Verskonzept Haas: Deckungslücken schließen und individuelle Lösungen finden

Als Versicherungsmakler haben sich die neun Mitarbeiter der Verskonzept Haas GmbH auf die Beratung und Betreuung von Unternehmen aus der Baubranche spezialisiert. Zusammengearbeitet wird mit allen großen Versicherungsgesellschaften, wie Allianz, Ergo oder Generali. Im Gegensatz zu einer Generalagentur ist das Unternehmen dabei nicht an einen bestimmten Versicherer gebunden, weshalb Kunden ihre Tarifoptionen vergleichen können. Abheben möchte sich Verskonzept mit kompakten Versicherungslösungen sowie transparenten Vertragsinhalten. Gerade bei kleineren Unternehmen sieht David Haas, Geschäftsführer der Verskonzept Haas GmbH, großen Handlungsbedarf. Im Gespräch mit Redaktionsmitglied Dan Windhorst berichtet der 28-Jährige von Stolpersteinen in der Umweltversicherung und davon, wie wichtig eine individuell zugeschnittene Beratung sein kann – insbesondere dann, wenn die Zukunft ganzer Unternehmen davon abhängig ist.

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bauMAGAZIN: Wo sehen Sie für die Baubranche oder Bauindustrie aktuell den größten Handlungsbedarf? Gibt es zum Beispiel kategorisch unterversicherte oder Hochrisiko-Bereiche?
Haas: Den größten Handlungsbedarf sehe ich bei den Unterversicherten. Und das betrifft vor allem alte Verträge, vorwiegend bei kleineren Unternehmen. Da wird irgendwann mal etwas abgeschlossen und verschwindet dann für viele Jahre im Aktenschrank. Damit der Kunde im Schadensfall aber nicht im Regen steht und keine Deckungslücken existieren, sollten diese Verträge regelmäßig überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Ein wichtiges Werkzeug ist da sicherlich die »Lectura-Liste« (auch bekannt als »Schwacke-Liste«), um einen Überblick zu erhalten. Aber das allein reicht nicht aus. Ein guter Versicherer prüft jeden Kundenbedarf individuell und sucht genau die Versicherungslösungen, die für sein Unternehmen in der Baubranche am sinnvollsten ist. Wir sprechen in der Baubranche in der Regel von hohen Summen. Die großen Maschinen sind teuer, die Zeitfenster knapp bemessen und die Richtlinien und Regeln sehr umfangreich. Tauchen dabei unerwartete Probleme mit der Versicherung auf, kann sich das schnell mal auf das gesamte Unternehmen auswirken.

bauMAGAZIN: Verskonzept bietet Versicherungslösungen für viele Bereiche an. Welcher ist der aktuell umsatzstärkste?
Haas: Am stärksten vertreten sind derzeit Kfz-­Versicherungen und die betriebliche Haftpflicht. Gerade in der Baubranche kann ein falsch- oder nichtversicherter Schaden schnell für extrem hohe Kosten sorgen. Wir decken aber auch Bereiche wie Maschinen, Umwelt, Transport, Bürgschaft, Mietpolice, Fuhrpark und Bauleistung ab.

bauMAGAZIN: Über die »bagger+co«-Maschinenversicherung bieten Sie Versicherungslösungen für neue Baumaschinen: Mit welchen Leistungen können Sie punkten, die andere Anbieter vielleicht nicht anbieten?
Haas: Ich denke, das sind mehrere Sachen. In erster Linie punkten wir mit dem Preis und der guten Betreuung. Wir nehmen uns im Schadensfall viel Zeit für den Kunden und schauen, ob alle Angaben auch wirklich richtig sind, um Probleme in der Abwicklung zu vermeiden. Außerdem bieten wir viele Zusatzleistungen und haben die Selbstbehalte reduziert.


bauMAGAZIN: »bagger+co« übernimmt im Schadensfall die Kosten für ein Leihgerät: Gibt es Kooperationen mit Herstellern? Strebt Verskonzept Haas in der Zukunft vielleicht sogar einen eigenen Fuhrpark an?
Haas: Nein, das wäre zu umfangreich. Außerdem haben viele Kunden bereits Verträge mit Herstellern. Wir wollen diesen Bereich bewusst schlank und flexibel halten. Wenn unsere Kunden im laufenden Betrieb eine defekte Maschine haben, dann muss alles schnell gehen. Auf der Baustelle ist Zeit nun mal Geld. Der Unternehmer oder Betreiber kann sich frei für eine Ersatzmaschine entscheiden, und wir zahlen die Rechnung. Die Grenze liegt aktuell bei 10 000 Euro und einer maximalen Dauer von einem Monat. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Maschinenausfall kompensiert wird und die Arbeit möglichst schnell wieder aufgenommen werden kann.

bauMAGAZIN: Ein weiteres Thema ist »Nature Protect«. Es handelt sich dabei um eine Umweltschadensversicherung: Was genau wird damit abgedeckt? Was sind die Leistungen?
Haas: Das Problem bei normalen Umweltver­sicherungen ist, dass die nur dann greifen, wenn auch wirklich ein Umweltschaden vorliegt. Soll ­heißen, eine reine Kontamination ohne eingetretenen Umweltschaden wird bei der klassischen Umweltschadensversicherung nicht berücksichtigt. »Nature Protect« soll genau das mit einem umfangreichen Konzept abdecken. Erhält ein Kieswerkbetreiber zum Beispiel kontaminiertes Material und hat keine Ahnung woher es stammt, steht er vor einem riesigen Problem. Nehmen wir an, es ist mit Chemikalien belastet, dann greift unsere Versicherung auch dann, wenn noch kein Umweltschaden vorliegt. Natürlich prüfen Experten im Schadensfall, ob das kontaminierte Material auch wirklich unwissentlich auf das Gelände gelangt ist oder ob der Besitzer vorsätzlich gehandelt hat.

bauMAGAZIN: Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation der Baubranche?
Haas: Alle haben viel zu tun. Der Boom hält an, und das bekommen auch wir Versicherer zu spüren. Mein Bruder ist ebenfalls in der Baubranche im Straßen- und Tiefbau tätig und deshalb unterhält man sich viel über die Situation. Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel der Fachkräftemangel: Viele unserer Kunden, vor allem wenn sie aus den ländlichen Regionen stammen, suchen händeringend nach Personal, finden aber kaum neue Mitarbeiter.

bauMAGAZIN: Wohin soll die Reise künftig gehen? Sieht sich Verskonzept Haas für die Zukunft gewappnet? Gibt es Bereiche, die das Portfolio Ihres Unternehmens erweitern können?
Haas: In diesem Jahr gehen wir noch stärker auf den Bereich der Betriebshaftpflicht ein. Gerade bei kleineren Betrieben ist Unterversicherung ein großes Thema. Viele dieser Unternehmen sind einfach schlecht oder schlimmstenfalls gar nicht beraten. Mein Ziel ist es, dass wir 2019 ein einfaches und transparentes Produkt auf den Markt bringen, bei dem jeder Kunde weiß, was er da überhaupt unterschreibt.    ™

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