich (Colmar), Österreich (Bischofshofen und Telfs) und der Schweiz (Bulle) sind ebenfalls nicht weit entfernt. »Wir haben etwa 20 Orte als Standort für das Lager gedanklich durchgespielt, analysiert und bewertet«, so Martin Barth. »Am ­Ende war Oberopfingen der Favorit, denn die ­Verkehrsanbindung ist einfach genial.«


Weitere Hallenflächen

In der Endausbaustufe in einigen Jahren sollen auf dem insgesamt 360 000 m² großen Areal – dies entspricht einer Größe von mehr als 50 Fußballfeldern – weitere Hallenflächen entstehen, um die Logistikabläufe für die nächsten Jahrzehnte zu sichern. Langfristig plant die Firmengruppe, die Ersatzteillogistik weiterer Baumaschinensparten in Oberopfingen zusammenzuführen.

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