Wiedemann: Bei hartem Boden gilt die Pflegestufe »Rot«

Die Begriffe Flächenleistung, Robustheit und Eindringtiefe stehen für den Wiedenmann-Tiefenlüfter Terra Spike XP8 in der Rasenpflege. ­Konzipiert ist das Spezialgerät für Betriebe, die anspruchsvolle Böden bearbeiten. Der Hersteller lieferte ein Exemplar jüngst bis nach Finnland.

Lesedauer: min

Im finnischen Tampere sah sich das Grünflächenamt vor die Aufgabe gestellt, eine neue Maschine zum Tiefenbelüften und zum Beseitigen von Grasverdichtungen anzuschaffen. Sie sollte von rund 60 Mitarbeitern in den kommunalen Sportanlagen eingesetzt werden. »Die Rasenflächen werden häufig genutzt und sollen sich schnell regenerieren. Da konnten wir keine Einsteigergeräte anbieten«, sagt Teemu Häkkinen, Rasenspezialist bei NH-Koneet. Der Mehrmarken-Händler weiß um die erschwerten Bedingungen: »Hier sind Temperaturen von + 30 °C im Sommer bis – 30 °C im Winter möglich.« Diese Bandbreite habe Auswirkungen sowohl auf die Rasenpflanze als auch die Bodenbeschaffenheit. »Das bedeutet Pflegestufe Rot fürs Tiefenbelüften – mit herkömmlichem Gerät kommt man da auf Dauer nicht weit«, so Häkkinen.


90 Meter Luftkanal

Nach umfangreichem Gerätevergleich entschied sich Tampere für das Modell XP8 von Wiedenmann. Dieser Maschinentyp gehört zur Terra-Spike-Baureihe. Montiert wird die XP8 am Heckdreipunkt von Kompakttraktoren oder auf Fahrwagen als Nachläufer. In Tampere spielt der Boden eine entscheidende Rolle. Denn das vielerorts komprimierte Erdreich erschwert das Wurzelwachstum und den Durchfluss des Regenwassers in tiefere Bodenschichten. Die Niederschlagsmengen liegen in etwa auf deutschem Niveau. Für ­solche Szenarien ist diese Maschine konzipiert worden. Sie verfügt über eine Arbeitsbreite von 210 cm. Mit Vollzinken (»Spoons«), die es in mehreren Durchmessern von 5 mm bis 25 mm gibt, sticht sie bis zu 40 cm tiefe Luftkanäle in den Boden. Üblich sind Eindringtiefen von etwa 20 cm.

Werden Vollspoons mit 20 mm Durchmesser im quadratischen Lochabstand von 130 mm gewählt, so schafft die Maschine 3 063 m²/h. Der Boden wird dabei mit 59 Löchern pro Quadratmeter gelockert. Auf 236 Löcher pro Quadratmeter lässt sich die Leistung steigern, wenn ein Lochabstand von 65 mm gewählt wird. Danach durchziehen Kanäle von real ­etwa 90 m Gesamtlänge jeden Quadratmeter. »So bietet sich Wurzeln, Wasser, Mikroorganismen und Nährstoffen ein optimaler Entfaltungsraum. Mehr kann man kaum erreichen«, so Häkkinen.

Dämpfer absorbieren Steine

Der Hersteller hat sich einiges einfallen lassen, damit die XP8 dem Belastungsmarathon standhält. Zum Beispiel ein Dämpfungssystem: Trifft ein Zinken auf ein Hindernis im Boden, so wird der Schlag nahezu vollständig absorbiert, bevor er sich auf Anbaugerät, Traktor und Fahrer übertragen kann. Diese Technologie hat Wiedenmann perfektioniert und auch in andere Maschinenserien eingebaut.

Für die XP8 ist auch ein umfangreiches Zubehörprogramm verfügbar, darunter Multizinkenträger, Schwadbleche oder auch Bürstenwalzen. »Tampere ist jetzt auch für künftige Anforderungen gut gewappnet«, betont Häkkinen. Die Entscheidung sei dem Kunden nicht zuletzt auch deshalb leicht gefallen, weil man bereits gute Erfahrungen mit einer anderen Maschine des Herstellers gemacht habe.    §

[1]
Socials